modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 07/2011

IOC/IAKS Award für beispielhafte Sport- und Freizeitanlagen 2011

Nelson Mandela Bay Stadion

ZA Port Elizabeth

Bronze

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    50.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 12/2009

Projektbeschreibung

Port Elizabeth in der Provinz Eastern Cape, eine der größten Städte in Südafrika, liegt in der Algoa Bay am Indischen Ozean und ist Teil der Nelson Mandela Bay Municipality. Die drittgrößte Hafenstadt des Landes ist wirtschaftlich vor allem durch ihre Rolle als Hauptstandort der südafrikanischen Automobilindustrie geprägt. Darüber hinaus zieht „P.E.“ mit seinem reichhaltigen Wassersportangebot, seinem ganzjährig gemäßigten Klima und der Nähe zu bedeutenden Nationalparks zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland an. Durch die Auswahl als Austragungsort für die Fußballweltmeisterschaft 2010 wurde der Neubau eines WM-tauglichen Stadions erforderlich. Das Viertelfinalstadion mit einer Kapazität von 46.000 Zuschauern ist die größte Versammlungsstätte der Stadt und wurde als markantes neues Wahrzeichen der „Windy City“ genannten Stadt konzipiert.

Das Stadion liegt in einem zentrumsnahen und verkehrsmäßig günstig angebundenen, aber städtebaulich und infrastrukturell bislang vernachlässigten Stadtteil in direkter Nachbarschaft zum „North End Lake“. Für diesen Standort zwischen See und Meer mit seinem enormen Entwicklungspotenzial wurde das Konzept eines Sportparks entwickelt, der neben der Nutzung des neuen Fußball- und Rugbystadions vielfältige Wasser- und Radsportmöglichkeiten bietet und ein neues Freizeitzentrum mit in der Stadt bislang einzigartiger Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt schafft.

Nelson Mandela Bay Stadion, Port Elizabeth, Südafrika

Port Elizabeth in der Provinz Eastern Cape, eine der größten Städte in Südafrika, liegt in der Algoa Bay am Indischen Ozean und ist Teil der Nelson Mandela Bay Municipality. Die drittgrößte Hafenstadt des Landes ist wirtschaftlich vor allem durch ihre Rolle als Hauptstandort der südafrikanischen Automobilindustrie geprägt. Darüber hinaus zieht „P.E.“ mit seinem reichhaltigen Wassersportangebot, seinem ganzjährig gemäßigten Klima und der Nähe zu bedeutenden Nationalparks zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland an. Durch die Auswahl als Austragungsort für die Fußballweltmeisterschaft 2010 wurde der Neubau eines WM-tauglichen Stadions erforderlich. Das Viertelfinalstadion mit einer Kapazität von 46.000 Zuschauern ist die größte Versammlungsstätte der Stadt und wurde als markantes neues Wahrzeichen der „Windy City“ genannten Stadt konzipiert.

Das Stadion liegt in einem zentrumsnahen und verkehrsmäßig günstig angebundenen, aber städtebaulich und infrastrukturell bislang vernachlässigten Stadtteil in direkter Nachbarschaft zum „North End Lake“. Für diesen Standort zwischen See und Meer mit seinem enormen Entwicklungspotenzial wurde das Konzept eines Sportparks entwickelt, der neben der Nutzung des neuen Fußball- und Rugbystadions vielfältige Wasser- und Radsportmöglichkeiten bietet und ein neues Freizeitzentrum mit in der Stadt bislang einzigartiger Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt schafft.

Als Solitär liegt das Stadion auf erhöhtem Podiumsniveau inmitten der sanft bewegten Topographie des Parks in unmittelbarer Nähe zum See. Hier erhebt sich das Stadion wie eine Blüte aus dem Boden und erzeugt durch seine Spiegelung im Wasser ein einzigartiges Bild.
Seine Silhouette ist durch die geschwungene Form der Dachträger und die klare Struktur der Betonkonstruktion geprägt, die einen doppelgeschossigen Kolonnadengang formt. Dieser umschließt das gesamte Stadion und steht außerhalb der Spieltage allen Besuchern des Parks offen. Die verglaste Logen-Ebene markiert den horizontalen Abschluss der Kolonnaden, auf denen die Dachträger aufgelagert sind, deren Spitzen sich bis zum Boden der Lounge-Ebene erstrecken. Wie Blütenblätter entfalten sie sich von hier aus nach oben und laufen zur Stadionmitte hin aus.

Die Geometrie des Daches orientiert sich an örtlichen Besonderheiten und schützt die Zuschauer nicht nur vor der Sonne, sondern vor allem vor dem häufig auftretenden kräftigen Wind. Seine markante Form erhält das Dach durch die abwechselnde Anordnung von verkleideten Trägern und dazwischen gespannten Membranfeldern. Ein außen liegender Obergurt wurde dazu benutzt, die Träger mit einer nach außen aufgesetzten Rippe noch markanter zu inszenieren. Die PTFE-Membranfelder in den Zwischenfeldern sind durch ein Zugseil in zwei Felder geteilt, so dass ein Wechselspiel der Formen aus Rippen und Kehlen entsteht, das in einem Wechselspiel der Materialien weitergeführt wird. Die Aluminium-Blecheindeckung der Dreigurtbinder ist im unteren Teil in verschiedenen Transparenzgraden gelocht, um den VIP- und Umgangsbereichen zu dem notwendigen Sonnenschutz den spektakulären Ausblick auf Park, See und Ozean zu ermöglichen.

Auch von innen zeigt das sichtbare Dachtragwerk eine klar gegliederte Formensprache. Der Wechsel aus opaker und transluzenter Dacheindeckung führt im Innenraum zu einem interessanten Wechselspiel aus Licht und Schatten. Die Membranfelder sorgen bei Tag für eine natürliche Ausleuchtung unter dem Dach. Um den Schattenwurf auf das Spielfeld weich zu gestalten, wurde der transluzente Dachanteil der Membran in Richtung der inneren Dachkante maximiert.

An der inneren Dachkante verbindet ein umlaufender Randträger die Trägerspitzen zu einem Technikring. Wartungsgang, Flutlicht und Installationen sind dort oberhalb der Dachhaut angeordnet und somit dem direkten Einblick von unten entzogen. Die Installationen für die Tribünen sind damit auf die Beschallungs- und Überwachungstechnik reduziert und in die Dachkonstruktion integriert. Der innere Dachabschluss tritt als scharfe Kante in Erscheinung.

Das Zweirangstadion hat einen weit ausladenden, parabelförmig ansteigenden Unterrang, der auf mittlerer Höhe über Mundlöcher direkt aus dem äußeren Umgang erschlossen wird. In einem inneren Erschließungsring sind alle Service-Bereiche mit kürzesten Wegeverbindungen für die Besucher angeordnet und laden zum Flanieren ein. Über dem Logenring mit der Business-Tribüne gliedert sich der Oberrang in zwei Teile, um in dem entstehenden Zwischengeschoss auf Höhe des oberen Umgangs eine flexible Nachnutzung zu ermöglichen. Hier entstehen Veranstaltungsräume verschiedener Größe sowie eine Anzahl zusätzlicher kleinerer Logen, die besonders für Rugby-Spiele erwünscht sind. Diese Räume haben über die vollverglaste Fassade zum Stadioninnenraum und die Perforation der Dacheindeckung großzügige Ausblicke und besondere Aufenthaltsqualität. Die darüber verbleibenden Reihen des Oberrangs werden über großzügige Treppenanlagen in den Diagonalen erschlossen. Während die geometrische Reduktion der Primärkonstruktion eine ruhige Selbstverständlichkeit ausstrahlt, erzeugt die gerundete Tribünenform der Arena optimale Sichtbedingungen und garantiert eine dichte emotionale Atmosphäre.

Die Konzeption erfüllt alle funktionalen, technischen und klimatischen Bedingungen, sie berücksichtigt aber zugleich kulturelle Aspekte. Ortstypische und lokal verfügbare Baumaterialien werden in der Farb- und Materialkonzeption neu interpretiert. Die dunkelrote Ziegelpflasterung der Erschließungsflächen des Parks und des Stadionumgangs findet ihre farbliche Fortführung in der in verschiedenen Rottönen changierenden Bestuhlung des Innenraums und dem polychromen Schieferboden der VIP-Bereiche. Über der Sichtbeton-Konstruktion der Primärstruktur erhebt sich das weiße Dach tagsüber als leichter Blütenkranz, nachts als großes Windlicht durch die hinterleuchteten Membranflächen. Die Fassade, die den Kolonnadengang zur Stadionseite abschließt, bildet den Hintergrund dieser Inszenierung und stellt auf künstlerische Weise den Bezug zu dem berühmten Namenspatron der Stadt und des Stadions her. Durch die graphische Verwendung der Textzitate von Nelson Mandela erfolgt eine Interpretation des über 700m langen Umgangs als „Long Walk“ im Sinne der sportlichen Ambition und des fairen Miteinanders unter Gleichwertigen.

Der Bau der Nelson Mandela Bay Arena hat Port Elizabeth mit einer hochwertigen Sportanlage ausgestattet, die ein gesamtes Stadtgebiet aktiviert. Damit besteht die Chance, das Stadion auch nach der Fußballweltmeisterschaft optimal auszulasten. So können sämtliche Presse- und Bürobereiche der Arena zu Einrichtungen für die Sport- und Freizeitnutzung sowie Vereinsarbeit umgestaltet werden, während zwischen Podium und Wasser ein öffentlicher Platz geschaffen wird, der zur Erholung am Wasser einlädt. Ein neuer Radweg um Stadion und See vervollständigt das Freizeitangebot des Sportparks, so dass sich das Quartier um den Prince Alfred Park zu einem Ausflugsziel entwickelt, das tagtäglich Besucher anzieht.


DATEN

Wettbewerb: 2005 – 1. Preis/1st prize
Entwurf: Volkwin Marg und and Hubert Nienhoff mit with Holger Betz
Projektleitung: Holger Betz, Silke Flaßnöcker
Mitarbeiter Entwurf: Alberto Franco Flores, Robert Hormes, Martin Krebes, Burkhard Pick, Tobias Schaer
Mitarbeiter Ausführung: Margret Böthig, Martin Krebes, Michèle Rüegg, Susan Türke, Carl Christian Wentzel

Arbeitsgemeinschaft mit: DBA Archi-tects, Port Elizabeth; ADA, Johannesburg; GAPP Archi-tects, Cape Town; NOH Architects, Port Elizabeth
Tragwerksentwurf und -planung Dach: Schlaich Bergermann und Partner – Knut Göppert mit with Lorenz Haspel
Statik: SDD8E Joint Venture, Port Elizabeth; KV3, Cape Town; Exstrado, Cape Town; Iliso, Port Elizabeth; BKS (Pty) Port Elizabeth
Elektrotechnik und Brandschutz: Clinkscales Maughan-Brown, Port Elizabeth
Sanitär- und Lüftungstechnik: WSP Consulting Engineers, Cape Town
Freiraumplanung: NOH Architects, Port Elizabeth
Projektsteuerung: BKS (pty) Ltd/BTKM-PMSA, Port Elizabeth
Generalunternehmer: Grinaker LTA/Interbeton
Bauherr: Mandela Bay Municipality, Port Elizabeth

Bauzeit: 2007–2009
BGF: 50.000 m²
Ränge: 2
Sitzplätze: 46.000
VIP-Logen: 49
Businessplätze: 2.390
Plätze für Rollstuhlfahrer: 80
Presseplätze: 125
PKW-Tiefgaragenstellplätze: 96
Länge des Stadions: 267m
Breite des Stadions: 207m
Höhe von Spielfeld bis Dach: 40m
© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin

© Marcus Bredt, Berlin