BDA-Preis Bayern 2010

Die Schanze mit langer Tradition im Rahmen der internationalen Vierschanzentournee musste aufgrund veränderter Anforderungsprofile neu gebaut werden. Ziel war es, eine topografisch verortete Architektur für die neue Olympiaschanze zu entwickeln. Die Konstruktion erscheint nahezu schwerelos und vom Gelände losgelöst. Die rund 600 Tonnen des Stahltragwerkes werden an nur zwei Punkten abgetragen. Das Anlaufbauwerk besteht aus einer räumlichen Stahlfachwerkkonstruktion. Die Auskragung konnte durch die Anordnung des Drucklagers im Drittelspunkt des 110 m langen Anlaufs stark verkürzt werden. Mit dem statischen System des Einfeldträgers mit Kragarm werden die Lasteinwirkungen in wirtschaftlicher Weise über die Gurt- und Diagonalstäbe als reine Normalkräfte abgetragen. Das Stahlfachwerk mit transluzenten Polycarbonat-Platten bekleidet. Durch diese Hülle verändert sich das äußere Erscheinungsbild mit dem Wechsel zwischen Tageslicht und künstlicher Beleuchtung grundlegend: Tagsüber wird die neue Schanze mit der umgebenden Schneelandschaft zu einer integrativen Einheit, nachts wird sie zur Lichtskulptur und Metapher des Fliegens, die im Talraum Garmisch-Partenkirchen weithin sichtbar ist.