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3. Rang 4 / 4

anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren | 11/2011

Schulanlage Bäumlihof Basel, Gesamtsanierung und Neuorganisation

Aussenvisualisierung (erstellt durch Dunedin Arts, Zürich)

Aussenvisualisierung (erstellt durch Dunedin Arts, Zürich)

4. Rang / 4. Preis

BRI-ARCHITEKTEN AG

Architektur

GSG Projekt Partner AG

Projektsteuerung

Gruner AG, Gebäudetechnik

Bauingenieurwesen

Gartenmann Engineering AG

Bauingenieurwesen

Schwer + Partner

Bauingenieurwesen

Dieter Dartsch

Lichtplanung

Eglin Ristic Ingenieurbüro AG

Bauingenieurwesen

DUNEDIN ARTS Architektur Visualisierungen

Visualisierung

Erläuterungstext

NÜÜS I’DS GHÜÜS:

Ein grosszügiger Eingangsbereich bietet Raum für den Empfang und die neue, attraktive Treppenanlage zur Aula und zur zentralen Halle. Die Halle ist das Herz des Spezialtraktes und der Anlage. Dient sie heute schon als Versammlungsort, Aufenthalts- und Pausenbereich, soll sie zukünftig für eben diese und weitere Nutzungen noch attraktiver werden. Das wohl wichtigste Element der Neugestaltung ist ihr oberer, raumhaltiger und nutzbarer Abschluss. Dieses Attikageschoss ist vierseitig verglast und versorgt die Halle auf ideale Weise mit Tageslicht. Die glatte, hell gehaltene und akustisch wirksame Untersicht reflektiert das seitlich eintretende Tageslicht und leitet es, direkt oder via Spiegel-Mobilee, diffus nach unten bis auf die Ebene des 1. Obergeschosses. Verglaste Brüstungen auf allen Geschossen erweitern optisch den Raum und gewährleisten, dass auch die bis anhin dunkeln Korridore vom Tageslicht profitieren.

Die Klassenzimmer werden grundsätzlich neu gestaltet. Prägend sind die neuen, farbigen Fensterelemente, welche sich sowohl aussen wie auch innen als raumhaltige Fassadenpartien abzeichnen. Integriert in diese sind die dezentralen Lüftungsgeräte oder wahlweise ein Ablagefach. Der Simsbereich des jeweils tiefer liegenden Fensters eignet sich als Sitznische. Gangseitig sind auf die gesamte Raumlänge Einbauschränke mit akustisch wirksamen Flächen vorgesehen. Integriert in diese Front sind der Schulwandbrunnen und die Klassenzimmertüre, welche neu innenseitig bündig angeschlagen wird. Die neue Türnische ist dreiseitig verglast, was sich positiv auf die Lichtsituation im Korridor auswirkt. Die Decken der Zimmer sind hell/weiss gestrichen. Die direkt auf die Decke applizierten Akustikelemente heben sich farblich (hellgrau) leicht von dieser ab. Für das Raumklima wichtig ist, dass für die Nachtauskühlung genügend freie Beton-Deckenfläche vorhanden bleibt. Der Linoleum-Bodenbelag nimmt die Farbe des Deckenspiegels auf.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser des Projekts NÜÜS I’DS GHÜÜS ergreifen die Chance, welche die spezielle Aufgabenstellung bietet.Neben der technisch notwendigen Erneuerung von Bauteilen
setzen sie neue Akzente und steigern damit die gestalterische und die funktionelle Qualität. Die bestehende Fassade wird vollständig rückgebaut und die Struktur neu interpretiert. Der Gebäudekubus wird verputzt und damit seine monolithische Wirkung verstärkt. Im Unterrichtszimmerbereich werden vorgefertigte Fensterelemente
unterschiedlichen Typs wie Stanzformen in die bestehende Struktur eingesetzt.
Die Öffnungen der Erschliessungszonen werden differenziert ausgebildet.
Aus einer klaren Haltung heraus entsteht ein vollständig neues Fassadenbild und das Gebäude wird von aussen klarer lesbar. Das neue Bild ist geprägt durch ein Spiel aus plastischen Elementen und dezenten Farben. Die Fensterelemente wirken jedoch etwas modisch und überdesignt. Die Glasflächen werden gegenüber dem heutigen Stand verringert, und die Sturzhöhe partiell gesenkt. Zusammen mit der sehr tiefen Fensterlaibung verschlechtert sich die Belichtungsqualität in den Klassenzimmern gegenüber dem heutigen Zustand.
Der Zugang zum Hauptbau bleibt am bestehenden Ort. Die Eingangshalle ist leicht vergrössert, eine gedeckte Vorhalle bleibt jedoch erhalten. Der Eingang wird mit einem Windfang leicht betont. In der Eingangshalle wird ein neuer, grosszügiger, dreigeschossiger Raum geschaffen. Dieser verbindet das Aulageschoss räumlich mit der zentralen Halle. Durch die grosse Öffnung in der Fassade fällt viel natürliches Licht ein und es wird auf allen drei Ebenen ein Aussenraumbezug hergestellt. Die neu geschaffene räumliche Qualität wird jedoch durch die sehr statisch eingesetzten Treppenläufe nicht unterstützt. Die zentrale Halle erfährt einige gezielte Eingriffe. Die Glasbrüstungen schaffen mehr Transparenz und Lichtdurchgängigkeit. Neue dreieckige Balkone bieten zusätzliche Nutzflächen und lockern die Halle formal auf. Das aufgesetzte Attikageschoss verändert die Proportionen der Halle und schafft gleichzeitig neue Arbeitsplätze. Ein Lichtkonzept und Akustikmassnahmen vervollständigen das Gesamtkonzept. Die Lage der neuen Arbeitsplätze ist aus Nutzersicht zu peripher. Die Belichtung der Halle ist mangels Zenitlicht sehr knapp und die Glasbrüstungen sind für ein Schulhaus nicht angemessen.
Die Gangzonen und Klassenzimmer werden mit einzelnen gezielten Eingriffen aufgewertet. Allerdings wird die Klassenzimmerfläche durch die Einbauten
(Kästen und Fensterelemente) so stark beschnitten, dass der Platz für grosse
Klassen zu knapp wird. Das Konzept Bauökologie enthält konkrete Aussagen, diese
sind allerdings nicht ganz widerspruchsfrei. Die Fassadenverkleidung mit teils Alu- und teils verputzter Blähglasgranulatplatte weist einen hohen Wert an Grauer Energie
auf. Die Witterungsbeständigkeit dieser Fassadenmaterialien ist gut.
Der Ressourcenbedarf im Inneren liegt in einem mittleren Bereich. Die Materialwahl in den Innenräumen kann nicht beurteilt werden. Die zweiteilige Fensterkonstruktion besteht einerseits aus einem grösseren, festverglasten Feld und einem kleineren Feld, welches als Lüftungsflügel ausgebildet ist. Die in der Ansicht versetzt angeordneten Flächen weisen einerseits im Sturzbereich andererseits im Brüstungsbereich eine grössere opake Fläche auf. Im opaken Bereich unterhalb der Festverglasung ist eine Öffnung vorgesehen, durch welche die Frischluft der dezentralen Fassaden-Lüftungsgeräte ansaugt wird.
Das Fassadenelement wird in einer in einer Holz-Metall Elementbauweise hergestellt und als vorgefertigtes Element montiert. Der Sonnenschutz besteht aus einer elektromechanisch angetriebenen Verbundrafflamellenstore mit seitlichen Führungen aus Aluminiumprofilen, welche in der Zargenleibung montiert werden.
Die Parkposition der Verbundrafflamellenstore im Sturzbereich ist je nachdem, welches Feld betrachtet wird unterschiedlich. In den Zeichnungen wird nur das Feld mit der Festverglasung dargestellt. Die Parkposition im Bereich des tiefer liegenden Lüftungsflügels ist unklar.
Die übrigen Flächen zwischen den Fassadenelementen werden mittels einer Putzträgerplatte fugenlos verkleidet und mit einem mineralischen Putz endbeschichtet.
Die vorgeschlagene Lösung mit dezentralen Lüftungsgeräten in den Klassenzimmern bedingt den Einsatz von sehr vielen Einzelgeräten, was einen hohen Aufwand für die Wartung bedeutet. Dadurch, dass die Geräte in den Fassadenelementen integriert sind, ergibt sich ein hoher mittlerer U-Wert für diese Elemente, was durch die restlichen Fassadenflächen kompensiert werden muss.
Der sommerliche Wärmeschutz ist bei den Fensterelementen gewährleistet und auch die Beschattung der Fenster im Atrium ist einfach lösbar.

Der Beitrag zeugt von einer fundierten Analyse und einer sehr gründlichen Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung. Die gestalterischen, funktionellen und technischen Themen wurden gleichermassen sorgfältig bearbeitet
und dargestellt. Neben der Lösung der technischen Probleme wird mit gezielten Massnahmen auf mehreren Ebenen Mehrwert geschaffen. Die Massnahmen erreichen jedoch teilweise nicht die erwartete Wirkung und es stellen sich einige neue Fragen
und Probleme.
Aussenvisualisierung (erstellt durch www.dunedin-arts.com)

Aussenvisualisierung (erstellt durch www.dunedin-arts.com)

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 4.OG

Grundriss 4.OG

Grundriss Attikageschoss

Grundriss Attikageschoss

Schnitt AA

Schnitt AA

Visualisierung Atrium (erstellt durch www.dunedin-arts.com)

Visualisierung Atrium (erstellt durch www.dunedin-arts.com)

Visualisierung Klassenzimmer (erstellt durch www.dunedin-arts.com)

Visualisierung Klassenzimmer (erstellt durch www.dunedin-arts.com)

3. Rang 4 / 4