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Award / Auszeichnung | 11/2003

Renault Traffic Design Award 2003

Fernbahnhof Flughafen Frankfurt am Main

DE-60547 Frankfurt am Main

Sonderpreis

INGENIEURBÜRO DR. BINNEWIES Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Hadi Teherani Architects GmbH

Architektur

INGENIEURBÜRO DR. BINNEWIES Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Mitte 1999 wurde der neue ICE–Bahnhof am Frankfurter Flughafen seiner Bestimmung übergeben. Die ca. 650 Meter lange Bahnsteighalle enthält vier Gleise an zwei Mittelbahnsteigen. Sie wird durch ein Verbindungsbauwerk in das Terminalsystem des Flughafens integriert. Die Konstruktion und das Tragwerk des neuen Fernbahnhofs sind durch die gestalterischen Ansprüche der Architekten und durch die Absicht des Bauherrn geprägt. Der Bahnhof sollte dabei im Innern stützenfrei sein, und die Außenwände sollten einen hohen Tageslichteinfall zulassen.

Blickfang des Gebäudes ist die Glaskuppel, die sich über die lichtdurchflutete Bahnhofshalle mit dem Übergang zum Terminal 1 des Flughafens wölbt. Weite Glasfronten lassen auch auf die Bahnsteigebene darunter großzügig Tageslicht einfallen und schaffen eine freundliche, weitläufige Stimmung. Im Inneren des Trägerbauchs, in Sichtweite zu den beiden Bahnsteigen, liegen die Warteräume für die Gäste. Der schlanke, abgerundete Baukörper des Bahnhofs erstreckt sich über eine Länge von 700 Metern über dem Gleisbereich. Die prägnant geformte, rund 34.000 qm große Plattform ist noch erweiterbar. Mit bis zu 180.000 qm Geschossfläche kann sie überbaut werden; alle Lasten aus der künftigen Konstruktion werden von der Plattform getragen. Weil diese während der Arbeiten die Gleise wie ein horizontaler Bauzaun abschirmt, wird der Schienenverkehr dabei nicht beeinträchtigt.

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 11/1996
    Fertigstellung: 05/1999

Projektbeschreibung

Transparenz, Komfort und Modernität prägen den ICE-Bahnhof am Frankfurter Flughafen. Blickfang des Innenraums ist die Glaskuppel, die sich über die lichtdurchflutete Bahnhofshalle mit dem Übergang zum Terminal 1 des Flughafens wölbt. Weite Glasfronten lassen auch auf die Bahnsteigebene darunter großzügig Tageslicht einfallen und schaffen eine freundliche, weitläufige Stimmung. Im Inneren des Trägerbauchs, in Sichtweite zu den beiden Bahnsteigen, liegen die Warteräume für die Gäste. Der schlanke, abgerundete Baukörper des Bahnhofs erstreckt sich über eine Länge von 700 Metern über dem Gleisbereich. Die prägnant geformte, rund 34 000 Quadratmeter große Plattform bildete das Grundstück für das größte Bürogebäude Deutschlands, mit eigener Postleitzahl. Das Bahnhofsdach samt Glaskuppel wurde Jahre später zur Basis für 140 000 Quadratmeter Gesamtmietfläche; alle Lasten dieser Überbauung werden von der Plattform getragen. Weil diese die Gleise während der vertikalen Erweiterung wie ein horizontaler Bauzaun abschirmte, wurde der Schienenverkehr dabei nicht beeinträchtigt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ausgezeichnete Verkehrsarchitektur

Bereits zum vierten Mal wurden 2003 herausragende Beispiele gelungener Verkehrsarchitektur mit dem Renault Traffic Design Award prämiert. Rund 800 Gäste waren der Einladung zur Preisverleihung ins Deutsche Historische Museum in Berlin gefolgt, unter ihnen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und die Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke. 52 Architekten-Einreichungen, 14 Kommunen und 21 Bahnhöfe sowie 164 Studentenentwürfe zum Hochschulthema „Parken, Rasten, Auftanken – die Autobahnraststätte als Erholungs- und Erlebnisort“ standen in diesem Jahr zur Wahl.

Am ausgelobten Sonderpreis „Bahnhöfe“ beteiligten sich 21 Bahnhöfe. Der Bahnhof der Zukunft verbindet Mobilität mit angenehmem Aufenthalt, Dienstleistungen verschiedenster Art und führt verschiedene Verkehrsträger zusammen. 5.800 Bahnhöfe gibt es in Deutschland insgesamt und jeder ist dabei mehr als nur eine Verkehrsstation. Der Bahnhof ist immer auch die „Visitenkarte“ einer Stadt. Zwei Typen von Bahnhöfen galt es bei den Einreichungen für die Jury zu bewerten: historische, sorgfältig restaurierte Bahnhöfe und komplett neu erbaute Stationen.


Award “Sonderpreis Bahnhöfe\"geht an:
Fernbahnhof Flughafen Frankfurt am Main

Unter dem Gesichtspunkt gestalterisch-strategischer Entwicklung stellt der Fernbahnhof Flughafen Frankfurt am Main eine glaubwürdige Verknüpfung zwischen einem international bedeutenden Flughafen und dem Netz eines modernen Hochgeschwindigkeitszuges dar. Vom Gedanken einer Plattform ausgehend, gelang es den Architekten Bothe Richter Teherani eine formale wie geistige Brücke zu schlagen, die dem Reisenden als Orientierungshilfe dient: Den Blick nach oben gerichtet, nimmt man ein transparentes, den Flugkörpern zugewandtes Stück Architektur wahr, einen stützenfreien, lichtdurchfluteten Glaskuppelbau. Durch in die Plattform eingeschnittene Lichthöfe eröffnet sich dem Besucher der Blick und der Zugang zu einem der modernsten Schienennetze Europas.

In reizvoller Diskrepanz zum filigranen Dach steht das massive Trägersystem der Plattform, welches die Lichthöfe durchschneidet. Ein anspruchsvolles Stück Architektur, seiner Bedeutung angemessen. Herzlichen Glückwunsch!