modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 02/2012

Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2012

Studentisches Wohnen am Stiftsbogen

DE-81375 München, Schröfelhofstraße

Preis

Studentenwerk München

Bauherren

Spengler Wiescholek Architektur//Stadtplanung PartGmbB

Architektur

Höhler+Partner Architekten und Ingenieure

sonstige Fachplanung

WSP Deutschland AG

Tragwerksplanung

Konrad Huber GmbH

TGA-Fachplanung

Duschl Ingenieure GmbH & Co.KG

TGA-Fachplanung

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2007

Projektbeschreibung

Wir hatten das Glück, mit dem Studentenwerk München an einen ebenso leidenschaftlichen wie professionellen Bauherrn geraten zu sein.
Er erwartete von uns als erstem Preisträger eines Wettbewerbs nicht nur ein robustes, funktionales und den Kostenrahmen des geförderten Wohnungsbaus einhaltendes Werk, sondern darüber hinaus ein Gebäude, welches den fast 600 studentischen Bewohnern ein gutes und kommunikatives Umfeld in ihrer "Heimat auf Zeit" bietet.
Die zwischen 2 und 8 Bewohner umfassenden Wohnungen sollen den Charakter des "Wohnheims" vermeiden, soziale Kontakte fördern ohne den Wunsch nach Ruhe und Individualität zu vernachlässigen.
Die Lage des Grundstücks an der Autobahn und die Forderung der Stadt, Teile des Neubaus als 7 - geschossigen und 200 m langen Schallschutzriegel für ein dahinter liegendes künftiges Wohngebiet zu entwickeln, erschwerte die Arbeit, wurde von uns aber als Chance genutzt, neue Wege zu suchen und einen konzeptionell eigenständigen Ansatz zu finden.

Es entstand die Idee, dem "unwirtlichen" Umfeld Autobahn keine abweisende Lärmschutzwand, sondern ein freundliches Gesicht zu zeigen, welches dem schnell vorüberfahrenden Betrachter ein heiteres Bild, eine Ahnung von urbanem Leben an der Peripherie vermittelt.
Im Innern des Schallschutzriegels wird passiver Lärmschutz praktiziert: an die "laute", nach Norden orientierte Seite grenzen alle Treppenhäuser sowie die Wohnküchen der Wohngemeinschaften. Letztere sind nach Süden "durchgesteckt" und um eine grosszügige Loggia erweitert. Zwei mal vier, zur ruhigen Südseite orientierte Individualräume werden durch Stapelung auf 2 Ebenen von der Wohnküche aus erreicht, ohne endlos lange Flure zu erzeugen. Die räumliche Qualität und das kommunikative Umfeld in einer solchen Maisonette kompensieren den Nachteil der Lage an der Autobahn. Maisonette und Loggia sind neu in der Münchener Wohnheimlandschaft, wurden jedoch mit dem Ziel, das Gemeinschaftsleben zu fördern und der Isolation vieler Studenten entgegenzuwirken, von Bauherrn und Architekten durchgesetzt.
Die Maisonetten zeichnen sich 2 - geschossig zur Autobahn hin ab und werden in der Fassade aus mehrfarbig eloxierten Aluminiumblechen, deren Grösse die Grenze des Herstellbaren erreicht, thematisiert.

Die Südseite mit ihren Zimmerfenstern und deren ebenfalls metallischen, verschiebbaren Sonnenschutzelementen entwickelt ein eigenes Fassadenthema mit eigenem Masstab. Die Aussenhaut besteht hier aus hinterlüfteten, anthrazitfarben verputzten Platten aus recycletem Glasgranulat.
Zwischen dem "Schallschutzriegel" und der im Schallschatten liegenden villenähnlichen 4 - geschossigen Bebauung mit weiteren Studentenwohnungen liegt die "Erschliessungsstrasse" für alle Eingänge, ein attraktiver, von einer Säulenreihe begleiteter und durch sie akzentuierter campusartiger Freiraum. Die Bündelung der Wegebeziehungen in diesem Freiraum, an den baumbestandene Höfe grenzen, folgt ebenfalls der Strategie, Begegnung und Kommunikation zu fördern.

Das Innere der Gebäude ist farblich zurückhaltend gestaltet. Neben weissem Putz und Sichtbeton wurden für eine wohltuende Farbstimmung in den Wohnküchen honigfarbene Schichtholzplatten gewählt. In den Zimmern sorgen jeweils drei unterschiedliche Linoleumbeläge für Überraschungen. Die meisten Zimmer sind mit einer eigenen vorgefertigten Sanitärzelle ausgestattet, klein, aber zweckmässig und mit Regalen aus recycletem Kunststoffabfall versehen.
Die Fenster verfügen neben den Schiebeläden über eine wettergeschützte Lüftungsklappe zur Nachtauskühlung.

Rücksichtnahme auf Umweltprobleme, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz


Solare Energienutzung:
Auf dem Dach des Riegelgebäudes ist eine Photovoltaikanlage mit einem Energieertrag von ca. 21000 kWh pro Jahr errichtet worden. Zusätzlich wird derzeit eine Solaranlage auf dem Dach vorgerüstet, die mit 150 qm zusätzlich Energie zur Herstellung von Warmwasser einspart.

Wärmerückgewinnung
Die kompletten Studentenzimmer sowie die Wohnküchen im Riegel werden kontrolliert mechanisch be- und entlüftet. Über Wärmetauscher auf dem Riegeldach wird die Zuluft entsprechend vorgewärmt in das Gebäude eingebracht. Der Wärmerückgewinn beträgt insgesamt 228 kW.

Dachbegrünung
Die Dächer der Villenbebauung sind extensiv begrünt. Die Versickerung des Regenwassers erfolgt in einem offenen System über Rigolen und Versickerungsmulden südlich der Villen.




Anzahl der Wohnplätze: 588
Wohnfläche insg.: 15.600 m2
Geschossflächenzahl: 1,26
Grundstücksgröße: 15.411 m2
Gesamtkosten brutto: 25,2 Mio. Euro
Baukosten brutto: 1.578Euro/m2
Jahr der Fertigstellung: 2007
Primärenergiebedarf: 76,8 kWh/m2 p.a.
Spez. Transmissionswärmeverlust: 0,62 W/m2 .p.a
Anger

Anger

Gingkoplatz

Gingkoplatz

Gingkohain

Gingkohain

Aussenspielbereich Kinderkrippe

Aussenspielbereich Kinderkrippe

Basketballplatz

Basketballplatz

Zugangssituation

Zugangssituation

Kirschblüte

Kirschblüte

Herbstaspekt

Herbstaspekt

Vegetation Aspekte

Vegetation Aspekte

Lageplan

Lageplan