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Award / Auszeichnung | 05/2012

wieweiterarbeiten - Arbeitsorte der Zukunft: Vorbildliche Gewerbebauten

„HWrod“ Lagerstätte für Hochwasserschutzelemente

DE-50996 Köln, Heinrich-Lübke-Ufer

Auszeichnung

trint + kreuder d.n.a. architekten PartGmbB

Architektur

Stadtentwässerungsbetriebe Köln

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2009

Projektbeschreibung

Für weite Teile des Kölner Stadtgebietes wird der Hochwasserschutz derzeit auf 11.30 m bzw. 11.90 m Höhe Kölner Pegel erhöht, Teilbereiche des linksrheinischen Ufers im Kölner Einzugsgebiet sollen durch bis zu 4 m hohe mobile Hochwasserschutzwände und- tore gesichert werden. Diese Elemente werden an insgesamt 8 Standorten in der Nähe des Rheins gelagert.

Versteckt in einem Wäldchen

Nahezu unsichtbar zwischen BAB, Straßenbahntrasse und Friedhof auf einer von Bäumen wild besiedelten Brache fand man ein Grundstück, das dem sensiblen lokalen Bürgerwillen zumutbar erschien. Das Manko des Grundstücks, dass es für Halle plus Lkw-Wendeplatz eigentlich etwas zu klein war, wurde in die bestimmende Entwurfsidee umgemünzt: Statt vor der Halle zu wenden, ließen wir die Lkws die Halle umrunden und mit ihrer Schleppkurve die amorphe Form bestimmen.
Es war erklärtes Ziel, alle größeren Bäume unversehrt zu erhalten. Drei von ihnen wurden deshalb in Höfen ins Gebäude integriert, so dass nun ihre Baumkronen, die die Halle deutlich überragen, die Illusion eines Waldes hinter der Hallenfassade erzeugen und die Halle selbst wie eine Palisade wirken lassen.

Ein schlafender Monolith aus Beton

Die vorgesehene Nutzung als Lagerstätte für Hochwasserschutzelemente darf man sich bildhaft als ein Versinken in dornröschenhaftem Schlaf vorstellen, da die gesamte Lagerstätte erst dann zu Leben erwachen wird, wenn ein Hochwasserfall eintritt. Sowohl dieses Erstarren als auch die Ahnung von Ewigkeit, die damit einher geht, konnten wir uns am besten übersetzt vorstellen in einem Monolith, gänzlich in Beton gegossen. Eine solche Massivität kommt auch dem Schutzbedürfnis der lagernden Elemente entgegen, die nicht selten ein beliebtes Ziel organisierten Diebstahls sind.
Da der Monolith wie versunken im Wäldchen verharrt, ist auch seine Oberfläche von einem bestimmenden Motiv des Waldes geprägt, dem ständigen Wechsel von Licht und Schatten,
erzeugt durch eine Stahlschalung mit Sinuswelle. Da diese Welle auch für die Verkleidung der Tore verwendet wurde, läuft sie ohne Unterbrechung rund um die Halle herum, als würde sie weder Anfang noch Ende kennen.
Das Innere der Halle wurde in eine stille Feierlichkeit getaucht. Fast ist es so, als würden die Schutzelemente auf ihren großen Auftritt eingestimmt. Keine stützende Statik ist sichtbar – sie ist in den vier zylindrischen Höfen versteckt, die mit ihrer Gussglashaut die Halle wie riesige Laternen in ein mildes Licht tauchen. Die senkrechten Neonstreifen an Wänden und Höfen vervollständigen das Gefühl, die Zeit stillstehen zu sehen.