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Einladungswettbewerb | 01/2012

Green City Graz

2. Rundgang

BKK 3 Architektur ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Green City Graz

Was ist eine "Green City"? Welche Maßnahmen muss man ergreifen um eine Stadt "grün" zu machen?
Auf der einen Seite nehmen wir das Grün wörtlich. Der Park hört nicht bei den 6.000 m² öffentlicher Anlage auf sondern zieht sich durch das gesamte Planungsgebiet hindurch und bindet sich schließlich an die bewaldeten Hänge des Plabutsches an.
Wir holen die grüne Lunge der Umgebung somit direkt vor die Haustüre der Bewohner. Durch die intensive Begrünung und die Ausformung der Freiräume schaffen wir ein Mikroklima welches im Sommer für Abkühlung sorgt und im Winter hinreichend Schutz vor den Extremen der Witterung bietet.
Auf der anderen Seite ist unsere Bebauung weitgehend energieautark. Die notwendige Energie wird aus natürlichen Ressourcen wie Wasser und Sonne gewonnen. Die herkömmliche Form der Energiegewinnung dient nur noch als Backup.
Für die ganze Bebauung wird ein Nachhaltigkeitskonzept erstellt, welches von den verwendeten Rohstoffen und deren Recycling über die ökonomische und funktionale Gebäudequalität bis zur soziokulturellen Qualität reicht. Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur dass ich Strom spare sondern ich fühle mich wohl in meiner Umgebung und baue eine starke Bindung dazu auf.


Städtebau

Scheinbar wahllos verteilte Baukörper sind wie Würfel auf dem Baugrund verstreut. Beim genaueren Hinsehen zeigen sie eine stringente innere Ordnung und Struktur.
Jeweils drei Gebäude formieren sich um einen Innenhof und bilden einen "Cluster". Dieser Cluster hat genau die Größe für eine gute Nachbarschaft und eine sozial nachhaltige Struktur.
Der Innenhof ist vom übrigen Gelände um ca. 1,50 m angehoben, somit wird eine halböffentliche Privatsphäre geschaffen. Somit wird bei ausreichend Intimität ein Thujenhecken-Wildwuchs um Eigengärten vermieden.
Gleichzeitig bleibt die Anbindung an die Umgebung durch ein durchgehendes Grünraumkonzept und Blickbeziehungen mit den angrenzenden Bereiche erhalten.
Auf dem Planungsgebiet sind 8 Cluster angeordnet. Diese können nach Bedarf in Ausbaustufen angeordnet werden.
So bleibt bei der Wahrung der städtebaulichen Einheitlichkeit die Möglichkeit, auf zukünftige Entwicklungen und Anforderungen zu reagieren. Die einzelnen Cluster können den Bedürfnissen der Bewohner und den Anforderungen an Gebäudehülle und Grundrisse leicht angepasst werden.
Wo es notwendig ist, übernehmen größere Gebäude den Schallschutz entlang schallintensiver Bereiche (Straße, Anlieferung Gewerbe). Gleichzeitig formen diese zu den umliegenden Bebauungen und Straßen eine Stadtkante, welche das Gebiet räumlich einfasst.


Freiraum

Der Park als Gedanke aus dem Thema "Green City" zieht sich durch das ganze Planungsgebiet. Eine Zerstückelung in Eigengärten, Vorgärten und nichtnutzbare Brachflächen wird vermieden.
Der Freiraum ist thematisch in drei Ebenen gegliedert:
Öffentlich - halböffentlich - privat.
Der öffentliche Bereich ist der städtische Park im Zentrum des gesamten Planungsgebietes. Dieser ist für alle Bewohner der unmittelbaren und näheren Umgebung nutzbar und ist mit übergeordneten Funktionen und Aktionen belegt.
Die Freiflächen zwischen den einzelnen Clustern sind halböffentliche Bereiche. Hier findet der Austausch zwischen den Bewohnern der Cluster statt, gepflasterte Wege dienen der Erschließung und der Kommunikation.
Der offenen Grünraum des Parks wird thematisch gegliedert, der Ort und die Möglichkeit für spontane Treffen und Ereignisse ist gegeben.
Die Innenhöfe der einzelnen Cluster fungieren als private Bereiche. Hier kommen die Bewohner der drei umliegenden Häuser zusammen um zu entspannen, sich auszutauschen und miteinander zu feiern oder zu spielen.
Jeder Cluster hat die Möglichkeit, seinen Innenhof nach den Bedürfnissen der Anwohner zu gestalten und / oder zu verändern. Vom Gemüsegarten über den improvisierten Sportplatz bis zur Eisbahn im Winter ist alles möglich.


Orientierung

Die Erschließung des Gebietes erfolgt vollkommen autofrei. Die Wege sind für Fußgänger und Radfahrer gerichtet, die Autos verschwinden in der zentralen Tiefgarage.
Die Orientierung zwischen den Clustern wird einerseits durch die hindurchlaufenden Achsen, andererseits durch die Ausgestaltung der einzelnen Freiräume bzw. Gebäude erleichtert.
Die Achsen ermöglichen einen guten Einblick in bzw. Überblick über das Gelände. Man steht nie in einer Sackgasse und fühlt sich nicht in unübersichtlichen Angsträumen gefangen. Von der zentralen Hauptachse wird man automatisch vom Großen ins Kleine geführt.
Die halböffentlichen Bereiche zwischen den Gebäuden werden mit unterschiedlichen Inhalten belegt. So kann man sich zwischen den differenziert ausgeformten Freiflächen gut orientieren, die Plätze geben der Umgebung eine Identität. Man bewegt sich zum Beispiel vom "Wald" zum "Marktplatz"