Beispielhaftes Bauen Bodenseekreis 2006-2012

Die Freianlagen des Zentrums für Psychiatrie treten in Dialog mit ihrer engeren und weiteren Umgebung und stellen Krankenhausensemble und Bodenseelandschaft in einen Kontext. Die Spannung zwischen funktionaler Orthogonalität und Ausrichtung auf die Landschaftlichkeit des Areals, welche die Figur des Neubaus prägen, wird somit im landschaftsarchitektonischen Entwurf adaptiert; dessen Strukturen, Ausstattungselemente und Materialien sind eng auf die Prinzipien und das Erscheinungsbild des Gebäudes abgestimmt.
Den Kernbereich der Anlage bildet ein von drei Seiten umschlossener Gartenhof mit einer Wildrosenpflanzung im Zentrum. Für die Patienten ist er im Sinne eines therapeutisch nutzbaren ‚Heilgartens’ gestaltet. Hainbuchenhecken und Mauerscheiben als Zitate des regionaltypischen Spalierobstbaus gliedern subtil die beiden Stationsbereiche. Diese sind mit großzügigen Holzterrassen barrierefrei an die Aufenthaltsräume im Innern angebunden. Hochbeete mit Tast- und Duftpflanzen setzen Akzente in den Rasenfeldern. Der nach Westen sanft abfallende Wiesenhang mündet - von einem Zaun gleichsam unsichtbar gesichert – hinaus in die freie Landschaft.
Im Osten des Gebäudes liegt als Scharnier zum Krankenhaus Friedrichshafen ein großzügiger Vorplatz. Er fokussiert die Erschließung und ist mit Baum überstandenen Sitzbereichen für Patienten, Beschäftigte und Besucher gefasst.
Holzterrassen sowie wechselnde Kies-, Bodendecker- und Lavendelstreifen formulieren für das Zentrum für Psychiatrie eine ästhetisch wie ökologisch signifikante Dachlandschaft.
Eine indirekte Außenbeleuchtung unterstreicht die Ruhe der Gesamtkonzeption.