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Offener Wettbewerb | 05/2012

Sanierung und Erweiterung des Justizgebäudes

1. Preis

SUE ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf sieht eine Freistellung der Höfe und eine subtile Ergänzung des historischen Ringgebäudes in den südlichen Hoftrakten vor. Durch die Neuerrichtung eines Y-förmigen Verbindungsbaus zwischen Rudolfsplatz und Schanzlgasse entstehen spannungsreiche Innenhöfe. Alle bestehenden Hauszugänge sind aktiviert und werden durch einen zusätzlichen Eingang an der Fußgängerzone Schanzlgasse ergänzt. Eine abwechslungsreiche Komposition von Terrassen, Brücke, Treppen und abgesenkten Höfen erzeugen eine vielschichtige, zeitgemäße Stadtlandschaft, die hohe landschaftsgestalterische Potenziale birgt.
Die Öffnung des Justizgebäudes für die allgemeine Bevölkerung wird klar ausgedrückt und setzt sich in den internen Erschließungszonen und Verhandlungsräumen fort. Der Haupteingang befindet sich im Erdgeschoß des neuen Verbindungsgebäudes, somit vom Zentrum der Anlage von allen historischen Eingängen aus erreichbar. Ein lichtdurchflutetes, großzügiges Atrium sorgt für eine einladende Atmosphäre. Einfache Orientierbarkeit und Übersichtlichkeit sind gegeben. Alle öffentlich zugänglichen Verhandlungssäle sind im Neubau zusammengefasst. Vollverglaste Fassaden sorgen auch in den Verhandlungsräumen für ein angenehmes Aufenthalts-Milieu und bieten den Verhandlungsteilnehmern interessante Ausblicke in die vielschichtige Hoflandschaft.
Das Projekt entspricht weitestgehend den denkmalschützerischen Vorgaben. Im Umgang mit dem Bestand zeigt sich, dass der Verfasser über ein hohes Maß an Erfahrung und Kompetenz mit historischen Gebäuden verfügt. Defizite der historischen Erschließung werden durch die neuen Atrien feinsinnig ergänzt und repariert. Kurze rollstuhlgerechte Wege sind die Folge. Die Arbeitsbereiche außerhalb der Verhandlungszone sind einfach zu separieren und erlauben ein ungestörtes Arbeiten. Räumliche Zuordnungen von Landesgericht, Staatsanwaltschaft und Justizanstalt überzeugen. Als Regenerationszone für Mitarbeiter steht ein Dachgarten zur Verfügung.

Neubau und Bestand werden symbiotisch zusammengefügt ohne die jeweiligen Eigenständigkeiten aufzugeben. Sie ergänzen einander und werten sich gegenseitig auf. Es ist somit die Grundlage für ein zeitgemäßes, öffentliches Institut Verwaltungsgebäude gegeben.