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Einladungswettbewerb | 11/2012

Neubau eines Feuerwehrgebäudes mit den zugehörigen Freiflächen

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Reinhard Bauer Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Fokus des Entwurfs liegt in der Ausformulierung einer städtebaulichen Prägnanz. Ein gestaffelter Baukörper „ringt“ nach Höhe um in dem städtebaulich heterogenen und weitläufigen Umfeld Bedeutung zu erlangen und damit dem Ort auch Bedeutung zu geben. Der komplexe, differenziert gestaltete Baukörper entfaltet sein Potential als, im wahrsten Sinne des Wortes, herausragende Skulptur.
Die Wirkung dieser baukünstlerischen Skulptur wird durch einfache, nahe zu karge, aber auch sparsame Freianlagen noch gesteigert.
Die hervorragende Gestaltung des Baukörpers findet auch in der Fassadengliederung und der Materialität ihre Entsprechung.

Leider wird die ansprechende städtebauliche und architektonische Haltung durch funktionale Nachteile erworben. Die Kreuzung der Fahrwege auf dem Hof im Linksverkehr und der Übungshof scheinen unpraktikabel. Die Verteilung der Funktionen auf viele Ebenen zwingt den Nutzern lange und schwer hinnehmbare Wegstrecken auf und unterbindet teilweise die notwendige direkte Kommunikation. Dennoch sind die Geschossebenen in sich selbst gut geordnet.

Die vorgeschlagene Holzbauweise ist ökologisch und wirtschaftlich sinnfällig und wird mit sehr guter Detailkenntnis vorgetragen. Die Wirtschaftlichkeit wird auch durch das vorgeschlagene energetische Konzept und die geringen Speichermassen mit kurzen Aufwärmphasen eines temporär genutzten Gebäudes glaubhaft positiv beeinflusst.
Die Wirtschaftlichkeit scheint dennoch im mittleren Bereich zu sein, da zum einen eine sehr effiziente Kompaktheit durch übergroße Verkehrsflächen konterkariert wird.

Insgesamt pendelt der Entwurf im Urteil der Jury zwischen eindeutiger städtebaulicher und gestalterischer Anerkennung und deutlicher Kritik der Funktionalität.