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1. Rang 2 / 2

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2012

Neuordnung Stadtwerkeareal

2. Rang

Preisgeld: 5.000 EUR

Steinwender Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Idee (Städtebau + Architektur)

Das knapp 6.000 qm große Stadtwerkeareal stellt aufgrund der hochwertigen Lage nahe des Husumer Hafens und in fußläufiger Wegebeziehung zur Innenstadt ein wertvolles Wohnquartier der Zukunft dar.

Mit dem Ziel, eine städtebauliche Klarheit bei gleichzeitiger baulicher, funktionaler und freiräumliche Vielfalt zu erreichen und darüber hinaus ein in sich funktionierendes Quartier zu bilden, arbeitet der Entwurf mit einer offenen und kompakten Anordnung von Stadthäusern.

Am Zingel und an der neuen Erschließungsstraße hinter der Stadtwerkeverwaltung entstehen Geschosswohnungen mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss.

Die Gebäude nehmen die Kleinteiligkeit der Giebel und Erker aus der Umgebung auf und setzen diese in eine zeitgemäße Formensprache, wobei die Wohneinheiten durch die Verwendung unterschiedlicher Ziegelfarben als Stadthäuser ablesbar werden.
Im Süden und Westen entstehen zweigeschossige Wohneinheiten in Form von Reihenhäusern, die als Einfamilienhäusern nutzbar sind oder bei Bedarf auch in zwei Einheiten gegliedert werden können.

Im Herzen des neuen Hafenquartiers entsteht eine halböffentliche Parkanlage, die von Fußwegen durchkreuzt wird und analog zu der vorhandenen Höhenentwicklung nach Westen hin abfällt. Die neu entwickelten Straßenräume ergeben interessante Blickbeziehungen in Richtung Hafen, dem alten Gaswerk und auf die Gebäude am Zingel.

Ein quadratisches, an den Ecken aufgelöstes Bürogebäude bildet über vier Ebenen einen markanten städtebaulichen Eckbereich im Übergang von Wohnen auf Verwaltung und das benachbarte Rathaus. Hier können Ersatzflächen für das entfallene Technikzentrum entstehen, die wahlweise über eine Verbindungsbrücke im OG an das Kundenzentrum angebunden werden kann.


Erschließung und Verkehr (Freiflächen)

Das neue Quartier am Hafen wird über eine klare, orientierungsleichte Schleifenstrasse erschlossen, die bei Bedarf auch als Richtungsstraße konzipiert werden kann. Der ruhende Verkehr Einfamilienhäuser wird in den vorhanden Garagen östlich des Gaswerks untergebracht, die Stadthäuser erhalten unter Ausnutzung des natürlichen Gefälles eine Tiefparterregarage unterhalb eins Hochparterres mit insgesamt 59 Stellplätzen. Auf diese Weise wir das grüne Wohngebiet nicht mit parkenden Autos belastet.

Die Haupterschließung wird als Wohnstraße mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 kmh konzipiert, in der Fußgänger, Radfahrer und PKW gleichberechtigt sind. Der hochwertige Straßen- und Gehwegbelag am Zingel und Am Binnenhafen aus kleinteiligem Natursteinpflaster und großen Granittafeln wird in der neuen Schleifenstraße , der ‚Hafengasse’ fortgeführt.

Der Innenhof wird in der Art einen Parkanlage gestaltet und an den Blocköffnungen über ein Fußwegenetz erschlossen – es ergeben sich interessante Blickbeziehungen innerhalb des Quartiers. Alle erdgeschossigen Wohnungen erhalten private Terrassenbereiche,
im Innehof mit dem halböffentlichen Grünanlagen verschmelzen.


Bauformen und Typologien, Material

Die städtebauliche Klarheit entwickelt innerhalb des Quartiers eine Vielfalt in den Einheiten. Hierbei stehen neben den energetischen Aspekten insbesondere auch der Gemeinschafsaspekt – also das soziale Zusammenhalt der Bewohner - im Vordergrund.
Kerngedanke ist es, ein Wohngebiet zu entwickeln dass in seiner Kompaktheit zu einem autarken Stadtbaustein innerhalb des offenen Gefüges südlich des Hafens wird.
Alle Wohneinheiten haben eine klare Ausrichtung nach Süden oder Westen und sind durchgehend in zwei Himmelsrichtungen durchwohnbar.

Die 6 zu Reihenhäusern entwickelten Einfamilienhäuser sind mit geringfügigen Veränderungen zu mehreren Grundtypen zwischen 100 – 140 qm variierbar.
Die 36 Stadthauswohnungen können zu mehr als 4 unterschiedlichen Typen mit 60-120 qm entwickelt werden. Sie bilden den Haupttypus und sind über einen Aufzug bis in die Tiefparterreparkebene barrierefrei erschlossen.

Insgesamt vier schmale Haustypen erlauben eine individuelle Wohnform über zwei Ebenen.
Dieser Maisonetttypus erhält jeweils im EG eine ca. 60 qm große barrierefreie Wohnung, die wahlweise auch als kleines Büro oder Ladengeschäft genutzt werden kann. Am Binnenhafen kann an dieser Stelle die Netztleitstelle im Tief- und Erdgeschoss integriert werden.

Es entstehen innerhalb des neuen Quartiers am Husumer Hafen insgesamt 51 Wohnungen
Zwischen 60 -120 qm. Jenseits der ‚Hafengasse’, zwischen dem alten E-Werk und dem Gaswerk sind optional zusätzlich 12 Wohnungen in der Stadthaustypologie denkbar.

Alle Gebäude erhalten für Husum typische Ziegelfassaden in zwei unterschiedlichen Farbgebungen. Auf diese Weise wird das kompakte Bauvolumen in einer dem Ort entsprechenden Maßstäblichkeit gegliedert und die einzelnen Einheiten erhalten einen eigenständigen Charakter.

Energiekonzept (Wirtschaftlichkeit)

Die kompakten hoch wärmegedämmten Baukörper des neuen Quartiers, wohl dimensionierten, dreifach verglaste Fensteröffnungen nach Süden und Westen tragen dem energetischen Anspruch Rechnung. Die Wärmeversorgung erfolgt wahlweise über ein städtisches Fernwärmenetz oder kann alternativ über ein BHKW in Form einer zentralen Pelletsheizanlage
Gewährleistet werden.

Fußbodenheizungen erlauben die zusätzliche Nutzung einer thermischer Solaranlagen, die
der Beheizung in den Übergangsjahreszeiten und zur Erwärmung des Brauchwassers in den Sommermonaten dient.

Zur Verringerung des Energiebedarfs wird angestrebt, alle Wohnanlagen in der Kategorie Effizienshaus 55 und somit 45 % unter der gültigen Energieeinsparverordnung einzuordnen.
Alle Wohneinheiten erhalten ein dezentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung
(LUNOS e2).

Zur Reduzierung des Stromverbrauchs werden alle Gemeinschaftseinrichtungen , wie Keller, Tiefgarage und Treppenhäuser mit Präsenzmeldern ausgestattet, die Beleuchtung wird über Energiesparleuchten sichergestellt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept der Gebäudeanordnung um einen angerartigen Innenbereich überzeugt.
Die Charakteristik der Fassaden und Architektur überzeugt durch zurückhaltende Gliederung und homogene Materialität. Durch die Gliederung in Einzelgebäude wird eine ausgezeichnete maßstäbliche Einfügung der vorhandenen Stadtstruktur erreicht.
Die Wohnungsgrundrisse und Größenverteilungen überzeugen.
Modellfoto

Modellfoto

Ansicht Damm/Zingel

Ansicht Damm/Zingel

Ansicht Gartenhof / Schnitt B-B

Ansicht Gartenhof / Schnitt B-B

Teilansicht / Fassadenschnitt

Teilansicht / Fassadenschnitt

Modellfoto

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