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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2012

Neubau eines Studentenwohnheims

4. Preis

plan|4 architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau und Baukörpergliederung

Das Studentenwohnheim am Campus Design wird als ein einzelner zusammenhängender Baukörper konzipiert. Durch die Verschiebung der beiden Raumspangen wird das Gebäude gegliedert und staffelt sich, in Grundriss und Höhenentwicklung der Topographie folgend, den Hang hinauf. Durch die ins Gelände ausgreifenden Wandscheiben, die das Motiv der auf dem Campus vorhandenen Stützmauern aufgreifen verbindet sich das Gebäude mit der Landschaft und erhält auf drei Ge-schossen barrierefreie Verbindungen zu spannungsvollen und gut nutzbaren Außenräumen. So entstehen in und um das Wohnheim zahlreiche Wegebeziehungen die die einzelnen Bereiche des Campus untereinander vernetzen.
In Ausrichtung und Maßstäblichkeit orientiert sich der Neubau an den südlich benachbarten Gebäuden der Hochschule. So entsteht am Auftakt des Geländes der klar definierte zentrale Platz des Campus. Alle Haupteingänge des Geländes befinden sich hier so dass er die Mitte des studentischen Lebens bildet. Das Torhaus steht als Objekt auf diesem Platz und erhält so das erforderli-che Gewicht, um sich städtebaulich selbstverständlich zwischen die größeren Gebäude der Umgebung einzufügen.

Studentisches Wohnen

Das Wohnheim hat seinen Haupteingang am zentralen Platz. Von hier aus betritt der Besucher die Eingangshalle, die über einen großzügigen Luftraum das Erdgeschoss mit dem zweiten nördlichen Eingang auf der Ebene des 1.OG verbindet. Hier grenzen unmittelbar die Gemeinschaftsträume an, die sich ebenfalls auf zwei Ebenen zu den angrenzenden Freiräumen öffnen und diese zusätzlich beleben.
Eine einläufige Treppe und der zugeordnete Aufzug erschließen barrierefrei die Studentenapartments in den vier Obergeschossen. Die vier Wohngruppen mit zusammen 12 Plätzen befinden sich im südöstlichen Gebäudeteil, die insgesamt 83 Einzelzimmer entlang eines großzügigen Flurs im Nordwesten, zu dem im 1. und 2. OG weitere Zugänge zum Wohnheim führen.
Durch die Höhenstaffelung ergibt sich auf dem niedrigeren Baukörper eine für die Hausgemeinschaft gut nutzbare attraktive südausgerichtete Dachterrasse. Weitere 7 Einzelapartments befinden sich im Torhaus.
Alle Zimmer sind so organisiert, dass die Bereiche Schlafen, Arbeiten, Kochen und Nasszelle klar gegliedert sind und so auch bei begrenztem Platzangebot eine großzügige Raumwirkung entsteht. Dazu tragen die robusten Einbaumöbel bei, die z.B. beim Arbeitsplatz auch ein gemeinsames Arbeiten von zwei Personen ermöglichen. Der Entwurf sieht keine nordorientierten Zimmer vor.

Ruhender Verkehr

64 Stellplätze für die Hochschule werden in einem Parkdeck auf dem EG-Niveau des Wohnheims situiert, 25 weitere als offene Stellplätze auf dem nordwestlichen Platz am Gebäude. Die 20 Stellplätze für die Studierenden befinden sich im Parkdeck auf der Ebene 1 des Gebäudes mit direkter Anbindung an das Wohnheim. So kann ein Großteil der Parkplätze nicht sichtbar unterirdisch un-tergebracht werden, ohne Rampenbauwerke zu benötigen. Alle Parkflächen sind natürlich belüftet. Die vorgeschlagene Parkierung stellt somit eine äußerst wirtschaftliche Lösung dar.

Konstruktion und Fassade

Das Gebäude wird als Stahlbeton-Massivbau konstruiert, der auch einen sehr guten Schallschutz gewährleistet.
Die hochwärmegedämmten Fassaden mit Dreifachverglasung werden als Wärmedämmverbundsystem mit Putzoberfläche ausgeführt. Sie sind angemessen sparsam befenstert und tragen durch einen individuell vom Bewohner bedienbaren außen liegenden Sonnenschutz auch zum sommerlichen Wärmeschutz bei. Die Brüstungsbänder erhalten in Anlehnung an den Gebäudebe-stand eine dauerhaft wartungsfreie Sichtklinkerverkleidung. Sie kann durch ihre einfache Geometrie kostengünstig erstellt werden. Kräftig farbige Innenwände kontrastieren mit der zurückhaltenden äußeren Farbgebung, die sich in den Campus integriert.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit

Ein wichtiges Ziel ist es, sowohl eine wirtschaftliche Errichtung als auch einen wirtschaftlichen Betrieb und Unterhalt des Gebäudes zu gewährleisten.
Durch die Unterbringung aller Funktionen in nur einem Baukörper entstehen geringe Hüllflächen die zu einem energieoptimierten Betrieb beitragen. Die zentralen Abluftanlagen der Bäder werden mit einer hochwirksamen Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Außenluftnachströmung erfolgt über wärmegedämmte Öffnungen in der Fassade. Das Dach des Baukörpers bietet optimale Aufstellflächen für Anlagen zur Solarenergienutzung. Für die Beheizung wird Geothermie vorgesehen.
Die Wahl von kostengünstigen Konstruktionen ohne Verlust von gestalterischer Qualität erlaubt den verstärkten Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel in Bereichen, wo sie den Bewohnern funktional und räumlich zugute kommen.
Lageplan

Lageplan