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Einladungswettbewerb | 10/2012

Pfarrei St. Thomas Morus - Neubau Pfarrhaus, Pfarrheim und Kindertagesstätte

Modell

Modell

ein 1. Preis

Gasteiger Architekten Partnerschaft mbB

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Die Grundidee basiert auf der Vorstellung dass das neue Pfarrzentrum mittels einer eindeutigen städtebaulichen Disposition als signifikanter Baukörper in dieser sehr heterogenen, von Verkehrswegen dominierten Umgebung in Erscheinung tritt. Die mächtige Pfarrkirche mit Kirchplatz erhält einerseits durch die Neubebauung städtebaulichen Halt im Süden und Westen, andererseits eine angemessene Freistellung im Norden und Osten.

Leitidee
Unter einem "gemeinsamen Dach" sind sämtliche Nutzungen untergebracht. Dies ermöglicht ein Erscheinungsbild "als Ganzes" mit kurzen Wegen und guter Kommunikation Eine wettergeschützten Arkade, welche in Weiterführung als Säulengang den Kirchplatz südlich abschließt, wird zum prägenden Entwurfselement.

Der Pfarrkindergarten befindet sich in Randlage mit Andienung über die Konrad Celtisstrasse. Im Bereich der bisherigen Bebauung entstehen zusätzliche, gut nutzbare Freiflächen.

Der nördliche Abschluss des Gebäudes wird durch die Wohnnutzungen / Pfarrhaus gebildet, womit ausreichende Privatheit bei gleichzeitiger Präsenz ermöglicht wird.

An zentraler Stelle im Gebäude befindet sich das Pfarrbüro mit kurzen Wegen zu allen Nutzungen (u.a. Sakristei, Kirche) und direkter Anbindung über das Nottreppenhaus an das Pfarrheim.

In südlicher Randlage mit Ausrichtung zum Kirchplatz befindet sich das Pfarrheim mit Pfarrsaal. Auf Grund der baulichen Abgrenzung mittels Säulengang zum Mittleren Ring entsteht ein abgeschlossener Hof als Kirchplatz.

Neben den bereits vorhandenen topographisch bewegten Freiflächen mit wertvollem Baumbestand werden ergänzend nutzbare Ballspielflächen bzw. Wiesenflächen mit Solitärbäumen ergänzt.

Konstruktion/Ökologie
Die angestrebte Architektursprache vermittelt den Eindruck einer unprätentiösen Einfachheit und Beständigkeit. Die umschließende Gebäudehülle aus einheitlichem Sichtziegelmauerwerk steht einerseits in der Tradition kirchlichen Bauens und ergänzt mit den kraftvollen Sichtbetonbauteilen der Arkade die bestehende Pfarrkirche.

Auf Grund der sehr kompakten Bauweise mit geringer Hüllfläche, hochwertiger Wärmeisolation und guter Wärmespeichermasse kann ein energetisch zeitgemässes Projekt verwirklicht werden. Auf Grund der guten Ökobilanz wird ein Anschluss an das Münchner Fernwärmenetz empfohlen. Zur Warmwassererwärmung der Wohnbereiche kann eine ergänzende Solarthermieanlage angebracht werden. Eine hygienische Trinkwasserbereitung erfolgt über dezentrale Trinkwasserstationen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Einhaltung der Auslobungsbedingungen ist gemäß der Vorprüfung und der in Augenscheinnahme der Planunterlagen gewährleistet.

Der Entwurf besticht in der Qualität der städtebaulichen Struktur und Gestaltung durch seine klare Konzeption und einen kompakten Baukörper. Die städtebauliche Anordnung ist den neuen Situationen durch die Neugestaltung des Mittleren Rings sehr gut gelöst. Es erschließt sich ein großer Kirchplatz der eingerahmt wird durch den Baukörper und einer arkadenähnliche Konstruktion, die auch die Kirche als Ensemble einbindet.

Der städtebauliche Bezug zwischen Kirche und Neubau wird sowohl durch die Fassadengestaltung als auch durch die farbliche Annäherung zum Bestand sehr gut gelöst. Die Ausrichtung der Räume zu den Grünflächen im Westen ist durchgängig für alle Bereiche verwirklicht. Dadurch entstehen keine gegenseitigen akustischen Beeinträchtigungen. Ferner sind die Anordnung des Pfarrheims in Richtung Mittlerer Ring, anschließend das Pfarrbüro, die Lage der Kindertagesstätte und der Wohnbereich optimal in Bezug zu den bestehenden Emissionen gewählt. Die Überschreitung der Baugrenze ist minimal und daher tolerierbar und dürfte keine negativen Konsequenzen auf das Genehmigungsverfahren haben.

Die Qualität und Funktionalität der Bebauung und die Gestaltung ist als außerordentlich hervorzuheben. Die Funktionsbereiche sind geschickt angeordnet. Die Zugangsbereiche sind logisch gegliedert und exakt durchdacht. Selbst die Räume im Keller sind von der Anordnung und Funktion nicht zu beanstanden. Die Einschränkung eines Teils des Pfarrsaales auf eine Höhe von ca. 3 m stellt eine gewisse Einschränkung dar, die jedoch hingenommen werden kann. Ungeachtet dessen sollte die Ausrichtung des Saals einschl. des Stuhllagers in Verbindung mit dem Mehrzweckraum im OG überprüft werden. Ferner sind Verkehrsflächen, hier im Besonderen die Flurbreiten in der Kindertagesstätte und des Pfarrheims kritisch zugunsten einer großzügigeren Lösung zu überprüfen. Die Reduzierung der Sakristeifläche zugunsten des Durchgangs zwischen Konrad-Celtis-Str. und dem Kirchplatz kann hingenommen werden und greift den Hinweis aus dem Kolloquium auf, die Sakristeifläche als gestaltbare Größe zu sehen.

Die Grün- und Freiraumplanung besticht durch die großzügige Gestaltung des Kirchplatzes und seiner Erschließung sowohl von der Konrad-Celtis-Str. als auch von der Friedrich-Hebel-Str. aus. Die arkadenähnliche Abschlusslösung stellt eine gelungene Neuerung dar. Die Grünflächen sind klar gegliedert und werden in ihrem Bestand berücksichtigt und erhalten. Somit ergibt sich eine Maximallösung an Grünflächen. Lediglich die Anordnung der Querparkplätze an der Friedrich-Hebbel-Straße bedarf zwingend einer Überarbeitung.

Die Funktionalität der inneren und äußeren Erschließung ist wohl durchdacht. Die Zonierungen der Nutzungsarten sind klar gegliedert und können sowohl aus den Grundrissen als auch aus den Fassaden abgelesen werden. Die fußläufigen Verbindungen zu den beiden Haupterschließungsstraßen sind überzeugend gestaltet. Die Durchgangsbreite an der Engstelle zwischen Sakristei und Pfarramt sollte überprüft werden. Die Anhebung des Kirchplatzes auf das Niveau der Kirche ermöglicht eine uneingeschränkt barrierefreie Zugangsmöglichkeit aller Funktionsbereiche.

Durch den äußerst kompakten Entwurf ist eine hohe Gesamtwirtschaftlichkeit des Gebäudes zu erwarten. Die klaren Grundrisse aller Bereiche erfüllen die Anforderungen des vorgegebenen Raumprogramms exakt.

Auf Grund der sehr kompakten Bauweise mit geringer Hüllfläche und bei einer hochwertigen Wärmeisolation und guter Wärmespeichermasse ist ein energetisch zeitgemäßes Bauwerk zu erwarten. Dieses kann wie vom Architekten vorgeschlagen mit einem eventuellen Anschluss an das Fernwärmenetz mit einer solarthermischen Unterstützung verwirklicht werden. Dadurch sind geringe Unterhaltskosten zu erwarten.
Perspektive

Perspektive

Grundriss eg

Grundriss eg

Grundriss og

Grundriss og

Grundriss ug

Grundriss ug

Ansicht süd

Ansicht süd

Ansicht west

Ansicht west

Ansicht ost

Ansicht ost

Ansicht nord

Ansicht nord

Schnitte

Schnitte