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Award / Auszeichnung | 01/2013

Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2013

© Florian Schreiber / SSF

© Florian Schreiber / SSF

Brücke über die Ijssel - Hanzelijn

NL-8051 SE Hanzelijn

Auszeichnung - Kategorie Brückenbau

Quist Wintermans Architekten

Architektur

SSF Ingenieure AG

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2008
    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Die neue Ijsselbrücke ist Teil der “Hanzelijn“, einer 50 km langen Neubaustrecke für den Schienenverkehr in den Niederlanden zwischen Lelystad und Zwolle. Mit der “Hanzelijn“ entsteht eine leistungsfähige Verkehrsverbindung zwischen dem Norden des Landes und dem Ballungsgebiet um Amsterdam und Rotterdam im Westen.

Das Brückenbauwerk ist der Siegerentwurf eines Design and Build Wettbewerbes von 5 präqualifizierten Konsortien. Die Angebotsbearbeitung der Bietergemeinschaften die sich aus Bauunternehmungen, Architekten und Ingenieuren zusammenzusetzen hatten, fand in engem Dialog mit dem Bauherrn ProRail statt, der nur die Projektanforderungen, nicht jedoch den Brückenentwurf vorgegeben hatte. Ausschlaggebend für die Vergabeentscheidung war nicht allein der Angebotspreis (40%), sondern in höherem Maße die Formgebung und Funktionalität des Bauwerkes (60%).

Die Eisenbahnbrücke über die IJssel ist vor allem eine Aufgabe der Landschaftsarchitektur. Die Breite des Wasserlaufs beträgt 150 Meter im Mittelgerinne. Bei Hochwasser fließt das Wasser über die gesamte Breite des Strömungsgebiets zwischen den Hochwasserdämmen.

Diese Brücke macht einer fließendes Bewegung über das gesamte Strömungsgebiets. Sie ist wie eine Linie durch die Landschaft mit nur einer Verdickung an der Stelle der Hauptspannweite. Die großen Spannweiten und die wenigen Pfeiler gewährleisten eine minimale Störung und eine maximale Ansicht auf die Flusslandschaft.

Fast zwingend ergab sich ein Fachwerkbogen über dem Flussfeld, dessen Mindeststützweite aufgrund der Projektanforderungen mit 150 m festgelegt wurde. Zur Reduzierung der Bauhöhe wurde die Bogenform als Durchlaufsystem auch über die 75 m überspannenden Nachbarfelder geführt. So ergab sich ein Bogenstich von 14,5 m, der im Verhältnis nur 1:10 der Stützweite des Hauptfeldes beträgt.

Die Brücke scheint zu schweben da die Pfeiler so wenig wie möglich auffallen. Sie stehen im Schatten der Brückenplatte, schräg nach innen geneigt und vom Rand zurückversetzt. Es sind V-förmige Scheiben, damit auch unter der Brücke ein diagonaler Durchblick erhalten bleibt. Die Pfeilerköpfe sind unter den Pylonen abgerundet. Dadurch wird der Rückstau des Wassers auf ein Minimum reduziert.

Ein leichtes Rad- und Fußweg ist losgelöst von Hauptqueerschnitt damitt die Autonomie der Eisenbahnbrücke sichtbar unterstützt werden soll. Licht und Luft fließt frei zwischen beiden Bauwerke und Zusammen erinnert das Bild ein Erwachsener Brücke mit seiner jungen.

Die rote Farbe unterstützt die Gestaltung der Brücke; ein dünnes rote Linie sichtbar gegen einen ständig wechselnden Hintergrund.

Die gesamte Brücke ist in Hinblick auf die Materialien und die Detaillierung ein architektonisches Zusammenspiel von Beton (Brückenpfeiler) und Stahl (Vorlandbrücke, Fachwerkbogen). Der Entwurf sorgt für ein maximales Panorama und fügt der Landschaft ein passendes, neues Element hinzu.
© Florian Schreiber / SSF

© Florian Schreiber / SSF

© Florian Schreiber / SSF

© Florian Schreiber / SSF

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