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Award / Auszeichnung | 11/2012

Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau NRW 2012

gemeinschaftlich genutzter Innenhof

gemeinschaftlich genutzter Innenhof

»WIR wohnen anders« in Dortmund-Brünninghausen

DE-44225 Dortmund, Generationenweg 1

Preis

post welters + partner mbB Architektur & Stadtplanung BDA/SRL

Architektur

Spar- und Bauverein Dortmund eG

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 07/2010

Projektbeschreibung

Umgeben von Grünzügen und nur 4 km von der Dortmunder Innenstadt entfernt, entstand ein neues gemeinschaftliches Wohnquartier für Mieter und Eigentümer.

Im Auftrag der Spar- und Bauverein eG Dortmund und in Zusammenarbeit mit dem W.I.R.-Verein entstand im Quartier ein Mietwohnhaus für 25 Parteien.

Die Grundidee war es, ein »Dorf in der Stadt« zu realisieren, einen Ort mit verlässlicher Nachbarschaft für Jung und Alt. Der Projektname bringt diesen Wunsch nach einer besonderen Wohnform zum Ausdruck: »WIR wohnen anders«.

Das 3-geschossige Mehrfamilienhaus (Mietwohnungen, Spar- & Bauverein) bildet den Kern des Quartiers, umgeben von 13 Doppel- und Einfamilienhäusern (Eigentum, private Bauherren). Das Mehrfamilienhaus bietet mit dem zentralen Wohnhof als Identifikationsort und Treffpunkt, ebenso wie mit dem zentralen Eingangsbereich und den Galerieerschließungen vielfältige Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten.

Eine Gemeinschaftswohnung für gemeinsame Feiern und für Gäste, eine ebenerdige Fahrradgarage sowie ein gemeinsamer Waschsalon im Dachgeschoss stehen allen Bewohnern zur Verfügung. Die gesamte Anlage ist barrierefrei erschlossen.

Jede Wohnung besitzt einen privaten Freibereich (als Garten, Dachterrasse oder Wintergarten). Die privaten Außenräume sind von der gemeinsamen Mitte weg orientiert, so dass Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten garantiert sind. Die Tragstruktur ist so konzipiert, dass die Wohnungen ohne tragende Innenwände auskommen. Dies machte die Beteiligung der Mieter im Planungsprozess und individuelle Anpassungen bei den Grundrissen möglich. Die Galerieerschließung wurde als Konstruktion aus Betonfertigteilplatten, aufgelegt auf einem Holztragwerk realisiert. Das Holztragwerk ebenso wie die massiven Holzbrüstungen im ersten OG erfüllen F30-Brandschutzanforderungen.

Das Gebäude ist ein KfW40-Niedrigenergiehaus. Seine Holzpellet-Heizzentrale mit Solarthermie-Unterstützung sorgt im Zusammenwirken mit einer Photovoltaikanlage für eine CO₂-neutrale Wärmeerzeugung. Über ein Nahwärmenetz wird das gesamte übrige Quartier mit versorgt. Durch den hohen Dämmstandard sowie eine kontrollierte Be- und Entlüftung der Wohnungen wird der Energieverbrauch des Gebäudes optimiert. Der Primärenergiebedarf liegt bei nur 23,8 kWh/m2a.

Alle eingeschossigen Wohnungen sind barrierefrei nutzbar.
Hierzu wurde zunächst im Außenbereich ein komplett stufenloser Zugang über Rampen errichtet. Dabei sind zur selbstständigen Orientierung von sehbehinderten und blinden Bewohnern minimale Kanten und Belagswechsel eingebaut worden, die mit dem Blindenstock auffindbar sind. Zusätzlich wurden Einzelstufen in den Außenanlagen kontrastreich markiert.
Die Unter- und Obergeschosse sind über einen Aufzug erreichbar.

Die Schwellen der Wohnungs- und Terrassentüren sind ebenengleich abgesenkt. Die Wohnungen haben stufenlose Duschen und nach außen öffnende Badezimmertüren.
Die Gemeinschaftswohnung ist mit rollstuhlgerechten Türen sowie einem rollstuhlgerechten Badezimmer ausgestattet.


Preise/Auszeichnungen:
Anerkennung im Rahmen des Wettbewerbs »Auszeichnung guter Bauten 2010« des Bund Deutscher Architekten BDA


weitere Beteiligte:
Moderation: Birgit Pohlmann, Dortmund
Statik: Ingenieurbüro s+k, Friedrich Baudisch, Dortmund
Brandschutz & Prüfstatik: Büro v. Spieß, Dortmund
Haustechnik: Planungsbüro Graw, Osnabrück
Freiraumplanung: Winkelhaus Landschaftsarchitektur, Hattingen
Lichtplanung: Lichtart, Kaufmann und Kockelke GbR, Dortmund
Baugrund: Diplom-Geologe Stephan Brauckmann, Fröndenberg

Beurteilung durch das Preisgericht

Das genossenschaftliche Wohnprojekt besteht im Wesentlichen aus zwei zu einem gemeinschaftlichen Innenhof orientierten Wohnriegeln. Die in sich geschlossene Anlage vermittelt einen dörflichen Charakter, bei der der halböffentliche grüne Innenbereich wie ein Anger wirkt. Das Grundkonzept mit Geschosswohnungen und Maisonetten reagiert flexibel auf unter-schiedliche Nutzeransprüche für verschiedene Zielgruppen und lässt dadurch auch ein konsequentes Mehrgenerationenwohnen zu. Die Bewohnergruppe war schon früh in die Planung integriert und in die Gestaltung der Grundrisse eingebunden. Ein Gemeinschaftsraum rundet das nachbarschaftsorientierte Wohnen ab. - Die energetischen Standards übertreffen die gesetzlichen Anforderungen zum Zeitpunkt des Bauantrags deutlich.
Veranda im Hof

Veranda im Hof

offenes Treppenhaus

offenes Treppenhaus

Wohnstraße im Quartier

Wohnstraße im Quartier