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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Neubau Stadt- und Kongresshalle

1. Preis / Mit der Realisierung beauftragt

Drei Architekten

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHE INTEGRATION
Das Gebäude folgt dem Verlauf der Rheinstrasse und orientiert sich an der vorhandene Struktur. Der ablesbare Saal reagiert auf die umgebende kleinteiligere Bebauung. Die zum Rhein orientierte Erschließungsspange mit auskragendem Dach betont den Eingangsbereich am Rhein.

ERSCHLIESSUNG UND NUTZUNGSVERTEILUNG
Über die vorgelagerte Freitreppe wird der zentral angeordnete Haupteingang erreicht. Hier gelangt der Besucher über daszentrale Foyer zu den Sälen. Diese können zu einem gemeinsamen großen Raum zusammengeschaltet werden. Neben dem Haupteingang liegt einer der Vereinsräume, der zusammen mit dem Küchenbereich genutzt werden kann. Die Anlieferung zur Küche und zum Saal erfolgt über einen gemeinsamen Anlieferbereich. Hier ist auch die Erschließungstreppe Bühne - Küche - Garderoben angeordnet, welche die drei Bereiche auf kurzem Weg miteinander verbindet. Über das Haupttreppenhaus kann das Obergeschoss mit den dort vorhandenen weiteren Vereinsräumen und Verwaltungsbereich erreicht werden. Die drei Vereinsräume können zu einem großen Raum zusammengeschaltet werden. Eine zum Foyer gerichtete Galerie verbindet Erdmit Obergeschoss. Auf beiden Ebenen verteilt wurden die WC-Anlagen, um sowohl die Saal- als auch Vereinsnutzung gleichzeitig zu ermöglichen. Im Untergeschoss befindet sich die ebenerdig erreichbare Tiefgarage, diese ist über den Aufzug barrierefrei mit den anderen Geschossen verbunden.

KONSTRUKTION, MATERIAL, ÄUSSERES ERSCHEINUNGSBILD
Der Entwurf basiert auf einem klaren Grundrisslayout, welches sich in der Materialität widerspiegelt. Wände und Decken ausStahlbeton bilden die Grundstruktur für das Gebäude. Im Inneren sind Wände und teilweise Decken in Sichtbetonflächen ausgeführt. Leichte Trennwände sind in Gipskarton erstellt. Zusammen mit Holzakustikverkleidungen im Foyer und den Sälen und Holzeinbauten wird das Erscheinungsbild aufgewertet. Saal, Foyer und Vereinsräume sind mit gerauchtem Parkett ausgeführt. In den übrigen Flächen sind Bodenbeläge aus Linoleum (Flure, Garderobe, Verwaltung) und Feinsteinzeug (WC, Küche) angedacht. Decken sind in weiten Bereichen mit Akustikverkleidungen aus Gipskarton ausgeführt. Alle Öffnungen als 3-fach verglaste Pfostenriegelfassaden in Holz mit äußeren Alu-Deckschalen. Die Tiefgarage ist mit einer dauerhaften Kunstoffbeschichtung, welche sich leicht reinigen lässt, versehen.
Außen wird eine dauerhafte Fassadenverkleidung vorgeschlagen. Alle wesentlichen Flächen sind in großformatigen durchgefärbten Betonwerksteinverkleidungen gedacht, Rücksprünge als hinterlüftetete Fassade mit großformatiger Faserzementverkleidung in unterschiedlichen Formaten. Diese kann in verschiedenen Oberflächen (geschliffen, gestrahlt, gebürstet) ausgeführt werden, um eine plastischere Wirkung zu erzielen. In die Rücksprünge integriert sind die Pfosten-Riegel-Fassaden.

HAUSTECHNIK UND ENERGIEKONZEPT
Der Neubau hat eine kompakte Bauform mit hoher Dämmstoffstärke. Die Unterseite der Geschossdecke zwischen Erd- und Untergeschoss ist ebenfalls gedämmt. Alle technischen Betriebsräume sind wegen der Hochwassergefahr im Obergeschoss angeordnet, was kurze Wege im Gebäude ermöglicht. Hausanschluss und Transformatorraum sind im Erdgeschoss von außen erreichbar. Die Lüftungszentrale wurde in 2 separat nutzbare Teile gesplittet, wobei die eine Anlage dem großen Saal, Foyer und großem Vereinsraum zugeordnet ist, während die andere Anlage die Küche, Bühne und die übrigen Vereinsräume versorgt. Die restlichen Technikräume befinden sich als große Einheit über dem Vereinsraum und sind separat erreichbar. Auf dem Hallendach ist eine PV-Anlage zur Eigennutzung gedacht. Das auf den Dächern anfallende Regenwasser wird in den WC-Anlagen weitergenutzt.

MASSNAHMEN ZUR REDUZIERUNG DER FOLGEKOSTEN
Dauerhafte Materialien wie Sichtbeton im Innenbereich, geöltes Parkett in den Sälen und teilweise Wandverkleidungen aus Holz reduziert zusammen mit dem dezentralen teilbaren Lüftungskonzept die Folgekosten. Eine PV-Anlage für die Eigenversorgung und Grauwassernutzung tragen weiter zur Wirtschaftlichkeit bei. Auch an den Fassaden sind dauerhafte Materialien wie Betonwerkstein und Faserbeton eingesetzt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude orientiert sich zur Rheinstraße und kann trotz seiner zurückhaltenden Architektur ein Merkzeichen für einen öffentlichen Mittelpunkt der Stadt Vallendar werden. Das Gebäude ist barrierefrei erreichbar (Rampe an der Rheinstraße). Die wegeleitende Erschließung bewirkt eine gute Auffindbarkeit des Eingangs. Der Entwurf gibt der Straße Raum. Die Vorschaltung des Foyers ist eine gute Schallbremse für Bahn- und Straßenverkehr, zeigt aber auch die gewünschte Offenheit zum vorbeifahrenden Verkehr, zum Rhein und zur Stadt.
Die Vorplatzgestaltung in Richtung Marktplatz wird begrüßt, weil sich dort künftige städtebauliche Entwicklungen anschließen lassen. Städtebaulich schließt der Baukörper die straßenbezogene Hinterbebauung zum Stadtraum/Rhein wohltuend ab.
Der Saal mit seiner Längsausrichtung ist gut proportioniert. Die Ausrichtung der Glasfront nach Osten lässt eine geringe Aufheizung in den Sommermonaten erwarten. Die möglichen Unterteilungen des Saales lassen eine flexible Nutzung zu.
Die kompakten Räume für die Vereinsnutzung liegen vom Foyer abtrennbar richtig. Die rückwärtige Terrasse bietet – insbesondere in den Sommermonaten – eine gern genutzte Ausweichfläche zum Luft holen. Die anschließende kleine Grünzone ist eine willkommene Übergangszone zur Bebauung der Nachbarschaft.
Die Materialisation lässt einen wartungs- und pflegeleichten Aufwand erwarten und lässt eine wirtschaftliche Lösung in Erstellung und Betrieb erwarten.
Die Fassadenvorschläge sind zurückhaltend und lassen noch Interpretation zu, die Grundproportion ist stimmig.
Mit 63 Parkplätzen und einer großzügigen Anfahrtsfläche kommt die Tiefgarage einer barrierefreien Nutzung entgegen.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss