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Beschränkter Wettbewerb (Vereinfachtes Verfahren) in Form eines Einladungswettbewerbs im kooperativen Verfahren | 07/2005

DRK-Altenpflegeheim Kassel-Jungfernkopf

1. Preis

BIELING ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Situation und äußere Erschließung

Der Entwurf verbindet die zentrale Frage der Positionierung und Figur des Neubaus mit den Funktionszusammenhängen innerhalb des Gebäudes. Die städtebauliche Akzentuierung der Gesamtanlage verweist auf die Struktur der umgebenden Bebauung. Ihre durchgängige Zweigeschossigkeit entspricht dem städtebaulichen Umfeld. Durch die Gliederung des Baukörpers in eine kammartige Anordnung von einzelnen Kuben entsteht eine maßstäbliche Entsprechung zur benachbarten Wohnbebauung. Der Kopf des Neubaus zum Goldsternweg erhält eine abgewandelte Figur als Markierung des Haupteingangs. Von hier aus führt eine geradlinige Erschließung in die übrigen Gebäudeteile. Zwischen den Baukörpern liegen Freiräume ähnlicher Größe und Ausprägung, die geschützt vom Bauwerk einen privaten Charakter erhalten werden und trotzdem ein offenes Erscheinungsbild des Hauses unterstützen. Fußgänger erreichen den Eingang über einen kleinen Platz vor dem Haupteingang, Eingänge für die Mitarbeiter befinden sich ebenso wie Anlieferung und Stellplätze auf der Gebäudeseite zur Straße Am Jungfernbach


Funktion und innere Erschließung

Der funktionale Aufbau des Gebäudes ermöglicht sowohl Privatheit und Lebensqualität wie auch einen effizienten Betrieb. Der Haupteingang in der zentralen Achse ist Anlauf- und Treffpunkt für Bewohner und Besucher mit seiner Kombination von Empfang und Cafeteria. Auf beiden Seiten der Achse und in beiden Geschossen sind zweigliedrige Wohngruppen angeordnet, deren Gemeinschaftsräume sich zur Mitte orientieren und hier zusammenschaltbar sind. Die einzelnen Wohnungen sind über kurze Flure mit guter natürlicher Belichtung zu erreichen. Jede Wohngruppe blickt auf hofartige Außenräume mit angemessenen Proportionen. Im Erdgeschoss kann den Wohnungen jeweils ein kleiner Garten zugeordnet werden. Der Dienst- und Aufsichtsraum liegt seiner Funktion entsprechend an zentraler Stelle. In einem der Höfe ist der Raum der Stille als separater Baukörper angeordnet. Die vertikale Erschließung erfolgt über eine einläufige Treppein der Erschließungsachse und den Aufzug.



Außenanlage

Jeder der Höfe zwischen den kammartigen Baukörpern erhält seinen eigenen Charakter durch die Wahl der Pflanzen und Einbauten. Unterschiedliche Blütezeiten und Blütenfarben der Stauden und Sträucher sind die Charakteristika der Höfe, Laubfärbungen der vorwiegend kleineren Bäume machen den Gang der Jahreszeiten sichtbar. Die begehbaren Bereiche sind als kleine Rundwege ausgeführt und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. Der Platz vor dem Haupteingang wird als städtischer Platz mit gepflasterter Oberfläche gestaltet und mit einer einzelnen breitkronigen Walnuß oder Kastanie zur Betonung des Eingangs besetzt.

Energie

Low-Level-Techniken und ein sinnvolles Verhältnis von Investition, Effekt und Anpassungsfähigkeit bedeuten hochwirksame Wärmedämmung, richtige Verteilung der Glasflächen, zentrale Wärmeversorgung und thermische Solaranlagen für die Gebrauchwassererwärmung.
Kontrollierte Lüftung im Passivhaus-Standard und Fenster mit integrierten Lüftungselementen können in den Wohnungen ergänzend eingesetzt werden. Natürliches Wohnklima besteht jedoch zuerst aus einer effektiven Querlüftung, um im Zusammenspiel mit geeigneten Materialien ein möglichst natürliches Wohnklima zu erreichen und einem wirksamen außenliegenden Sonnenschutz, der durch die Bewohner individuell genutzt werden kann.