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Einladungswettbewerb | 01/2013

Neubau einer Schaukäserei am Hafen

Lageplan

Lageplan

2. Preis

Berg Planungsgesellschaft mbH & Co. KG

Architektur

Erläuterungstext

Idee und Städtebau:
Dem Neubau der Schaukäserei ist eine übergeordnete Bedeutung für das Unternehmen Söbbeke zuzuschreiben. Das Gebäude erhält, seinem exponierten Standort entsprechend, einen innovativen Charakter mit natürlichen Materialien als Repräsentant der Bio-Käserei. Die unterschiedlichen Nutzungen des Hauses werden in einem Baukörper mit einer einheitlichen Architektursprache zusammengefasst um im Kontext des Umfeldes nicht in kleine Einzelgebäude zu zerfallen. Somit wird eine prägnante, akzentsetzende Kubatur als Solitär erreicht. Der Schaugang, als Leitidee des Entwurfes, zeichnet sich deutlich ab, und wird seinem Namen gerecht. Er sichert die Adressbildung der Käserei zu der Straße „Am Mittelhafen“, leitet die Besucher sowie Nutzer und trennt die „öffentlichen Funktionen“ von den Internen. Der Gang rahmt zusammen mit der zukünftigen Erweiterung den Anlieferungshof. Am Hafenbecken setzt der Neubau über seine Fünfgeschossigkeit ein städtebauliches Signal.

Gebäude:
Aus der klaren Struktur und Gliederung entwickelt der Entwurf eine individuelle und spannungsreiche, horizontale sowie vertikale Raumabfolge. Dem Schaugang sind alle Besucherbereiche auf der einen Seite und die Käsereibereiche auf der anderen Seite zugeordnet. Es entstehen vielfältige Sichtbezüge. Im Erdgeschoss bieten sich den Besuchern erste Einblicke in die Käserei. Das Bistro und der Verkauf sind unabhängig von Veranstaltungen nutzbar und ermöglichen eine Außenbestuhlung. Die Zonen Foyer / Empfang, Bistro, Verköstigung und Ausstellung sind mit Blickbezügen der Produktion wie auch dem Hafen zugewandt. Die Veranstaltungsbereiche und der Schaugang im 1. OG bieten über großflächige Verglasungen ideale Voraussetzungen um Kenntnisse über den Produktionsbetrieb zu erlangen. Der Gang ermöglicht einen Rundweg. Im 2. OG kann der Dachgeschoss-Kräutergarten besichtigt werden. Über die Lufträume und Galerien sind Bezüge vom EG bis ins 2. OG gegeben. Hier sind die unternehmenseigenen Büroräume sowie der Mitarbeitertrakt über der Anlieferung angeordnet. Der Pausenraum der Mitarbeiter bietet einen grünen Blick auf den Kräutergarten. Die weiteren Obergeschosse sind über das abgetrennte Treppenhaus zu erreichen und auch vermietbar. Aus der Betriebsleiterwohnung heraus hat man im 5. OG einen großzügigen Blick über die Hafenanlagen. Die Erweiterung der Reiferäume ist mit minimalen Umbauten realisierbar.

Gestaltung und Konstruktion:
Die Ausstrahlung des Gebäudes als prägnanter Solitär wird durch die Wahl des Fassadenmaterials unterstützt. Vorgeschlagen wird eine vorgehängte und hinterlüftete Fassade aus pastellgelben leicht profilierten Ziegelplatten. Diese Fassade ermöglicht ein subtiles Spiel von Licht und Schatten. Durch die beweglichen Sonnen- und Blendschutzelemente aus farbig angeglichenen Metallprofilen (alternativ Raffstores) wird der lebendige Fassadeneindruck verstärkt. Die Stöße der Fassadenplatten werden überspielt um die monolithische Ausstrahlung des Hauses hervorzuheben. Je nach Tages- und Jahreszeit verändert sich das Erscheinungsbild. Um größtmögliche Flexibilität zu erreichen wird für die Konstruktion des Gebäudes eine Stahlbetonskelettbauweise vorgeschlagen. Wirtschaftliche Spannweiten und Flachdecken stellen ein kostengünstiges Bürogebäude sicher. Die Konstruktion kann hier weitestgehend unverkleidet bleiben, so dass die Speichermassen raumklimatisch genutzt werden können.

Gebäudetechnik und Technische Ausrüstung:
Das Energiekonzept berücksichtigt in besonderer Art und Weise die Reduzierung der laufenden Betriebskosten für Energieverbrauch und Wartung während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. Die Optimierung der technischen Anlagen im Neubau auf das technisch und durch die Nutzung Notwendige, und die thermische Qualität stellen den nachhaltigen Betrieb sicher. Das Verhältnis der geschlossenen zur offenen Fassadeflächen, der außenliegende Sonnenschutz und eine 22cm Wärmedämmung ermöglichen im Bürobereich Passivhausstandart. Die angestrebte Effizienz der TGA und die bauphysikalisch hochwertige Gebäudehülle orientieren sich am Standard einer DGNB Zertifizierung. Zur Kälteerzeugung wird eine hocheffiziente reversible Wärmepumpe eingesetzt.
Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Schnitt B-B

Schnitt B-B