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Award / Auszeichnung | 05/2013

Deutscher Lichtdesign-Preis 2013

© Christian Gahl

© Christian Gahl

Tianjin Grand Theater

CN Tianjin

Preisträger - Kategorie: Internationales Projekt

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

Conceptlicht GmbH

Lichtplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2010
    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Das Theater nimmt die Schlüsselposition des neuen Kulturparks von Tianjin ein. Die Kreisform der Dachkonstruktion korrespondiert mit der des bestehenden Naturhistorischen Museums, so dass ein architektonischer Dialog zwischen dem erdgebundenen Museum und dem scheinbar schwebenden Baukörper des Daches entsteht. Die Dualität der Elemente Erde (Naturhistorisches Museum) und Himmel (Grand Theater) nimmt somit ein grundlegendes Thema der chinesischen Philosophie auf.

Das Dach des Theaters öffnet sich wie eine offene Muschel zum See. Opernhaus, Konzerthalle und Multifunktionssaal liegen wie Perlen in der Muschel und orientieren sich zur Wasserfläche.

Die drei Veranstaltungsorte sind als freistehende Volumina auf einer steinernen Plattform konzipiert. Freitreppen führen von der Wasserfläche zur erhöhten Eingangsebene und bilden so eine Bühne städtischen Lebens, von der aus man den See und den Kulturpark überblickt. Vorfahrten sind im Norden und Süden angeordnet, während sich die Bushaltestellen östlich und somit auf der dem See abgewandten Seite des Gebäudes befinden. Fahrzeugverkehr wird auf diese Weise auf der Wasserseite vermieden.

Alle internen Funktionsbereiche sind in einem gemeinsamen Sockel untergebracht, wodurch eine effiziente interne Erschließung ermöglicht wird.

Die Dachkonstruktion des Grand Theater stellt eine Transformation der traditionellen übereinander angeordneten Traufen dar und definiert so eine durchgehende horizontale Schichtung, die eine architektonische Einheit von Dach, Fassaden und Steinsockel erzeugt.

Wettbewerb: 2009 – 1. Preis
Entwurf: Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Nicolas Pomränke
Projektleitung: David Schenke, XU Shan
Mitarbeiter Entwurf: Tobias Keyl, Matthias Grünewald, Martin Gänsicke, Zhou Bin, Jan Demel, Thilo Zehme, Duc Nguyen
Mitarbeiter Ausführung: Tobias Keyl, Xu Shan, Martin Gänsicke, Anette Löber, Plamen Stamatov, Sebastian Brecht, Johannes Erdmann, Lu Han, Wu Di, Xie Fang
Lichtplanung: Conceptlicht
Bühnentechnik: Kunkel Consulting
Chinesisches Partnerbüro: ECADI
Bauherr: Tianjin Culture Centre Project and Construction Head Office
BGF: 59.000 m²
Opernsaal: 1600 Sitzplätze
Konzertsall: 1200 Sitzplätze
Multifunktionshalle: 400 Sitzplätze
Bauzeit: 2010–2012
(Text: gmp)

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Beschreibung Lichtplanung:
Um der architektonischen Wirkungsabsicht der Oper und der verwendeten Materialität gerecht zu werden, wurde für die Außen- und Fassadenbeleuchtung eine neutral weiße Lichtfarbe gewählt. Die großzügigen Foyerbereiche wurde ebenfalls in einen neutral weißen Lichtton versetzt. Als Kontrast hierzu wird im Innern des Konzertsaales und des Theaters eine warme Lichtfarbe verwendet. Während in den Foyers und an der Fassade Stein und Stahl als Material dominiert, wurde in den Sälen auf die Holzverkleidung reagiert. Als Ausnahme wird in der Multifunktions Halle auf die Materialwahl reagiert, indem wiederum eine neutral weiße Lichtfarbe verwendet wird.
Die Beleuchtung der Fassade erfolgt mit integrierten LED Lichtbändern, einerseits als Konturenbeleuchtung, in die Fassadenprofile eingebaut, um das Dach als Gesamtkörper zu stärken, andererseits als atmosphärische Beleuchtung, durch die Anstrahlung der Unterseiten der Streckmetallfelder des Daches. Letzteres wurde weiterführend in den Foyers im Innern umgesetzt. Die Besonderheit der LED - Konturenbeleuchtung stellt die Umsetzung. Die linearen LEDs wurden nicht additiv auf die Fassade aufgesetzt, sondern in die Fassadenkonstruktion integriert. Sichtbar ist lediglich das Streulicht und nicht die LEDs selbst. Somit erscheint das Licht weicher und in gewisser Weise magischer. Die Besonderheit der atmosphärischen Beleuchtung wird durch die Materialität des Streckmetalls erwirkt. Bei unterschiedlichen Perspektiven ergibt sich ein interessantes Wechselspiel. Mal erscheint das Licht weniger stark, mal tritt die Ausleuchtung mehr in Erscheinung.
Die Grundbeleuchtung des Podiums im Außenbereich und der Foyers im Innern erfolgt durch Downlights für Halogen-Metalldampflampen. Deren Strahlungswinkel sind, je nach Position, so definiert, dass eine seitliche Beaufschlagung der Fassade und Galeriebrüstung vermieden und somit eine ruhige Fernwirkung des Gebäudes erzielt wird.
Das gesamte Podium, auf dass die Oper gestellt ist, wird von einem Lichtgraben umrandet. Die Beleuchtung findet durch Leuchten, am Dachrand positioniert, statt. Bei allen Leuchten, ab einer Montagehöhe von mehr als 4m, wurde auf eine Begrenzung der Strahlungswinkel geachtet, so dass eine Blendung vermieden wird.
Die Beleuchtung der Galerien erfolgt durch Downlights, die entlang der Galeriekante positioniert sind. Ein spezielles Augenmerk wurde im Generellen auf die Positionierung der einzelnen Leuchtentypen und deren Integration in die Architektur gelegt. Dies wurde auch besonders im Innern der Säle umgesetzt, indem die genaue Position der Leuchten in intensiver Abstimmung mit den Architekten erfolgte.
Die Sicherheitsbeleuchtung der öffentlichen, repräsentativen Bereiche wurde größtenteils in die Grundbeleuchtung integriert. Da es sich bei der Beleuchtung hauptsächlich um Sonderleuchten handelt, wurden diese so gestaltet und konstruiert, dass die Sicherheitsleuchten, als Teil der Leuchten, in Form einer hinterleuchtete Fläche umgesetzt wurden. Als Leuchtmittel wurden LEDs gewählt.

Die Leuchten im Innenraum wurden hauptsächlich von chinesischen Leuchtenherstellern gefertigt, was leider zu Qualitätseinbußen führte. Bei vielen Leuchten wurden die lichttechnischen Anforderungen nicht umgesetzt, so dass in einzelnen Bereichen Lichtkegel auf den vertikalen Flächen auftreten. Darüber hinaus wurden teilweise die Vorgaben der Dimmung nicht umgesetzt, so dass die Beleuchtung in den Säalen nicht herunter gedimmt werden kann und somit nach unserem Ermessen teilweise zu kräftig in Erscheinung tritt. Vielmehr beeinträchtigt die fehlende Dimmung die Nutzung, wie z. B. bei Beginn einer Vorstellung, bei dem das Lichts langsam herunter gedimmt werden sollte.
(Text: Conceptlicht)
© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

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© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

© Christian Gahl

Concert Hall, © Christian Gahl

Concert Hall, © Christian Gahl

Arts Theatre, © Christian Gahl

Arts Theatre, © Christian Gahl