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Award / Auszeichnung | 05/2013

Deutscher Lichtdesign-Preis 2013

Foto: Marcus Bredt

Foto: Marcus Bredt

Museumsinsel - Teilprojekt Bodemuseum

DE-10178 Berlin, Bodestraße 1-3

Jurypreis - Besondere Würdigung der Jury

Architekt Heinz Tesar ZT-GmbH

Architektur

Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Conceptlicht GmbH

Lichtplanung

Ingenieurbüro Axel C. Rahn GmbH

Bauphysik

Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Bauherren

Deutsche FOAMGLAS® GmbH

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Für die Freiflächen und Fassaden der Museumsinsel wurde ein Gesamtkonzept mit folgenden Merkmalen entwickelt:
- Um nachts einer Neutralisierung der Farbnuancen der Steinfassaden entgegenzuwirken, erfolgt die Beleuchtung mit hoher Farbwiedergabequalität. Die Lichtfarbe 942 für die Fassadenaufhellung wurde nicht nur wegen der exzellenten Farbwiedergabe gewählt, sondern auch weil sie der Farbtemperatur des Mondlichtes am ähnlichsten ist.
- Vermeidung von Abbildungen der Lichtkegel.
- Beleuchtung der Freiflächen nur über den Widerschein der Fassaden.
- Akzentuierungen erfolgen mit warmer Lichtfarbe, z.B. die Figuren oberhalb des Eingangsportals und die beiden Kuppeln.
- Unterbindung von Lichtverschmutzung, das heißt keine Fehlstrahlung (fälschlicherweise oft als Streustrahlung bezeichnet) in das städtische Umfeld abgeben.
- Als verbindendes Element zu den anderen Teilprojekten werden die Sockel der Gebäude nicht angestrahlt.
- Die horizontalen Licht-Schatten-Kanten sind durch die Sockeloberkante und die Dachgesimse definiert, die vertikalen Lichtkanten entweder durch Gebäudeecken oder vorspringende Fassadenabschnitte.
Um weitgehend auf Mastleuchten verzichten zu können, erfolgt die Fassadenaufhellung von angrenzenden Gebäuden und Brücken. Zwei Sonderfälle stellen die beiden Längsseiten des BMU dar. Spreeseitig sind im Monbijou Park keine Gebäude vorhanden, daher mußten drei Masten angeordnet werden, bei deren Anordnung auch die bestehenden Bäume zu berücksichtigen waren, um die Abstrahlung nicht zu behindern. Am Kupfergraben wurden ebenfalls drei Masten aufgestellt.

Als besondere Hürden erwiesen sich die Genehmigungen durch die DB und das Wasserschifffahrtsamt. Am Stadtbahnviadukt wurden sowohl seitlich als auch unterhalb Leuchten an der Konstruktion angebracht. Es war zu gewährleisten, dass der Zugführer nicht geblendet wird, dass Signalanlagen nicht beeinträchtigt und dass an der Konstruktion keine irreversiblen Eingriffe vorgenommen werden. Für die Leuchten an der Monbijoubrücke zur Beleuchtung der Eingangsfassade mußte eine Blendung der Kapitäne ausgeschlossen werden können.

Derzeit fehlt noch die pergamonseitige Anstrahlung für die kleine Kuppel und dem darunterliegenden Tympanon vom Dach des Pergamonmuseums aus. Die fehlenden Leuchten werden nach Abschluß der Sanierungsarbeiten am Pergamonmuseum installiert.

Aufgrund der spezifischen Strahlungseigenschaften und der gestalterisch hohen Ansprüche war der Einsatz von Standardleuchten ausgeschlossen. Alle Systeme wurden von Conceptlicht entworfen und die Reflektoren entwickelt.

Das Bodemuseum wird aber auch danach unvollständig bleiben. Das Konzept bezog auch die Inselspitze in die Gesamtwirkung mit ein. Durch die Beleuchtung der Inselspitze entwickelt sich von der Friedrichstraße und der Ebertbrücke aus gesehen eine Tiefenwirkung in drei Ebenen, Inselspitze, Eingangsfassade und Kuppelsockel. Der Berliner Senat als Eigentümer der Inselspitze hielt diese Maßnahme jedoch für überflüssig. Zur Beleuchtung der Monbijoubrücke wurde vom Berliner Senat eine technisches Ungetüm errichtet, auf das wir leider keinen Einfluss hatten. So wurden die Geldmittel an der falschen Stelle eingesetzt und das vorhandene Potential nicht voll ausgeschöpft.
(Text zur Lichtgestaltung: Conceptlicht GmbH)
Foto: Marcus Bredt

Foto: Marcus Bredt

Foto: Marcus Bredt

Foto: Marcus Bredt

Foto: Marcus Bredt

Foto: Marcus Bredt