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Award / Auszeichnung | 06/2013

BDA-Architekturpreis Große Nike 2013

Blick von der Bismarckstraße in Richtung Haupeingang des Neubaus, Foto Christian Richters

Blick von der Bismarckstraße in Richtung Haupeingang des Neubaus, Foto Christian Richters

Museum Folkwang

DE-45128 Essen, Museumsplatz 1

Shortlist Nike für Komposition

David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

PÜHL UND BECKER Ingenieurberatung VBI

Tragwerksplanung

Dipl.-Ing. Seroneit u. Schneider GmbH

Tragwerksplanung

Planungsbüro HASSE Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

W+P Gesellschaft für Projektrealisierung mbH

Projektsteuerung

Neubau Museum Folkwang Essen GmbH

Bauherren

PLAN FORWARD Architekten und Ingenieure

Architektur

FSB Franz Schneider Brakel GmbH & Co.KG

Hersteller

Sefar AG

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2010

Projektbeschreibung

Neubau Museum Folkwang Essen

Das 1902 von Karl Ernst Osthaus in Hagen gegründete Museum Folkwang ist das erste Museum für zeitgenössische Kunst in Europa. Nach der Verlegung seiner wichtigsten Bestände von Hagen nach Essen im Jahre 1922 konnte es nach der zeitweiligen Zerschlagung der Sammlung im Nationalsozialismus seine Sammlungstätigkeit auf höchstem Niveau fortsetzen, sodass es heute zu den bekanntesten Museen der klassischen Moderne in Deutschland zählt.

2007 gewann David Chipperfield Architects den von der Stadt Essen ausgelobten internationalen Architekturwettbewerb für die Erweiterung des Museums. Im Jahr zuvor hatte Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, Kuratoriumsvorsitzender der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, bekanntgegeben, dass die Stiftung als alleinige Förderin die Mittel für den Neubau des Museum Folkwang zur Verfügung stellt. Die Eröffnung des Museums ist für Essen und das Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt Europas 2010 eines der herausragenden kulturellen Ereignisse des Jahres.

Der Entwurf für den Neubau des Museum Folkwang fand am bestehenden Standort anstelle des abgerissenen Nordflügels seine Umsetzung. Der Neubau ergänzt den denkmalgeschützten Altbau, bewahrt dessen Integrität und setzt das architektonische Prinzip mit einem Ensemble von sechs Baukörpern und vier Innenhöfen, Gärten und Wandelhallen fort. Die öffentlich zugänglichen Bereiche schließen sich auf einer Ebene ohne Niveauunterschied den bestehenden Ausstellungsräumen an. Eine großzügige Freitreppe führt von der Bismarckstraße in den neuen Eingangsbereich, der als offener Innenhof mit einem Restaurant und einer Buchhandlung konzipiert und durch eine Glasfassade zur Straße hin geschützt ist.

Das neue Museum Folkwang bietet eine abwechslungsreiche Raumfolge mit viel Tageslicht in den bis zu sechs Meter hohen Ausstellungsbereichen, sowie Bibliothek mit Lesesaal, Multifunktionssaal, Veranstaltungsbereich, Depots und Restaurierungswerkstätten. Der Neubau orientiert sich zur Essener Innenstadt und bildet im Zusammenspiel mit dem benachbartem Kulturwissenschaftlichen Institut einen neuen städtebaulichen Akzent. Die transluzente, alabasterartige Fassade besteht aus großen, rechteckigen Glasrecyclingplatten. Je nach Lichtsituation ändert sich die Farbigkeit der Bekleidung. Die integrierten Fensteröffnungen schließen bündig mit der Fassade ab. Für den Boden wurde ein geschliffener Estrich gewählt, der in seiner Farbe und Textur dem Betonwerkstein des Sockels ähnelt.

Der Entwurf für die Überarbeitung des Altbaus mit seiner Neugestaltung der Oberlichtsäle und den erweiterten Ausstellungsflächen im Untergeschoss erfolgte durch Plan Forward aus Stuttgart. Die Realisierung von Neubau und Altbau wurde durch die NMFE GmbH durchgeführt, wie die Plan Forward GmbH ein Unternehmen der Wolff Gruppe.

Beurteilung durch das Preisgericht

Für den steigenden Bedarf an Ausstellungsfläche wurde der denkmalgeschützte Altbau – entworfen von Werner Kreutzberger, Erich Hösterey und Horst Lo – durch einen Erweiterungsbau ergänzt. Das neue Ausstellungsgebäude von David Chipperfield Architects zeichnet sich durch eine elegante Zurückhaltung gegenüber dem Bestehenden aus. Sehr behutsam wird das Grundmotiv des traditionsreichen Museumsbaus der Nachkriegszeit aufgenommen und die Abfolge von Sälen und Innenhöfen zu einem großzügigen Gesamtkonzept komponiert. Hier spielt das Neue das Alte nicht aus, sondern schafft durch das Weiterschreiben des architektonischen Vokabulars eine harmonische Einheit.
Neubau Museum Folkwang, Eingangshof , Foto Christian Richters

Neubau Museum Folkwang, Eingangshof , Foto Christian Richters

Neubau Museum Folkwang, Foyer, Foto Christian Richters

Neubau Museum Folkwang, Foyer, Foto Christian Richters

Neubau Museum Folkwang, Wechsellausstellung, Foto Christian Richters

Neubau Museum Folkwang, Wechsellausstellung, Foto Christian Richters

Neubau Museum Folkwang, Ausstellungsbereich, Foto Christian Richters

Neubau Museum Folkwang, Ausstellungsbereich, Foto Christian Richters