modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 07/2013

best architects 14

Studierendenwohnheime Sundgauallee

DE-79112 Freiburg, Sundgauallee

Auszeichnung, Wohnungsbau/Mehrfamilienhäuser

ABMP Architektur und Generalplanung Munkel Preßer PartG mbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2012
    Fertigstellung: 10/2013

Projektbeschreibung

Freiburgs größtes Wohnheimsensemble „Studentensiedlung am Seepark“ mit 1300 Bewohnern wurde Mitte der 60er Jahre errichtet. Die beiden neuen Studierendenwohnheime wollen den Bestand „weiterbauen“ und zitieren die bestehenden Kubaturen, Fassaden und Materialien.
Die Studentensiedlung wurde Mitte der 60er Jahre nach Plänen der Stuttgarter Architekten Wolf Irion, Reiner Graf und Wolf Maier errichtet. Ziel war für die wachsende Zahl von Studierenden günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen und so auch größeren Bevölkerungsteilen den Zugang zu den Hochschulen zu erleichtern.
Die Gesamtanlage teilt sich in fünf Ensembles auf. Jede dieser Hausgruppen besteht aus jeweils drei Gebäuden, zwei davon 3-geschossig, eines 8-geschossig. Durch die Konzentration der Bebauung in dem 8-geschossigen Hochhaus und der dazu sehr niedrig wirkenden 3-Geschosser besteht eine sehr geringe Flächenversiegelung
und das Areal wirkt locker bebaut und durchgrünt.
Um neuen Wohnraum für die in Freiburg beständig wachsende Anzahl von Studierenden zu schaffen wurde das Areal nachverdichtet. Die Neubauten sollen dabei nicht im Kontrast zum Bestand , sondern in seiner Tradition stehen und die Studentensiedlung am Seepark weiterbauen, indem sie sich in das Gesamtgefüge einpassen. Die beiden Neubauten wiederholen die Maßstäblichkeiten des Bestands in ihrer L-Förmigen
Bauform und bestehen aus einem 8-geschossigen Turm und einem 3-geschossigen Anbau und passen sich damit in das bestehende Gestaltungsprinzip ein.
Auch die Fassaden zitieren in Material und Aufteilung die Sichtbetonfassaden des Bestands. Hier waren nicht allein gestalterische Überlegungen ausschlaggebend, sondern auch konstruktive. Die Großtafelbauweise in der die bestehenden Gebäude errichtet wurden, war in den 60er Jahren gerade im Wohnungsbau weit verbreitet, da durch die Fertigung im Werk eine weitgehend wetterunabhängige Produktion und rasche Montage vor Ort erreicht werden konnte. Durch die Wiederholung der gleichen Wandtafeln und die serielle Fertigung konnten Einsparungen erzielt werden. Auch für die Neubauten waren die Vorteile: kurze Bauzeit, serielle Fertigung mit Kosteneinsparungen und verbesserter Ausführungsqualität entscheidend. Darum fiel die Wahl erneut auf die
Ausführung mit technisch weiterentwickelten Fertigteilen. Die verwendeten Wandelemente mit einer Dicke von 50 cm (20 cm Beton-Tragschale, 20 cm Wärmedämmung, 10 cm Beton-Sichtschale) sind mit 7,20m jeweils 2 Zimmerachsen breit und mit 2,80 m ein Geschoss hoch und erlaubten die Reduzierung der Bauzeit im Rohbau auf 1 Woche je Geschoss trotz Erstellung während der Winterperiode , wodurch das Gesamtprojekt in einer Bauzeit von nur 10 Monaten realisiert werden konnte. Durch den mehrschaligen, gedämmten Aufbau unterschreiten die Wandelemente mit geringen
Transmissionswärmeverlusten die Vorgabe der Energieeinsparverordnung deutlich und erreichen die Standards für das KFW Effizienzhaus 55.
In der Anordnung der Fenster und der unterschiedlich stark gesandstrahlten Felder der Sichtbetonfassade werden die Ansichten der Bestandsgebäude wieder aufgenommen. Diese strenge Aufteilung wird durch die Verwendung von unterschiedlich hellen Tafeln in Weißzement und Normalbeton überlagert.