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Award / Auszeichnung | 05/2013

10. Vorarlberger Holzbaupreis 2013

Wälder-Versicherung

Wälder-Versicherung

Verwaltungsgebäude Wälderversicherung VaG

AT-6866 Andelsbuch, Hof 780

Preis: Gewerbebau

Peter Plattner

Architektur

Baumeister Jürgen Haller

Architektur

Kaspar Greber - Holz- und Wohnbau GmbH

Bauunternehmen

Zimmerei Huber GmbH & Co KG

Bauunternehmen

merz kley partner

Tragwerksplanung

zte Leitner

sonstige Fachplanung

Planungsteam E-Plus GmbH

sonstige Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 05/2012
    Fertigstellung: 05/2013

Projektbeschreibung

SITUATION UND ORT
Der Baugrund befindet sich zentral im Ortskern von Andelsbuch. Das bauliche Ensemble wird geprägt von kleinmaßstäblichen wie auch durch einzelne größere Bauten von öffentlicher sowie privater Nutzung. Im unmittelbaren Nahbereich bestimmen vor allem die Kirche, das Gemeindehaus und der alte Bahnhof, wie auch der angrenzende historische Bauernhof entlang der Bregenzerwaldstraße L200 das Umfeld.


KONZEPT UND STRUKTUR
Der neue Baukörper des Verwaltungsgebäudes wurde bewusst aber behutsam in den Kontext eingefügt. Die kompakte und einfache Form reagiert sensibel auf das heterogene städtebauliche Umfeld und soll die Lücke zwischen den am Straßenrand angeordneten Bauten sorgsam füllen. Die klare südliche Positionierung und Ausrichtung des Baukörpers schafft auf der Straßenseite des neuen Volumens einen großzügigen Außenraum, der rund um den charakterhaften Kastanienbaum eine einzigartige Freiraumqualität schafft, die sowohl die Besucher des Verwaltungsgebäudes, als auch die Nutzer der Bushaltestelle genießen können. Auf der gesamten Länge entlang der L200 geht der Gehsteig in den neuen großzügigen Vorplatz nahtlos über, wobei der Kastanienbaum und eine lange Sitzbank einen landschaftlich räumlichen Akzent bilden.


RAUMPROGRAMM UND FUNKTIONSABLÄUFE
Über diesen großzügigen Vorplatz wird das Verwaltungsgebäude erschlossen. Fließend geschieht der Übergang in den Innenraum. Kaum in denselben großzügigen, übersichtlichen Ankunftsbereich eingetreten, kann die direkte Sichtverbindung mit dem hochwertigen Außenbereich genossen werden. Auch wenn man tiefer in das Gebäude eintritt, schafft die durchlässige Raumanordnung immer wieder klare Bezüge zum wertvollen Außenraum mit seinen landschaftlich atemberaubenden Ausblicken auch nach Norden und Westen. Sowohl die horizontale, als auch die vertikale Wegeführung wird immer von starken Sichtbezügen begleitet. So ist es das offene „Feld“ am Kastanienbaum vorbei, im Erdgeschoss Richtung Kirche und im Obergeschoss der Blick zum historischen Bahnhof mit landschaftlichen Kulissen und östlich Richtung Niedere. Der nordseitige, schopfähnlich überdachte Eingangsbereich ermöglicht einen direkten Gartenzugang, erschließt die oberen und zum Teil fremdgenutzten Räumlichkeiten und bietet einen zusätzlichen Fluchtweg. Eine sehr hohe, angenehme Arbeitsplatzqualität für die Benutzer mit vielfältigen Ein- und Ausblicken sind das übergeordnete Ziel.


KONSTRUKTION UND MATERIAL
Das neue Verwaltungsgebäude ist als konstruktiver, viergeschossiger Holzbau konzipiert. Durch den Einsatz von Multiboxdecken mit integrierten Querträgern sowie vorgefertigten Außenwand- und Dachelementen konnte eine kurze Bauzeit garantiert werden. Um der traditionellen und regionalen Baukultur gerecht zu werden, wurde der Einsatz von heimischem Holz im Innenausbau sowie bei den Fassaden vorgesehen. Dabei wurden alle Holzoberflächen sägerauh und unbehandelt ausgeführt. Bei der Fassade entsteht durch die Bekleidung mit einem transparenten Holzvorhang von außen ein markanter, homogener Körper und von innen eine hohe Durchsichtigkeit. Warmes, gefiltertes Tageslicht und die teilweise Abschirmung begünstigen konzentriertes Arbeiten. Die Erscheinung des Baukörpers wird vom Spiel der offenen und geschlossenen Fassadenflächen bestimmt. Das Gebäude reagiert mit gezielten Öffnungen auf Bewegungsabläufe, Raumsequenzen und Blickbezüge zur umliegenden Bergwelt und Natur. Sämtliche Baumaterialien sollen unbehandelt eingebaut werden, um mit ihrer materialeigenen Direktheit auf die Benutzer zu wirken. Die sinnliche Qualität der regionalen Baumaterialien wird durch messbare Kriterien wie schadstofffreie Raumluft und einer ausgezeichneten Ökobilanz ergänzt und verbessert. Das gesamte Material für den Innenausbau und die Fassaden (Weißtanne) wurde in den umliegenden Wäldern bzw. in der Region Bregenzerwald geschlägert. Dabei wurden für die Konstruktion ca. 370 m3, für die Fassaden ca. 65 m3 und für den Innenausbau ca. 150 m3 Holz verwendet und eingesetzt. Die Innenwandflächen, besonders jene am Haupttreppenhaus und am Personenaufzug wurden mit brüniertem Messingblech verkleidet. Dieser Materialwechsel wirkt durch sein edles und trotzdem natürliches Erscheinungsbild sehr elegant und gibt durch die verschiedenen Lichtspiegelungen ein besonderes Raumerlebnis.


ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE
Ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb ist die kompakte und einfache, konstruktive Form des Baukörpers. Der Neubau wird energetisch als Passivhaus konzipiert. Eine hochwertige Dämmung aller beheizten Bauteile sowie eine Minimierung der thermischen Gebäudehülle garantieren niedrige Betriebskosten. Ein intelligentes Haustechniksystem verbunden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung garantiert ein ökologisches und kostensparendes Gebäudeklimakonzept. Der Einsatz von ökologischen und robusten Baumaterialien garantiert eine lange Nutzungsdauer und schafft somit einen positiven Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit und Ökonomie. Von der Bauherrschaft wurden ausschließlich Handwerker und Betriebe aus der Region beauftragt.


ENERGIE UND HAUSTECHNIK
Das Gebäude sieht die Einhaltung des Passivhausstandards mit spezifischem Heizwärmebedarf von 11 kWh/m2a mit geringen Betriebs,- Wartungs- und Instandhaltungskosten vor. Der kompakte Baukörper mit thermisch optimierter Gebäudehülle sowie hochwertiger Verglasung und einer effizienten, außenliegenden, intelligenten Sonnenschutzlösung sind Voraussetzung für die Erreichung einer hohen Energieeffizienz. Das angestrebte Gebäudeklimakonzept wird durch die architektonisch genutzten, hocheffizienten Sonnenschutzlamellen sowie durch die energetisch hochwertige Gebäudehülle (3-Scheibenverglasung, überdämmte Rahmen usw.) garantiert. Zur Regulierung auftretender Raumtemperaturschwankungen bei Wärmegewinnen bzw. zur Sicherstellung der Sommertauglichkeit werden in den Bauteilen speicherwirksame, hocheffiziente, ökologische Dämm- und Baumaterialen eingebaut.
Ein intelligentes Haustechniksystem verbunden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung (>80% WRG) und busgesteuerte, CO²-geführte Volumenstromregler, welche nur bei Anwesenheit die jeweiligen Räume mit Frischluft versorgen, garantiert ein ökologisches Gebäudeklimakonzept. Damit wird unnötiger Lüftungsbetrieb vermieden, Antriebsenergie und Wärmeenergie wird eingespart. Nur mit einer kontrollierten, intelligenten Gebäudelüftung mit Feinstaubfiltern und CO²-Messsonden kann eine optimale Raumluftqualität sichergestellt und die geforderten maximalen Grenzwerte deutlich unterschritten werden.

Die erforderliche Restheizenergie wird mit einer hocheffizienten Erdwärmepumpe erzeugt. Die Wärmeerzeugung für den Neubau der Wälder Versicherung, erfolgt über eine Sole/Wasser Wärmepumpe mit einer Arbeitszahl von bis zu 4,8. Das heißt, dass mit einer 1kW/h Strom, bis zu 4,8 kW/h Wärme erzeugt werden können. Die Energie für die Wärmepumpe wird aus 5 Tiefensonden mit einer Länge von je ca. 90m aus dem Erdreich bezogen. Die Beheizung und Kühlung der Räume, erfolgt über eine Fußbodenheiz-kühlung. Diese „sanfte“ Gebäudetechnik bietet für den Nutzer höchsten Komfort, da die Flächenheiz- und Kühlung einen hohen Anteil an Strahlungswärme bzw. Strahlungskälte garantiert und mit geringen Temperaturniveaus gearbeitet werden kann. Die Kälteerzeugung zur Kühlung des Gebäudes erfolgt sehr sparsam direkt über die Energiesonden (freecooling).
Unterstützt wird das Heiz-Kühlsystem durch zwei Komfortlüftungsanlagen, welche für die hygienisch erforderliche Frischluft sorgen. Die zentralen Lüftungsanlagen beinhaltet eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung von jeweils ca. 80%. Dadurch können ca. 80% der in der Abluft enthaltenen Wärme durch den Rotations- bzw. Plattenwärmetauscher wieder an die frische Zuluft abgegeben werden. Die Lüftungsanlagen für die Büro- und Seminarräume, sowie für die WC Anlagen, werden mit Gleichstromventilatoren betrieben welche wesentlich weniger Strom wie herkömmlichen Ventilatoren benötigen. Gesteuert und optimiert werden die technische Anlage, sowie die Einzelraumregelung über eine intelligente Gebäudeleittechnik.
Durch die sehr gute Gebäudehülle, den Einsatz der energiesparenden Komponenten, sowie der übergeordneten Regelung, sollte die ca. 90m² große dachintegrierte Photovoltaikanlage in der Lage sein den gesamten Strom für das heizen, kühlen sowie den Betrieb der Lüftungsanlagen zu erzeugen.

FREIRAUM UND AUSSENANLAGEN
Als konzeptive Einheit bilden Neubau und Vorplatz sowie der nach Nordosten versetzte Buswarteplatz eine räumliche Verdichtung entlang der Durchzugsstraße. Die geforderten Parkplätze sowie die Tiefgaragenabfahrt befinden sich nordwestlich des Neubaus.


DATEN I FAKTEN I INFOS
Brutto Rauminhalt: 5.925 m3
Beheizter Rauminhalt: 4.225 m3
Nutzfläche: 905 m2
Tiefgarage und Kellerfläche: 435 m2
Heizwärmebedarf: 11 kWh/m2a
Wälder-Versicherung

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