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Award / Auszeichnung | 08/2013

Deutscher Fassadenpreis 2013 für vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF)

Gewerbehof Laim, München

DE-80687 München, Landsberger Straße 234

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

bogevischs buero

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    20.849m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2007
    Fertigstellung: 01/2010

Projektbeschreibung

Als Ergebnis eines Architektenwettbewerbs im Jahr 2007 entstand an der Landsberger Straße der Gewerbehof Laim. Mit 11.000 qm Gewerbefläche bietet er Platz für kleine und mittlere Handwerks- und Gewerbebetriebe. Ziel der Münchner Beteiligungsgesellschaft MGH ist es, Kleingewerbetreibende zu fördern und Startup-Unternehmen zu unterstützen.
Das Gebäude liegt an einer der wichtigsten Ausfallstraßen Münchens in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum und markiert nun durch seine längliche Kubatur, seine straßenparallele Lage und die weiß schimmernde Fassade das sich an der Bahn entwickelnde Gewerbegebiet.
Drei Eingänge führen in das Gebäude. Das mittige Foyer steckt sich von der Landsberger Straße zum Lieferhof hin durch und bietet ein großzügiges Entree. Die seitlichen Eingänge im Osten und Westen des Gebäudes werden vom Lieferhof aus angedient. Hier befinden sich jeweils zwei Lastenaufzüge für Anlieferung und Transport der Materialien und Produktionen der Gewerbebetriebe.
Im Inneren wird der fünfgeschossige 140 m lange und 20 m tiefe Riegel durch einen Mittelgang erschlossen – rechts und links davon befinden sich die flexibel unterteilbaren Gewerbeeinheiten. Die verschiedenen Nutzungsbereiche des innenliegenden Flurs werden farblich abgesetzt: Die Nebenräume in Himmelblau wechseln sich mit den in Grasgrün gehaltenen Mieteinheiten ab.
An den Gebäude-Enden weitet sich der Flur jeweils auf. Hier öffnet sich das Gebäude nach außen – großzügige Glasfronten mit vorgelagerten Loggien bieten einen weiten Blick zur Bahn und gliedern als dunkle Einschnitte die sonst bündige Nordfassade.
Zusätzlich werden die Flure über die vertikalen Lichtschächte der drei Treppenhäuser natürlich belichtet. Diese in Sichtbeton gehaltenen Erschließungskerne vermitteln durch robuste Oberflächen, ihre plastisch geformten Sichtbetontreppen sowie Eichehandläufen eine Dauerhaftigkeit und Wertigkeit.

Das Gebäude wurde als Stahlbetonskelettbau erstellt und erhält im Sockelbereich eine Außenwandverkleidung aus einer hinterlüfteten Fassadenplattenkonstruktion mit anthrazitfarbigen Glasfaserbetonplatten und dahinterliegender Wärmedämmung.
Die Fassade in den Obergeschossen des 140m langen Baukörpers ist zweischichtig aufgebaut. Auf der Innenseite ist die tragende Wand durch 2,5/2,5m große Fensteröffnungen bestimmt - ähnlich der Befensterung klassischer Produktionsstätten aus dem Beginn des 20ten Jahnhunderts. Außen ist das gesamt Gebäude mit einer semitransparenten Hülle aus leicht weißmattierten Industrie-Gussglasscheiben verkleidet - vertikale und horizontale Schlitze erlauben das direkte Lüften nach Außen - Alternativ kann über den Fassadenzwischenraum schallgeschützt und vorgewärmt gelüftet werden.
Das markante Fassadenbild wird bestimmt durch das Spiel der geometrischen Variationen innerhalb eines Fensterfeldes. In der inneren Schicht entsteht ein Spiel aus teilweise horizontal und im Wechsel wieder vertikal angeordneten schwarzen Fensterrahmen, welches dann in der äußeren Schicht durch eine Verglasung aus Profilitglas überlagert wird. Dadurch entstehen transluzente weiße Lichteffekte.
Die Wärmedämmung der opaken Wandteile zwischen den Fensteröffnungen hinter der Glasmembran ist mit einer weißen, eigens entwickelten Folie bespannt, was der Fassade eine unnahbare Vielschichtigkeit verleiht.
Ein weiteres Gestaltungselement der Gebäudehülle sind die horizontalen Auflagerschienen des Profilitglases, anstatt durchzulaufen verspringen diese von der Unterkante der Fenster zum Mittelprofil zur Oberkante und ziehen sich dennoch als homogenes Geflecht über den gesamten Riegel.