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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Mut zur Lücke 2012.2013 - Mut zu Neuem

Stadthäuser Küchengarten WR

Stadthäuser Küchengarten WR

2. Preis

Preisgeld: 3.275 EUR

Planungsring Architekten + Ingenieure GmbH Bothe . Kowalsky . Surowy + Partner

Architektur

Baumeister Ingenieurbüro GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Leitmotiv des Entwurfs ist das Wohnen im Park und das Leben von Jung und Alt in und mit der Natur in Nähe zur Innenstadt. Das Wettbewerbsgebiet diente dem Schloss einst als Küchengarten. Diese damalige Nutzung und Bedeutung des Geländes wird im Entwurf aufgegriffen und in Form einer Parklandschaft mit Anpflanzung langlebiger Kräuter umgesetzt. Bewusst wurde sich gegen eine Parzellierung des Grundstücks entschieden, um keine Privatisierung der Fläche zu fördern, sondern das durch seine Lage qualifizierte Gelände auch der Öffentlichkeit zugänglich zu belassen. Diese besondere Wohnform erlaubt es jungen Familien und älteren Menschen in der Natur zu wohnen ohne Zeit und körperliche Anstrengung für Gartenarbeit aufwenden zu müssen. Es gibt einen großen Gemeinschaftsgarten in Form eines Parks, der gleichermaßen von den Anwohnern genutzt und in dem sich an Kräutern und Obstbäumen im Sinne des „Küchengartens“ bedient werden kann.
Drei Gebäudetypen bestimmen in gestaffelter Bebauung und in Anlehnung an die vorhandenen Gebäudekubaturen das Bild der Parklandschaft: das Doppelhaus als straßenbegleitende Bebauung mit Anbindung an den Park sowie das Hofhaus und das Stadthaus direkt im Park gelegen.

Im Pendant zu der Bestandsbebauung entlang der Walther- Rathenau- Straße stehen auf gegenüberliegender Seite dem Straßenzug folgend die Doppelhäuser. In Kubatur und Größe sind die Doppelhäuser mit zwei Voll- und einem Staffelgeschoss an der Bestandsbebauung orientiert. Die geplanten Doppelhäuser erfahren eine senkrechte Teilung in zwei Wohnparteien, die jedoch in ihrer Kubatur und Gestalt nicht wahrnehmbar ist, so dass das Gebäude als ein einheitliches Gesamtgefüge wirkt. Die Aufenthaltsräumen „Wohnen/ Küche“ im Erdgeschoss sind nach Süden orientiert. Beide Wohnparteien besitzen einen voneinander unabhängigen Hauseingang und integrierte PKW-Stellfläche. Die Besonderheit des Doppelhauses besteht in der Drehung des Grundrisses im 1. Obergeschoss, die eine natürliche Belichtung durch die Westsonne gleichermaßen für beide Wohnparteien zulässt. Die Drehung des Grundrisses gewährt ebenfalls beiden Wohnparteien einen Rundumblick Richtung Schloss im Süden, Richtung Stadt im Norden und zum Berg Brocken im Westen. Das Staffelgeschoss ist mit einem privaten Freisitz in Form von Terrassen kombiniert. Die Terrassen sind in Richtung Süden und Westen so ausgerichtet, dass Einblicke untereinander vermieden werden.

Das Hofhaus ist für eine Wohnpartei vorgesehen und verfügt über zwei Geschosse. Im Erdgeschoss befinden sich ähnlich dem Doppelhaus das allgemeine Wohnen nach Süden sowie die PKW- Abstellmöglichkeit mit Zugang im Norden. Die Besonderheit des Hofhauses zeichnet sich neben einem Freisitz in Form einer Terrasse vor allem durch den ebenerdigen Gartenhof aus. Das Wohnen ist zum Gartenhof gerichtet und schützt die Bewohner vor Einblicken in den privaten Wohnbereich. Vor allem für Familien mit Kleinkindern ist diese Wohnform durch den geschützten Außenbereich reizvoll.

Das Stadthaus erstreckt sich mit sechs Wohneinheiten über drei Geschosse zuzüglich Staffelgeschoss. Die 7 Stadthäuser sind in Ihrer Ausrichtung so gedreht, dass jede Wohnung mindestens eine attraktive Blickachse, z.B. Schlossblick, Brockenblick, Stadtblick besitzt. Durch das Eindrehen der Häuser wird dem Bewohner ein frontaler Blick aus dem Fenster auf die gegenüberliegende Fassade bei maximaler, jedoch dem Park verträglichen Bebauung erspart. Die Ausrichtung der Aufenthaltsräume „Wohnen/Küche“ erfolgen Richtung Süd und West. Jeder Wohneinheit ist eine Loggia zugeordnet, die als privater Freisitz mit Süd- bzw. Westausrichtung dient. Die Grundrisslösungen sind großzügig für eine barrierefreie Nutzung ausgelegt. Die Zugänge zu den Stadthäusern liegen im Norden bzw. Osten. Alle Wohnungen der Stadthäuser sind barrierefrei mittels Aufzug aus dem Erdgeschoss und aus der Tiefgarage erreichbar.

Das Wohnen in attraktiver Lage setzt ein attraktives, vielfältiges Wohnangebot voraus. Das Wohnangebot deckt vom Einfamilienhaus neu interpretiert als Hofhaus mit ca. 160 m², sowie das individuelle Wohnen im Park im Sinne des Doppelhauses mit ca. 140 m² ab. Beide Gebäudeformen sind ideal für junge Familien mit 1-2 Kindern geeignet. Die Stadthäuser verfügen über 2-Raum- (ca. 90 m²), 3-Raum- (ca. 110 m²) und 4-Raum-Wohnungen (Maisonettewohnung mit ca. 150 m²). Die Wohnungen der Stadthäuser sind im gehobenen Standard sowohl für Familien mit 1-3 Kindern als auch für ältere Menschen geeignet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Tarnnummer 1008
„Die Arbeit greift die vorhandenen Strukturen insbesondere zu den Randbereichen harmonisch auf. An der Walter-Rathenau-Straße wird eine städtebauliche Konsequenz angeboten, die zum Quartierinnenbereich zugunsten einer aufgelockerten und verspielten Struktur entwickelt wird. Es entsteht ein lebendiger und mit einer gewissen Originalität behafteter innerstädtisch und der besonderen Lage angepasster Ort. Allerdings erfordert dies eine konsequente architektonische Strenge, die möglicherweise nicht erreichbar ist. Eine Assoziation zur „bunten Stadt am Harz“ ist erkennbar.“ … „Die minimierte Erschließung und die Einordnung einer Tiefgarage im Bereich der Stadthäuser unterstützen den Charakter eines Wohnparks im eigentlichen Sinne.“ … „Insbesondere unmittelbar an den Gebäuden werden private Freiräume im Zusammenhang mit der hochwertigen Gesamtsituation angesehen.“ … „Der Verfasser bietet vielfältige, generationsübergreifende Wohnformen an. Das Ziel ist Wohnen von Jung und Alt im Park. Die Grundrisse der Doppelhäuser werden als interessant eingestuft, da das Verdrehen in den Geschossen den Nutzern nicht nur unterschiedliche Ausblicke ermöglicht, sondern auch verschiedene Himmelsrichtungen einbezieht. Die Wohnflächen sind mit bis zu 140 m² komfortabel, …“ „Zur Erhaltung der angebotenen architektonischen Qualität sollten die Stadthäuser in einer Hand realisiert werden. Dagegen lassen die Doppelhäuser auch im Kontext zur bestehenden Bebauung größeren Freiraum in der Umsetzung zu.“
Grundriss Stadthaus

Grundriss Stadthaus

Ansicht Stadthaus

Ansicht Stadthaus

Doppelhäuser Küchengarten WR

Doppelhäuser Küchengarten WR

Grundriss Doppelhaus

Grundriss Doppelhaus

Ansicht Doppelhaus

Ansicht Doppelhaus

Hofhäuser Küchengarten WR

Hofhäuser Küchengarten WR

Grundriss Hofhaus

Grundriss Hofhaus

Lageplan Küchengarten WR

Lageplan Küchengarten WR