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Award / Auszeichnung | 09/2013

Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2013 | "Hohe Qualität - Tragbare Kosten" im Wohnungsbau

Sanierung studentisches Wohnhochhaus Oberwiesenfeld

DE-80809 München, Helene-Mayer-Ring 7A

Preis

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

Konrad Huber GmbH

TGA-Fachplanung

Ingenieure Süd GmbH

Energieplanung

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Studentenwerk München

Bauherren

Sailer Stepan Tragwerkteam München GmbH

Tragwerksplanung

Rücker + Schindele Beratende Ingenieure

TGA-Fachplanung

Akustik Süd GbR

Bauphysik

Kersken + Kirchner GmbH

Brandschutzplanung

WSP Deutschland AG

sonstige Fachplanung

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochhäuser, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    28.751m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Der Architekt Günther Eckert lieferte 1969 mit dem Studentischen Hochhaus einen radikalen Beitrag zum Olympischen Dorf in München. Anders als bei den benachbarten Bungalows sollte ein einziges großes Gebäude aus gestapelten Betonrahmen die geplanten über 800 Appartements unterbringen.

Nach 40 jähriger Nachnutzung als Studentenwohnheim war die Sanierung des beeindruckenden Hauses überfällig. Brandschutz und Energiebedarf mussten aktuellen Standards angepasst werden. Ökologie und Denkmalschutz stellten scheinbar unvereinbare Anforderungen an die Planung. Das gestapelte Tragwerk wurde in eine neue thermische Hülle integriert, ohne dass die charakteristische Erscheinung des Hauses im geschützten Ensemble des Olympiadorfes verlorenging. Die Lösung bestand in einem differenzierten neuen Fassadenaufbau, der durch eine vorgehängte Struktur aus neuen Leichtbetonfertigteilen eine starke Plastizität herstellt, die der des Vorgängerbaus nahekommt. Die neuen Fensterelemente und Brüstungsbekleidungen nehmen die Materialität und Fassadengliederung des Bestandes auf, ohne diesen zu kopieren. Aus den knapp bemessenen Appartements wurden kompakte Kleinwohnungen mit räumlich differenzierten Funktionsbereichen.

Die Umbaumassnahmen kann man zwar an vielen sorgfältig entwickelten Details ablesen, der Bezug auf die Entstehungszeit des Hauses ist jedoch subtil immer vorhanden.

Nach der Sanierung behauptet das Gebäude auch weiterhin wie selbstverständlich seinen Platz im Olympiadorf .

Beurteilung durch das Preisgericht

Das unter Ensembleschutz stehende Gebäude ist Bestandteil des "Studentenviertels Oberwiesenfeld" im Olympischen Dorf, das als Unterkunft für die Sportler der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet wurde und heute als eines der wenigen gelungenen städtebaulichen Siedlungsexperimente der 1970er Jahre gilt. Die Modernisierung dieses sehr großen Objektes stellte logistisch und wirtschaftlich eine große Herausforderung für den Bauherrn dar.
Charakteristisch für das Hochhaus ist die modulare Bauweise und starke Plastizität, die durch die Stapelung der Loggien entsteht.
Die gewählte Art der Sanierung lässt den Duktus der ursprünglichen Betonkonstruktion wiedererkennen.
Um trotz des Wegfalls der Loggien den plastischen Gesamteindruck zu erhalten, wurden die neuen, vorgehängten Sichtbetonrahmen nach innen angeschrägt und erzeugen mit den zurückgesetzten Fensterrahmen, die wie im Bestand aus eloxiertem Aluminium gefertigt sind, den Eindruck von Tiefe. Für die Brüstungsfelder wurde eine Adaption der ursprünglichen Reliefornamentik entwickelt.
Die Möglichkeiten einer seriellen Umbaumethode wurde entsprechend dem Grundmuster des Originalbaus konsequent genutzt.
Die Neuorganisation der erweiterten Wohnappartements ergibt eine sinnvolle Anpassung an aktuelle Bedürfnisse. Vorteilhaft für das gemeinschaftliche Leben sind die neuen Gemeinschaftsräume. Durch die umfassende Modernisierung konnten die Energieverbrauchswerte erheblich reduziert werden.
Den Planern ist in Kooperation mit den zuständigen Behörden ein überzeugendes Beispiel für den Umgang mit den für die 1970er Jahre typischen Betonbauten gelungen.
Angesichts der erreichten technischen, gestalterischen, funktionalen und energetischen Qualitäten sind die vergleichsweisen hohen Baukosten akzeptabel. Dem Bauherrn ist es deshalb hoch anzurechnen, dass er das Objekt zugunsten nachhaltiger Qualitäten mustergültig modernisiert hat.