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Award / Auszeichnung | 10/2013

Knauf Award 2013

Kinderhaus Tübingen

DE-72070 Tübingen

ein 2. Preis Design

FRANKE SEIFFERT ARCHITEKTEN

Architektur

Cornelia Biegert Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Fischer + Friedrich Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung mbH

Tragwerksplanung

Gutbrod Bau Physik Ingenieurbüro GmbH

Bauingenieurwesen, Bauphysik

Paul + Gampe + Partner GmbH

Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung

Diözese Rottenburg-Stuttgart

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    860m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Das Kinderhaus befindet sich in Ortsrandlage der Gemeinde Tübingen-Hirschau im Übergang zur Landschaft. Das dreieckige Grundstück verjüngt sich zur Kreuzung hin und öffnet sich nach Süden weit in die Natur. Die bewusste Setzung des kompakten Gebäudes auf dem Grundstück verschafft ihm eine starke Präsenz im Ortsbild und bildet zudem nach Norden einen angemessenen öffentlichen Platz für die Gemeinde aus, nach Süden verbleibt ein großzügiger Garten mit üppigem altem Baumbestand zur Nutzung durch den Kindergarten.

Der Satteldachtypus der Nachbarbebauung wird neu interpretiert. In Kombination mit dem polygonalen Grundriss entsteht eine markante Kubatur von hohem Wiedererkennungswert. Trichterförmige Einschnitte in der Kubatur bilden überdachte Eingänge. Das Gebäude wird gestalterisch als erdverbundener Monolith interpretiert, Fassade und Dach gehen in Farbe und Struktur ineinander über. Die Fassaden wurden in natürlich eingefärbtem Edelkratzputz ausgeführt, die Dachhaut als Flüssigabdichtung mit Natursteineinstreuung. Die Herausforderung lag in der Abstimmung der beiden Materialien in Farbe und Struktur.

Das Kinderhaus bietet Raum für zwei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe. Ein trichterförmiger Eingang nimmt die Kinder von der Platzseite auf, versammelt sie in einem großzügigen, hellen Raum und entlässt sie über die Gruppenräume ins Grüne. Der zentrale Erschließungsbereich als Herzstück des Gebäudes ist kommunikative Mitte für Groß und Klein. Ein zentraler Luftraum ermöglicht den Blick bis unter den Dachfirst und hebt die Trennung zwischen den Geschossen auf. Die Gruppenräume sind konsequent nach Süden ausgerichtet. Der Mehrzweckraum fungiert als Mittler zwischen Foyer und Platz. Er kann großzügig zu beiden Seiten geöffnet werden und schafft Raum für Feste, Veranstaltungen und Vorführungen.

Das Gebäude schafft eine vielfältige und anregende Umwelt und ermöglicht differenzierte Eindrücke und Wahrnehmungen. Die Grundrissform, das ansteigende Dach und die Lufträume schaffen unterschiedliche Raumproportionen mit Ein-, Durch- und Ausblicken, die zur Entdeckung einladen und das Gebäude begreifbar machen. Das Gebäude besitzt einen starken Landschaftsbezug. Große Fensteröffnungen in Dach und Fassade holen viel Licht ins Gebäude. Innenbündig angeschlagene Fenster inszenieren als Bilderrahmen Natur und Himmel.

Das Farb- und Materialisierungskonzept setzt neben Nachhaltigkeit auf Natürlichkeit, Robustheit und haptische Erfahrbarkeit der Materialien. Der in allen Bereichen durchlaufende Linoleumbelag bringt das Konzept des offenen Raumsystems, in dem sich die Kinder frei bewegen können, zum Ausdruck.

Das energetische Konzept des Gebäudes steht für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Umwelt. Es stützt sich auf natürliche Be- und Entlüftung aller Räume, hohe thermische Speichermassen zur Erzielung eines angenehmen Raumklimas, energieeffiziente Wärmeerzeugung mittels eines Gas-Brennwertkessels, hohen Dämmstandard sowie einen hohen Grad an Tageslichtnutzung.