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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2013

Neubau Ludwig-Erhard-Haus, ein Zentrum für Dokumentation, Begegnung und Forschung

1. Preis

Preisgeld: 17.700 EUR

Reinhard Bauer Architekten

Architektur

Peter Corbishley Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Diese Arbeit bezieht sich auf die ursprünglich dort vorhandenen Bauvolumen (Kuben), die aber nicht gereiht sondern gestapelt eine ganz neue und eigene Wirkung erzielen. Geschickt reagieren die Kuben auf den Straßenverlauf und das gegenüberliegende Geburtshaus von Ludwig Erhard. Selbstbewusst und ohne große Show fügt sich das Kuben-Ensemble in die Umgebung ein und schafft einen gelungenen Übergang der Gebäudehöhen vom Rathaus zur hinteren Bebauung.

Im Erdgeschoss werden die Anforderungen mit gut proportionierten Räumen, die einen großzügigen Empfangsbereich schaffen, erfüllt. Der U-Bahnausgang ist harmlos integriert.

Die Obergeschosse vermitteln einen aufgeräumten Eindruck, sind gut geschnitten für eine flexible Nutzung. Die Vertikalerschließung ist so angeordnet dass die Orientierung im gesamtem Gebäude gut funktioniert. Unter dem mittleren Kubus stellen eine großzügige Verglasung und eine Terrasse den direkten Bezug zum Geburtshaus her.

Mit einfachen, unspektakulären Mitteln gelingt es diesem Entwurf eine eigenständige, selbstbewusste und dennoch bescheidene Architektur zu schaffen. Gerade neben dem wuchtigen Rathaus gilt es sich zu behaupten. Die Setzung der Fensteröffnungen nimmt in allen Geschossen Bezug auf örtliche Situation. Die Materialwahl unterstützt die ruhigen Fassaden.

Durch die über die gesamte Breite gespannte voutenartige Rippendecke, die auf den Außenwänden aufliegt, gibt es in den Räumen keine störenden Tragelemente. Die Geschosshöhen sind ideal bemessen.

Die Gebäudestruktur ist klar gegliedert, hat ökonomische Spannweiten und kann ohne große Schwierigkeiten erstellt werden. Die Flächen und die Kubatur liegen ebenfalls im wirtschaftlichen Bereich.

Museumsfachliche Beurteilung
Die Dauer- und Sonderausstellung sind auf zwei Geschosse verteilt, aber frei von störender Binnengliederung. Somit wird eine gute Rundgangführung möglich. Das Raumklima ist durch die abgesetzte Treppenanlage nicht beeinflusst. Die Raumhöhe und die großzügigen Fenster in den Ausstellungsbereichen können problematisch werden. Die Bereiche sind durch die Schalenkonstruktion der Decken und durch die Parkettböden gut gelöst, auch sind gute Raumhöhen vorgesehen.