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Einladungswettbewerb | 11/2013

Neuordnung Umfeld Pfarrkirche St. Bartholomäus

2. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

urbanegestalt

Architektur

Knüvener Architekturlandschaft

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Verbindungen
Die Neugestaltung des Umfelds von St. Bartholomäus bietet die Chance, die Kirche stärker mit ihrem Kontext zu verankern und langfristig einen würdigen Kirchplatz im Osten des Chors zu schaffen. Der Eingangsbereich wird über eine großzügige Treppe stärker mit der Straße verknüpft und eine durchgehenden Rampe stellt die Ost-West-Verbindung ins Wohnquartier her. Die Gemeinde rückt in Sichtweite mit dem neuen Pfarrheim an die Frankfurter Straße und ins öffentliche Leben. Verbindungen sind das Leitthema des Entwurfs.

Ideenteil / Städtebau
Der derzeit größte Mangel besteht in der Situation im Osten der Kirche. Sie ist räumlich nicht gefasst, die Kirche hat kein baukörperliches Gegenüber. Die Fläche geht ohne Zäsur in einen städtischen Parkplatz über und wird nur von gesichtslosen Garagen und Reihenhauskopfseiten begrenzt.
Die Bereitschaft der Stadt, durch Flächentausch bei einer Neuordnung mitzuwirken, sollte unbedingt genutzt werden.
Dazu kommt, dass die Bausubstanz des Pfarrhauses und Küsterhauses auf der Südseite des Kirchplatzes für eine Sanierung nicht geeignet sind. Das Pfarrheim liegt abseits im Südteil des Pfarrgartens und damit nicht am Kirchplatz.
Deshalb schlagen wir langfristig eine grundsätzliche Neuordnung des Kirchplatzes mit einer räumlichen Fassung durch einen Neubau des Pfarrheimes und einer Bebauung der bisherigen Parkplatzfläche mit 9 Seniorenwohnungen vor. Das Pfarrheim steht an der Schnittstelle von Platz und Pfarrgarten, hier können etablierte Traditionen (Jugendarbeit im Freien) fortgeführt werden. Der Gemeindesaal ist ebenerdig mit dem Pfarrgarten verbunden. Ein neues Küsterhaus an der Stichstraße schließt den Garten nach Süden ab.
Gemeinsam mit dem bestehenden Hospiz wird deutlich erlebbar ein Ort kirchlichen Handels in Porz-Urbach geschaffen.

Realisierungsteil / Kirchplatz
Die neue Verbindung von Frankfurter Straße und dem Kirchvorplatz wird durch ein Absenken des Geländes auf einer Breite von ca. 15 Metern erreicht. Es entsteht ein selbstverständlicher, gut einsichtiger Raum, der nach Süden zur Nachbarbebauung durch eine intensive Bepflanzung des Grünstreifens begleitet und räumlich gefasst wird.
Hauptelement ist eine großzügige Treppenanlage. Eine möglichst direkte Verbindung führt zu den Kirchenportalen, jedoch wird durch ein „Verschleifen“ der Treppe mit der Rampe wird eine direkte Verbindung von jedem Punkt der Rampe auf den Kirchvorplatz geschaffen. Statt einer Barriere entsteht ein attraktiver Aufenthaltsraum: Die nach Süden gerichteten Stufen bieten informelle Sitzgelegenheiten, am Austritt der Treppe sind Bänke platziert, die von beiden Seiten genutzt werden können. Der Platz vor dem Südportal ist vergrößert, um für die zahlreichen Feierlichkeiten Raum zu bieten. Für den Fototermin ist die Freitreppe prädestiniert.
Die Aufenthaltsqualität im Bereich der nördlichen Treppe wird verbessert durch einen kleinen Platz am Fuß der Treppe für eine südorientierte Außengastronomie, sowie durch Gestaltung eines Aufenthaltsbereiches vor dem alten Pfarrhaus.
Den Kirchvorplatz verbindet ein breiter Raum mit dem neuen Kirchplatz am Chor. Dieser bietet Raum für Prozessionen oder auch um den Weihnachtsmarkt bis zur Frankfurter Straße zu verlängern.
Der neue Kirchplatz ist offenen für vielfältige Nutzungen und wird gefasst von Linden und Gleditschien. Die bestehenden, unregelmäßig gesetzten Bäume werden integriert und leiten spielerisch zum Pfarrgarten über. Alle weiteren Elemente wie Beleuchtung und Bänke reihen sich am Rand auf. Der Fußfall verbleibt im Bereich des südlichen Seitenschiffs und wird nur zum Platz hin ausgerichtet. Der Weihnachtsbaumständer wird mittig auf der Platzfläche platziert.

Materialien
Der gesamte Bereich um die Kirche soll mit Grauwacke in Segmentbögen gepflastert werden. Der Naturstein bietet eine würdige Fassung für St. Bartholomäus. Er ist sehr widerstandsfähig und im Anschluss an die vielfach gegliederte Fassade gut verlegbar. Die Grauwacke knüpft an die Tradition Kölner Kirchplätze an, wie man sie bei den großen romanischen Kirchen aber auch vielen Veedelskirchen findet.
Stützmauer und Treppenanlage bilden ein skulpturales Ganzes. Auf den tragenden Kern aus Beton sind Betonsteinplatten vorgeblendet, die Treppe mit Betonblockstufen belegt. Setzstufen und Verkleidung der Stützmauer sind geschliffen, so dass der Zuschlag aus Rheinkies hervortritt und das Material an die Lage von Urbach an einen alten Rheinarm erinnert. Die Setzfugen der Stützwand sind betont groß, um die Wand plastischer wirken zu lassen.
Die Rampe und die weiteren Bewegungsräume um den Kirchplatz sind mit Betonplatten in Bändern verlegt. Abwechslung erzeugt die unterschiedliche Plattenbreite (33x60, 33x90, 33x120). Grauwacke und Betonsteinpflaster sind harmonisch auf einander abgestimmt und verbinden Kirche und Kontext miteinander.