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Award / Auszeichnung | 06/2007

Deutscher Bauherrenpreis 2007/2008 "Hohe Qualität – Tragbare Kosten" im Wohnungsbau

Stadthaus Berlin-Weißensee

DE-13000 Berlin, Mahlerstraße

Preis Neubau

hildebrandt.lay.architekten partnerschaft mbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2006
    Fertigstellung: 01/2007

Projektbeschreibung

Nachverdichtung im städtischen Kontext
Immer mehr Bauherren folgen dem Trend zum innerstädtischen Wohnen und entdecken dessen Qualitäten für sich: Zentrale Lagen mit guter Infrastruktur und der Vermeidung langer Anfahrten. So entstanden im Komponistenviertel Berlin-Weissensees im Zuge der Nachverdichtung in einer 40 m breiten Baulücke fünf Stadthäuser als individuell geplante Projekte für Familien, Alleinerziehende und Paare.

Konzept
In dem Stadthaus wird auf schmalem Grundstück ein Raumkonzept realisiert, das – dem Split-Level folgend – auf fünf Ebenen vielseitige Wohnqualitäten für eine sechsköpfige Familie bietet: großzügige Gemeinschaftsflächen und -volumen sind mit kleinen Einzelräumen für jedes Familienmitglied kombiniert. Der Split-Level ermöglicht eine kompakte Form der Erschließung zugunsten des Platzangebotes im Haus und bietet vielfältige Durchblicke und Raumerlebnisse. Schon beim Eintritt in das Gebäude fällt der Blick über die großzügige Süd-West-Verglasung bis in den rückwärtigen Garten. Ein besonderes Merkmal sind die unterschiedlichen Decken- und Raumhöhen, die bei fließenden Übergängen Koch-, Ess- und Sitzbereich definieren. Dieser offene Wohnbereich steht in visueller und akustischer Verbindung mit der Galerie, die im Rückzug zum Spielen, Arbeiten oder (Gäste-) Wohnen genutzt wird. Auf den drei folgenden, wechselseitig zur Straße und zum Garten orientierten Ebenen befinden sich die Einzelräume sowie zwei Bäder. Ändern sich die Wohnbedürfnisse, können auf den beiden obersten Ebenen später zwei große Räume entstehen, einer davon als Studio unter dem Dach.

Materialität
Das Wohnhaus wurde in Mischbauweise – Mauerwerk und Beton – erstellt. Die Außenwände bestehen aus Ziegelleichtmauerwerk mit einem gestrichenen mineralischen Glattputz. Prägendes Element der Fassade sind die großzügigen Holzfenster mit ihren Ganzglasbrüstungen sowie den Einfassungen aus wärmedämmendem Recycling-Material. Die fassadenbündig liegenden Fensterelemente vergrößern die Räume und ermöglichen eine optimale Raumausnutzung. Im Inneren dominieren gestrichene Glattputzflächen, Holzböden aus Hochkantlamellenparkett sowie die Treppe aus tragenden Holzmehrschichtplatten und Massivholzstufen.

Das Stadthaus als Teil einer Baugruppe
Die Mitglieder der in Eigeninitiative gegründeten Baugruppe haben gemeinsam ein Baugrundstück erworben, das später in fünf Parzellen geteilt wurde. Die einzelnen Bauherren haben jeweils individuell für ihr Projekt ein Architekturbüro beauftragt, wobei die Projektsteuerung von zwei der insgesamt vier beteiligten Büros durchgeführt wurde. Vorteil des Bauens in der Gruppe war die Nutzung von Synergieeffekten und eine damit verbundene Kostenoptimierung.


Projektteam Joachim Hildebrandt, Jochen Klippert und Angelika Lay-Hildebrandt
Bauherren Stana und Stefan Schenck, Berlin
Statik Dipl. Ing. Bernhard Hendler, Berlin
Grössen Wohnfläche 170 m2 | Netto-Nutzfläche 240 m2
Kosten gesamt brutto 318.000.– EUR | pro m2 WFL brutto 1.870.– EUR


Das Stadthaus Berlin-Weißensee wurde mehrfach ausgezeichnet:

Deutscher Bauherrenpreis 2008. Hohe Qualität – Tragbare Kosten
Auszug aus der Jury-Beurteilung
«Modelle wie diese verbinden die Individualität vom eigenen Haus und den Wunsch, für sich selbst zu bauen, mit der Notwendigkeit der Einfügung in den gemeinsamen städtischen Kontext. Dieser Haltung wegen und wegen günstiger Kosten, angenehm unauffälliger, klarer Architektur und einer sich in das städtische Gefüge einpassenden Maßstäblichkeit … sollte mit dieser Auswahl für einen Bauherrenpreis deutlich gemacht werden, dass das individuelle Einfamilienhaus, das der Traum so vieler Familien nach wie vor ist, nicht im suburbanen Umfeld mit hohem Flächenverbrauch und auf weite Anfahrten angewiesen das Familienheim der Zukunft sein kann, sondern das sparsam die Flächen und geschickte Grundrisse nutzende Stadthaus im städtischen Umfeld.»


Deutscher Fassadenpreis 2008, 1. Preis in der Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser
Auszug aus der Jury-Beurteilung
«Das schmale Townhaus in Berlin-Weißensee setzt sich zwischen eine Mischung aus stark-farbigen zeitgenössischen und gründerzeitlichen Nachbarn. Seine erdige Farbigkeit scheint in seiner Zurückhaltung zu vermitteln, trotzdem wirkt die Fassade frisch, selbstbewusst und ele-gant, was insbesondere durch die prägenden Elemente der hellen Fensterumrahmungen aus mineralischem Recycle-Material erzielt wird. Die Fensterelemente sind Lochfenster wie die der Nachbarschaft, allerdings entsteht ein lebendiges Spiel von horizontalen und vertikalen Formen auf der Fassade. Die Ökonomie und Eleganz der Fassade setzen sich im Inneren in Grundriss und Zuordnung sowie Proportionen der Räume fort. Es entsteht eine beispielhaft angenehme und komfortable innerstädtische Wohnqualität.


Kleine Gesten in der Gestaltung von Eingang und Gartenseite zeugen von großer Sorgfalt bei Planung und Ausführung. Das Zusammenspiel von Architektur und Handwerk ist aus Sicht der Jury bei diesem Projekt besonders gut gelungen.»

außerdem:
HÄUSER-AWARD 2009 | Auszeichnung
Architekturpreis Zukunft Wohnen 2009 | Engere Wahl

Beurteilung durch das Preisgericht

Modelle wie diese verbinden die Individualität vom eigenen Haus und den Wunsch, für sich selbst zu bauen, mit der Notwendigkeit der Einfügung in den gemeinsamen städtischen Kontext. Dieser Haltung wegen und wegen günstiger Kosten, angenehm unauffälliger, klarer Architektur und einer sich in das städtische Gefüge einpassenden Maßstäblichkeit … sollte mit dieser Auswahl für einen Bauherrenpreis deutlich gemacht werden, dass das individuelle Einfamilienhaus, das der Traum so vieler Familien nach wie vor ist, nicht im suburbanen Umfeld mit hohem Flächenverbrauch und auf weite Anfahrten angewiesen das Familienheim der Zukunft sein kann, sondern das sparsam die Flächen und geschickte Grundrisse nutzende Stadthaus im städtischen Umfeld.