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Offener Wettbewerb | 11/2013

Erweiterung und Generalsanierung der BHAK und BHAS, ibc-Hetzendorf

3. Anerkennung / Nachrücker

Preisgeld: 5.000 EUR

wolfgang Weidinger ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

mit DI Marie Rezac
Mitarbeiter: DI Felicitas Tschida, Bernado Rührig, Achim Eilmsteiner, Mattweiss Wien (Modellbau), Florian Dessl (Visualisierung)

Idee - Städtebau

Bisher wurde das aus der Gründerzeit stammende Hauptgebäude als solitärer Baukörper wahrgenommen, der in keinem bzw. mangelhaften Zusammenhang mit der benachbarten Bebauung stand.
Dieser Bestandstrakt wird nunmehr an beiden Seiten durch flankierende Baukörper zu einer Einheit ergänzt. Der räumlich undefinierte Vorbereich an der Hetzendorfer Straße wird dadurch gefasst und bildet einen durch klare Raumkanten begrenzten urbanen Vorplatz für die neue Schule.
Im hinteren Bereich bilden Bestand und Neubau einen zentralen Innenhof als Pausenfläche. Dieser stellt - neben dem Schulgarten - einen weiteren ruhigen Außenraum abseits der stark frequentierten Hetzendorfer Straße dar.

Die flankierenden Bauteile bilden einen klaren Kontrapunkt zum Bestand. Bandfassaden und großzügige Verglasungen bilden ein Gegengewicht zur Gründerzeitfassade. Die horizontale Fassadenstruktur unterstreicht die Leichtigkeit der Baukörper und schafft die Möglichkeit zur flexiblen Raumnutzung und etwaiger späterer Adaptionen.

Funktion

Ausgehend vom Vorplatz wird das Gebäude über eine zentrale Aula erschlossen, über die sich die Schüler in die einzelnen Bereiche und Geschoße verteilen. Rampen verbinden den Bestand mit dem Neubau. Dazwischenliegende Lufträume schaffen Großzügigkeit und Offenheit.

Die Aula bildet gemeinsam mit Cafeteria und Pausenhalle einen lichtdurchfluteten halböffentlichen Bereich, der im Zusammenspiel mit dem Mehrzwecksaal eine repräsentative, multifunktionale Eingangszone darstellt. Lufträume und großzügige Verglasungen sorgen für viel Tageslicht und erlauben Ein- und Durchblicke in verschiedenste Bereiche.

Die Bibliothek ist zentral im ruhigen Bereich des Erdgeschoßes positioniert. Im ersten Obergeschoß befindet sich die Verwaltung sowie die Lehrerarbeitsplätze. Eine interne Stiege führt in den LehrerInnenaufenthaltsbereich und bildet somit einen eigenen Bereich für die LehrerInnen.

Die Klassenräume sind entsprechend dem Departmentsystem nach Fachgebieten in Bereichen angeordnet. In allen Geschoßen sind offene Lernbereiche oder Pausenzonen angeordnet.

Turnsaal und Gymnastiksaal befinden sich im Untergeschoß, und sind für eine abendliche externe Nutzung direkt von der Aula aus erreichbar. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Belichtung ist der Turnsaal nur eingeschossig eingegraben, der darüberliegende Gebäudetrakt kann statisch unabhängig als Brückengebäude ausgeführt werden.

Ökonomische und ökologische Aspekte

Der Neubau ist in Passivhausstandard konzipiert, beim Bestand ist durch weitgehende Dämm- und Sanierungsmaßnahmen Niedrigenergiehausstandard zu erreichen.
Hochgedämmte Außenflächen, Fenster und Verglasungen mit 3-Scheiben Isolierglas und die Luftdichtheit der Gebäudehülle sorgen im Zusammenspiel mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung für thermischen Komfort, Behaglichkeit und konstant hohe Luftqualität.

Alle besonnten transparenten Außenflächen erhalten eine hochwirksame Außenbeschattung. Kompakte Bauweise und entsprechende Speichermassen wirken ebenfalls einer sommerlichen Überwärmung entgegen. Über öffenbare Fensterelemente und Oberlichten ist eine natürliche Querlüftung in allen Bereichen möglich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der an der rechten Grundgrenze angeordnete Baukörper bildet einen akzentuierten Bereich vor der Schule aus, der mit dieser städtebaulichen Geste von der Jury positiv erkannt wird.
Insgesamt wird ein klares Projekt präsentiert, das durch ein attraktives, transparentes Eingangsgeschoss mit schönen Aus- und Einblicken gekennzeichnet ist.
Auch die Einsicht in den Turnsaal wird positiv vermerkt. Der Zugang zu den Garderoben erscheint zu schmal. Die Kustodiate sind durch die Anordnung des Turnsaals zwischen den Bestandsgebäuden nicht natürlich belichtet. Ebenso wird die entlegene Anordnung der LehrerInnenarbeitsbereiche von der Jury kritisiert. Dies betrifft auch die im Geschoß darüber angeordneten LehrerInnenaufenthalts-bereiche. Ebenso wird die Durchwegung der im 1. OG befindlichen Pausenhalle bemängelt.
Der Brandschutz funktioniert in dieser Form nicht, es wäre erforderlich, Brandabschnitte auszubilden. Ebenso ist die Möblierung der offenen Lernzonen im 2.OG nur mit zusätzlichen Maßnahmen durchführbar.
wolfgang Weidinger ZT GmbH

wolfgang Weidinger ZT GmbH