Quartier an der Kaiserstraße

Die städtebauliche Figur wird im Wesentlichen bestimmt durch eine Blockrandbebauung, welche durch eine breite Achse in der Mitte durchschnitten wird. Infolgedessen entstehen zwei eigenständige Blöcke mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die zentrale Nord-Süd verlaufende Achse ist an den Enden und in der Mitte durch insgesamt drei Einzelgebäude sowie zwei Baumfelder dazwischen strukturiert. Diese Flächen sind der Öffentlichkeit zugänglich und werden durch ein Angebot von Flächen für die Gastronomie aufgewertet. Inwieweit die Flächen für das Wohnen in den Obergeschossen ebenso attraktiv sind, bleibt fragwürdig. Die Öffnung bzw. Durchschneidung des Blocks für die Öffentlichkeit ist positiv und stellt als breite Achse einen besonderen Entwurfsansatz dar. Der westliche Block bietet Möglichkeiten für großflächigen Einzelhandel. Die Zufahrt und Anlieferung an der Eickhoffstraße wird für richtig empfunden. Auf diesem Sockelgeschoss sind Townhouses über zwei bis drei Geschosse mit eigenen kleinen Gärten vorgesehen. Zwar ist diese Wohnform in der Innenstadt eher unüblich, sie könnte aber durchaus eine neue Qualität entstehen lassen. Der extreme Sprung in der Gebäudehöhe zum bestehenden Café Alex kann nicht überzeugen. Der östliche Block wirkt durch die Geschossigkeit und Dichte sehr massiv. Die Einbindung der bestehenden Gebäude in das Gesamtensemble ist nicht gelungen. Das ehemalige Altenheim wirkt als überhöhtes Stadttor mit auskragendem Dach überzogen. Die Vermarktbarkeit der großen Flächen für Dienstleistungen und Büros in den oberen Etagen wird angezweifelt. Der Einzelhandel im Erdgeschoss scheint hingegen flexibel aufteilbar. Die strenge Architektursprache des Beitrags nimmt wenig Bezug zur vorhandenen Bebauung. Die Realisierbarkeit in mehreren Bauabschnitten ist gegeben.