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Award / Auszeichnung | 11/2003

Auszeichnung guter Bauten 2003 - 100 Jahre BDA - des BDA Aachen

Anerkennung

Hahn Helten Architektur

Architektur

Erläuterungstext

Das Bürogebäude ist eines der ersten seiner Art in NRW und eines von 25 in Deutschland und wird als ein zukunftsorienteiertes energetisch innovatives Bauvorhaben im Rahmen des Solarbauförderprogramms TK3 vom Bund gefördert und veröffentlicht.

Das Bauvorhaben wird von den einzelnen Bauherrn selbst genutzt. Es wird zudem das Know-how der einzelnen Bauherren (Architekt, Tragwerkplaner, Haustechniker, Steuerberater) in Form eines Bauteams eingebracht.

Das Gebäude ist zukunftsorientiert, flexibel und leicht veränderbar für viele Nutzungsmöglichkeiten konzipiert. Die Bewirtschaftung des Gebäudes (Folge- und Unterhaltskosten / Zweitmiete) wird mit geringstmöglichen Energie- und Wartungs- bzw. Folgekosten möglich sein. Mit robusten Materialien ausgestattet ist das Gebäude werthaltig.

1. Nutzungskonzept

1.1 Es wird kein individuell auf die speziellen Nutzer zugeschnittenes, sondern ein nutzungsoptimiertes, effizientes, flexibles Bürogebäude, das für alle Branchennutzungen optimiert ist.
Statt unnötiger Repräsentationsflächen werden ausschließlich reine Büronutzflächen gebaut. Die Verkehrs- und Nebenflächen sind auf ein Minimum beschränkt

1.2 Die Gebäudekonzeption ist mit einer hohne Nutzungsflexibilität entwickelt.
Einzel-, Gruppen-, Großraum-, Kombibüro etc. sind möglich und mit geringem Aufwand veränderbar.

1.3 Jede Nutzungseinheit ist in Groß- oder Kleinsteinheiten teilbar. Bei sich verändernder Firmengröße oder Mitarbeiterzahl sind ein oder mehrere Untermieter, bei Verkauf auch eine Splittung in kleinere Einheiten möglich.

2. Haustechnik

2.1 Das haustechnische System ist so angelegt, dass es in Bezug auf Investitionskoten, Betriebskosten, Umweltverträglichkeit sowie Komfort und Behaglichkeit ein Optimum für das Gesamtsystem darstellt.

2.2 Im Zusammenspiel mit der Gebäudehülle sind Heizwärmebedarf und sommerlicher Kühlbedarf minimiert. Die Betonkerntemperierung als Wärmeabgabesystem ermöglicht eine flexible und behagliche Nutzung der Büroräume und kann zusätzlich im Sommer aktiv zur Kühlung genutzt werden.

2.3 Eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für eine Optimierung der Raumluftqualität, für Bauschadensfreiheit und zusätzlich für eine Reduzierung des Wärmebedarfs durch Wärmerückgewinnung.

2.4 Als Energeierzeugungssystem wird die geothermische Nutzung (Nutzung der Erdwärme mittels Tiefbohrungen statt der Nutzung von Öl und Gas) in Verbindung mit einer Wärmepumpe eingesetzt. Im Sommer wird mit diesem System ein Temperaturniveau erreicht, dass in Verbindung mit der Bauteilkühlung ohne Einsatz der Wärmepumpe nahezu emissionsfrei die erforderliche Kühlleistung bereitstellt.

2.5 Tageslichtsteuerung und Gebäudeleittechnik werden insgesamt den Energiebedarf weiter reduzieren. Die Gebäudeleittechnik ermöglicht darüber hinaus ein effektives Controlling.

3. Fassade

Die Fassade ist unter energetischen Gesichtspunkten optimiert. Um die Energiekosten gering zuhalten, wir das Gebäude mit einem – für heutigen Vergleich äußerst hohen Dämmwert – einem Passivenergiehaus entsprechend, ausgestattet (Fassade 20 cm / Dach 30 cm / Boden 15 cm) sowie mit einer Dreifachverglasung für einen guten Schall- und Sonnenschutz versehen.

www.bob-x.de

Beurteilung durch das Preisgericht



Objekt:
Bürogebäude Schurzelter Straße
Neubau eines Bürogebäudes im Passivhaus-Standard
Schurzelter Straße 27, 52074 Aachen

Architekten:
Hahn Helten Architekten, Aachen

Bauherrin:
Bauherrengemeinschaft Schurzelter Straße

Das Ziel, ein Gebäude als einen interdisziplinären Entwurf zu realisieren, bei dem Haustechniker, Statiker und Architekt zusammen klar die Ausgangspunkte und Zielsetzungen, wie zum Beispiel Budget, Energieverbrauch, integrale Technik, Materialökonomie oder hohe Einteilungsflexibilität zu Beginn festlegen, um so gemeinschaftlich zu einem Gebäudekonzept zu kommen, wurde auf überzeugende Weise erreicht. Die Ausgewogenheit der architektonischen Lösung gerät dabei etwas in den Schatten der gesamtplanerischen und technischen Innovation.