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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 03/2014

Heinze ArchitektenAWARD 2014 "Eindrucksvolle Wohnarchitekturen"

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Wohnhaus G12

DE-88662 Überlingen

Sieger der Kategorie „Einfamilien- und Zweifamilienhäuser“

se\arch architekten PartGmbB

Architektur

knippershelbig GmbH

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2010

Projektbeschreibung

Basierend auf den Wünschen der Bauherren nach einer flexiblen Raumaufteilung - von der fünfköpfigen Familie mit zusätzlichen Gästen bis zum Lebensmittelpunkt zweier Personen – und der variablen Anpassung der Nutzungen je nach Jahreszeit knüpft das experimentelle Wohngebäude nahtlos an die avantgardistischen Flexibilitätsprojekte der Klassischen Moderne an.

Das exklusive Seegrundstück ist unmittelbar am Nordufer des Bodensees gelegen und wird durch seine besondere Lage zwischen einer Segelschule mit Hafen und den Strandhäusern der Uferbebauung zusätzlich aufgewertet. Neben einem direkten privaten Seezugang mit eigenem Bootsanlegesteg bietet das Grundstück zusätzlich einen spektakulären Blick über den See auf das gegenübergelegene Gebirge des Schweizer Säntis.

Ein wichtiger Umstand für die Planung ist die erhöhte Wohnnutzung des Gebäudes gerade in den Sommermonaten. So entstand die Idee eines Wechsels zwischen einem Sommerhaus (Maximalbelegung) und dem Winterhaus (Minimalbelegung).

Insbesondere die Konzeption des „Winterhauses“ ist eine besondere Herausforderung, denn auch in den Zeitphasen der Minimalbelegung, wenn das Ehepaar das Haus alleine bewohnt, soll kein Gefühl eines leeren, unbewohnten Hauses entstehen.

Dieses Problem wird jedoch durch die horizontale Zweiteilung des Gebäudes gelöst. Sind die Bauherren alleine, dient das obere Geschoss als kompletter Wohnbereich mit sämtlichen Wohnfunktionen auf einer Ebene.

Kommen Gäste, weitet sich das Wohnen in das Gartengeschoss aus. Die Gartenebene mit den Gästezimmern und dem dazugehörigem Pool- und Uferbereich rücken dann im Sommer stärker in den Vordergrund.

Wie schon bei den berühmten Vorbildern zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden die gewohnten Zusammenhänge von Boden Wand und Decke aufgelöst und darüber hinaus noch überspitzt, denn das gesamte Obergeschoss verweigert sich einer dauerhaften räumlichen und funktionalen Festlegung.

Um ein zentrales Atrium gruppieren sich die unterschiedlichen Raumzonen, die variantenreich zu Nutzungseinheiten zusammengefasst und jederzeit auch wieder getrennt oder neu arrangiert werden können.
Die raumhohen Wandelemente werden jeweils in einem versenkten Rahmen im Boden und in der Decke geführt, so dass auch in geöffnetem Zustand die Rahmenkanten als feine Linien räumlich wirksam bleiben.

Im Zusammenspiel mit der ähnlich dimensionierten Schiebewand in der verglasten Außenfassade entsteht im geöffneten Zustand ein großzügiger durchgängiger Raumbereich, der sich in den Außenraum ausweitet und einen imposanten und abwechslungsreichen Panoramablick über den See eröffnet.

Ein weiterer Vorteil der besonderen Raumaufteilung: es gibt keine dem See abgewandte Aufenthaltsbereiche im Obergeschoss, was die Qualitäten der unterschiedlichen Standpunkte noch unterstreicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die „Villa in bester Lage“ gehört nach wie vor zu den Träumen des privaten Bauherrn. Mit dieser Anforderung konzeptionell und atmosphärisch gut umzugehen, wird trotz der Häufigkeit der Bauaufgabe nur selten erreicht: Leichtigkeit im Umgang mit Licht und Raum, Reduziertheit der Materialien, Inszenierung der schönen Ausblicke, das „Zusammenfließen“ von Innen- und Außenraum gelingen bei diesem Entwurf vorzüglich. Erinnerungen und eine Reminiszenz an die Villen der Klassischen Moderne und der case study houses in Kalifornien gehen einher mit flexibler Nutzbarkeit entsprechend den Jahreszeiten und der räumlichen Nutzbarkeit. Der Verfasser spricht von Sommer- und Winterhaus mit flexiblen Zuordnungen der Geschosse und Variabilität des Raumplans bis hin zum „Einraumhaus“ durch verschiebbare Wandelemente.
Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun