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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2014

Erweiterung der Ludwig-Schwamb-Schule und Mühltalschule

Erdgeschoss

Erdgeschoss

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Johannes Daniel Michel Generalplaner GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser ergänzt den vorhandenen Klassenriegel durch eine eingeschossige Kammstruktur mit unterschiedlichen Funktionen. Im Süden schließt er den neuen Gesamtbaukörper mit einem zweigeschossigem Kopfbau ab der die Verwaltung, die Räume für die Lehrer sowie die neuen Klassenräume im 1.OG aufnimmt.

Der nach Westen vorgezogene neue Gebäudetrakt führt selbstverständlich auf den Pavillon mit Haupteingang, Cafeteria und Multifunktionsraum. Die Kammstruktur gliedert die Freiräume in unterschiedliche nutzbare Bereiche, ohne sie voneinander zu trennen. Der offene Grünbereich an der Nußbaumallee wird erhalten, auch die Stellplätze verbleiben in ihrer heutigen Position.

Zusammen mit dem Baukörper für die geplante Kita im Süden entsteht ein harmonisches Gebäudeensemble. Eine Anbindung an das geplante Wohnquartier ist nicht vorgesehen. Die neue Verbindung zwischen Heidelberger Straße und Nußbaumallee führt an der Terrasse der Cafeteria und dem Eingang der geplanten Kita entlang. Die Schule selbst kann von hier aus jedoch nicht erreicht werden. Die Notwendigkeit dieser neuen Wegeverbindung wird nicht gesehen.

Insgesamt fügt sich das neue Schulgebäude gemeinsam mit der vorhandenen Turnhalle und der neuen Kita harmonisch in seine Umgebung ein. Die differenzierten Außenbereiche lassen eine hohe räumliche und gestalterische Qualität erwarten.

Die Ergänzung des Altbaus gelingt formal sehr gut – wobei die zur inneren Struktur des Schustertyps versetzte Anordnung der neuen Gebäudeteile in der weiteren Durcharbeitung eine Herausforderung darstellen wird. Die Aussagen zur vorgeschlagenen Pfosten-Riegel-Fassadenkonstruktion lassen eine hohe Qualität erwarten.

Die Strenge der inneren Organisation gewährleistet eine gute Übersichtlichkeit im Inneren der Schule. Der lange Flur am Bestandsbau wird durch die Öffnungen zu den Außenbereichen stark rhythmisiert und erscheint sehr abwechslungsreich.

Die Nutzungsverteilung entspricht den Anforderungen, insbesondere die Lage und Organisation des Lehrerbereichs. Da nur 5 Klassenräume im Neubau des 1. Obergeschosses untergebracht werden können sind Kompromisse bei der Organisation der Jahrgangsstufen erforderlich. Insbesondere im Hinblick auf die gewünschte Inklusion ist die Flexibilität des Raumangebots nicht sehr hoch.

Die separate Nutzung des Multifunktionsbereichs ist nur bedingt möglich. Die Lage der Ganztagsbereiche und die Voraussetzungen für die Doppelnutzung sind gegeben.

Der Entwurf liegt bei allen Bewertungsparametern zur Wirtschaftlichkeit im Durchschnitt der eingereichten Arbeiten und hält alle Vorgaben der Ausschreibung ein. Eine wirtschaftliche Realisierung wäre daher möglich.

Der Verfasser plant mit einem sparsamen Umgang von Ressourcen und dem Einsatz ökologisch unbedenklicher Materialien. Energetisch setzt er Sonnenenergie und Speichermasse der Bauteile passiv ein. Aktiv plant er den Bau einer Solar- und einer PV-Anlage sowie den einer zentralen Zisterne zur Brauchwassernutzung.

Der Entwurf der Grundrisse ist sehr differenziert und eröffnet zahlreiche Nutzungsoptionen.
Insbesondere die Qualität der Freiräume ist sehr hoch, auch wenn die Praktikabilität der vorgeschlagenen Dachterrassen im Schulalltag eher kritisch gesehen wird.

Die Arbeit weist insgesamt eine sehr hohe Qualität auf, beschriebene Nachteile können in
der weiteren Bearbeitung sicher noch verringert werden.
1.Obergeschoss

1.Obergeschoss

Ansicht West _ Haupteingang

Ansicht West _ Haupteingang

Ansicht Ost _ Pausenhof

Ansicht Ost _ Pausenhof