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1. Rang 2 / 2

Einladungswettbewerb | 06/2014

Wohnbebauung ehemaliger Campus FH Eckernförde

2. Rang

Q2 Zastrow + Zastrow Stadtplanungen

Architektur

ErlÀuterungstext

Landschaftsarchitekten: Andreas und Anne Werning, BĂŒro Brien.Wessels.Werning, LĂŒbeck
Gesamtkonzeption
Die besondere Situation des GrundstĂŒckes mit seiner parkĂ€hnlichen Einbettung in die umgebende Bebauung ist als Rahmenstruktur des Entwurfes aufgenommen worden. Das GebĂ€ude I der ehemaligen FH Eckernförde stellt sich als SolitĂ€r im Park dar.
Die Neubebauung orientiert sich an der Ausrichtung des SolitĂ€rs in Nord-SĂŒdrichtung. Die Neubauten sind so angeordnet, dass sie wie in den Park gestreut wirken und eine durchlĂ€ssige Siedlungstruktur ent-wickeln.
Die drei ReihenhĂ€user in Baufeld I am nord-westlichen Rand staffeln sich unter Erhalt des prĂ€genden Baumbestandes sanft in das ParkgrundstĂŒck hinein. Sie werden vom Lorenz-von-Stein-Ring aus erschlossen, wo sich auf Straßenniveau die zugehörigen StellplĂ€tze befinden. Der grĂŒne Hang bleibt auf diese Weise weitestgehend frei von Bebauung und fließt bis an den Lorenz-von-Stein-Ring aus.
Die sechs MehrfamilienhĂ€user in Baufeld 2 sind versetzt angeordnet, so dass sich differenzierte Wohnhöfe ergeben, an die sich die HauseingĂ€nge anschließen und die dem Aufenthalt der Bewohner dienen. Die EG-Niveaus passen sich dem GelĂ€ndeverlauf an und liegen zwischen +17.00ÜNN und +18.00ĂŒNN. Die Barrierefreiheit ist durch Rampen gesichert. Die PKW - Erschließung erfolgt vom BĂŒrgermeister-Jahn-Weg, der an den Lorenz-von-Stein-Ring angeschlossen wird. Die insgesamt 55 StellplĂ€tze sind in Gruppen entlang der Straße ebenerdig angeordnet.

Die einheitliche Nord-SĂŒd-Ausrichtung der Baukörper setzt sich in ihrer Gradlinigkeit auch in den Außen-anlagen fort. Auf diese Weise wird ein spannungsreicher Kontrast zum weich modellierten landschaftlichen Rahmen hergestellt. Der öffentliche Fußweg nimmt die weich geschwungene Landschaftsform hingegen auf und fĂŒhrt vom BĂŒrgermeister-Jahn-Weg entlang des ehemaligen FH-GebĂ€udes zu einem kleinen Platz, der ĂŒber eine Treppe bzw. eine an den Hang geschmiegte, behindertengerechte Rampe an den Lorenz-von-Stein-Ring anknĂŒpft.
Der weitgehend erhaltene Baumbestand umgibt das geplante Wohngebiet und wird durch Baumpflanz-ungen ergĂ€nzt, so dass die BĂ€ume es wie ein Kranz an den Park anbinden. Gleichzeitig wird der Übergang zur angrenzenden Siedlungsstruktur dadurch hergestellt.
Nördlich zum Windebyer Noor ist der denkmalgeschĂŒtzte Baukörper von Neubauten freigehalten worden. Es wird vorgeschlagen, wegen der höheren Lage ĂŒber dem Lorenz-von-Stein-Ring und der schönen Aussicht, hier – versetzt zum denkmalgeschĂŒtzten GebĂ€ude - ein CafĂ© zu errichten. Es steht oberhalb einer geplanten, zweigeschossigen Tiefgarage, die die 60 StellplĂ€tze fĂŒr die BestandsgebĂ€ude aufnimmt. Der Baukörper der TG ist so konzipiert, das er sich den Anforderungen der Ă€ußeren GelĂ€ndestrukturen anpasst. Westseitig wird die TG durch GelĂ€ndemodellierung in den bestehenden GrĂŒnraum integriert. Über einen unterirdischen Verbindungsgang – mit Aufzug - ist die TG an das BestandsgebĂ€ude der ehem. Bauschule angebunden. Die kleine PlatzflĂ€che auf dem Dach der Tiefgarage sĂŒdlich des CafĂ©s bietet der Bewohner- und Nachbarschaft viele Optionen fĂŒr Begegnungen. Von dort gelangt man ĂŒber eine Treppe auf die Dachterrasse des CafĂ©-GebĂ€udes mit optimaler Aussicht auf das Noor und die Stadt. Das Gesamtkonzept funktioniert auch ohne diese Option, gleichwohl wĂŒrde deren Realisierung die besondere Bedeutung und QualitĂ€t dieses Ortes nutzen.

Architektur
Um die Bewegung der Topografie auf die Neubauten zu ĂŒbertragen, sind die MehrfamilienhĂ€user in der GebĂ€udehöhe gestaffelt: in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem denkmalgeschĂŒtzten GebĂ€ude sind die Neubauten Nr.1, 2, 5 und 6 zweigeschossig mit einem dreigeschossigen, quadratischen Bauteil. Die weiter entfernt stehenden MehrfamilienhĂ€user Nr. 3 und 4 sind dreigeschossig mit einem viergeschossigen, quadratischen Bauteil. Die ReihenhĂ€user sind einheitlich zweigeschossig, wobei sich leichte HöhenversĂ€tze aufgrund der unterschiedlichen EG-Niveaus ergeben.
Die Architektursprache der HĂ€user soll, in Anlehnung an die gewachsene Siedlungsarchitektur, charakterisiert werden durch MaßstĂ€blichkeit. Sie wird erzeugt durch kleine und mittelgroße Hauseinheiten, Vor- und RĂŒcksprĂŒnge in den GebĂ€udefluchten und unterschiedliche GebĂ€udehöhen. Die Materialwahl beschrĂ€nkt sich auf graugelben Verblender aus Handstrichziegeln, weiße Fenster und grau-braunfarbene Blendelemente bei den Fenstern der Flurbereiche. Das CafĂ©-GebĂ€ude soll diegleichen Gestaltungselemente wie die Wohn-Neubauten erhalten. Ziel ist, dem ganzen Areal HomogenitĂ€t im Ausdruck zu verleihen.
Freisitze / Balkone der Wohnungen werden mit einem Teilbereich in die GebÀudekubatur hineingebaut, um den Ansichten Tiefe und den Bewohnern ein wenig Sichtschutz zu geben.
Die HĂ€user werden barrierefrei erschlossen. Es gibt pro Haus jeweils nur ein Treppenhaus. Bei den aus zwei Baukörpern zusammengesetzten HĂ€usern, die zwei- bis viergeschossig sind, ist zudem jeweils ein Aufzug vorgesehen. Die unterschiedlich großen Wohnungen sind Ost-West orientiert.
Im Mehrfamilienhaus Nr.3 sind zwei Maisonettwohnungen (80qm) mit eigenem Zugang geplant. Dies spart auf zwei Etagen nicht nur FlurflĂ€che zugunsten von WohnflĂ€che ein, sondern ist ein Alternativangebot zu den ĂŒblichen Etagenwohnungen und auch zu den Reihenhauswohnungen. Insgesamt enthĂ€lt der Entwurf 68 Wohneinheiten in MehrfamilienhĂ€usern sowie 10 Reihenhauswohnungen.

FreiflÀchen
Die FlĂ€chenstrukturen der Wohnhöfe werden in Form von Buchenhecken, GrĂ€serbĂ€ndern, RasenflĂ€chen, BĂ€umen und befestigten PlĂ€tzen und Wegen gestaltet. Dieser wohnungsnahe, autofreie GrĂŒnbereich ist fĂŒr die Bewohnerschaft vielfĂ€ltig nutzbar zum Spielen, Verweilen, Feiern usw. Die Wege und PlĂ€tze werden aus sandfarbenem Betonpflaster mit Natursteinvorsatz belegt.
Die privaten Erschließungs- und GrĂŒnbereiche der ReihenhĂ€user sollten offen, und nur z.T. durch Heckenpolster gefasst, zu der angrenzenden ParkflĂ€che gestaltet werden, um den vorhandenen Charme dieses grĂŒnen Hanges zu bewahren. Die AußenraumqualitĂ€t dieses Bereiches liegt außerdem darin, dass die Neubebauung sich in den vorhandenen Baumbestand einfĂŒgt.
Die StĂŒtzmauern im Bereich der Tiefgarage sollten als Betonmauern mit Verblendung aus dengleichen Handstrichziegeln wie die GebĂ€ude hergestellt werden.

GebÀudeökologie
Neben der Erreichung eines sehr hohen WÀrmedÀmmstandards, z.B. Aussenmauerwerk mit 36,5 cm hochdÀmmendem Porotonziegel, 6 cm MineralwolldÀmmung, Verblender und 3-fach verglasten Fenstern,
wird baulich vorgeschlagen, die DachflĂ€chen als extensive GrĂŒndĂ€cher auszubilden.

Wirtschaftlichkeit
Durch Typisierung der HĂ€user und der Grundrisse wird eine hohe Wirtschaftlichkeit erzeugt. Typisierte Fensterformate und Balkone, eine geschlossene Kubatur und reduzierte ErschließungsflĂ€chen sind der Wirtschaftlichkeit ebenfalls zutrĂ€glich.
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