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Award / Auszeichnung | 07/2014

Auszeichnung „Vorbildliche Bauten“ im Land Hessen

Gemeindezentrum

DE-60327 Frankfurt am Main, Hafenstraße 5-7

Auszeichnung

Stefan Forster GmbH

Architektur

Lisa Farkas Fotografie

Fotografie

KANNEMACHER – Dr. STURM + PARTNER mbB

Tragwerksplanung

Michael Palm

Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro Schmid Gesellschaft für Projektsteuerung und Bauüberwachung mbH

Bauingenieurwesen

Regionalverband FrankfurtRheinMain

Bauherren

Gerhard Bieger, Planungsbüro für Haustechnische Anlagen

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    2.820m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Auf dem letzten freien Grundstück im Frankfurter Westhafen schließt eine Kombination von Wohnhaus und kirchlichem Gemeindezentrum den Blockrand ab. Die ungewöhnliche Verbindung der beiden Nutzungen findet ihren architektonischen Ausdruck in unterschiedlich behandelten Fassaden. Zur Straßenseite (Ostseite) erscheint das Haus als städtisches Wohnhaus mit Sockel und differenzierter Höhenentwicklung. Die Nordseite erinnert mit ihrem zweigeschossigen Eingangsportal zum Gemeindesaal, dem reliefartigen Backsteinkreuz und den schmalen Bandfenstern sowie ihrer Ausrichtung auf einen kleinen Vorplatz eher an eine traditionelle Kirche. Die turmartige Eckausbildung betont dabei den Abschluss des Blocks und zitiert in abstrahierter Weise die Form eines Kirchturms. Auf der Blockinnenseite öffnet sich der zweigeschossige Gemeindesaal zu einem kontemplativen, von einer 2,50 Meter hohen Klinkermauer eingefassten Patio. Die darüber liegenden Wohnungen öffnen sich ebenfalls über durchgehende Loggien zum Blockinnenraum.

ANZAHL WOHNUNGEN: 14
GESCHOSSFLÄCHE: 1.740 QM
LEISTUNGSPHASEN: 1-8
FERTIGSTELLUNG: 10/2012

MITARBEIT: JULIA GOLDSCHMIDT, SANDRA SÖHNEL, UTE STREIT, JELENA DUCHROW

BAUHERR: EVANGELISCHER REGIONALVERBAND FRANKFURT AM MAIN

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag wird den an ihn gestellten hochkarätigen Aufgaben in vollstem Umfang gerecht. In einer an sich schon auf architektonischen Anspruch ausgelegten Umgebung ein markantes Zeichen zu setzten, ohne dabei überdreht zu wirken, gelingt hier durch bescheidenes Auftreten und Perfektion im Detail.

Insbesondere der Bauherr hat hierfür wohl schon die entscheidenden Voraussetzungen geschaffen. Die Maßgabe den sakralen Anspruch soweit zurückzunehmen, dass die sozialen Aufgaben auch gestalterisch in den Vordergrund treten können, ist bemerkenswert.

Das Projekt lebt von der geschickten Kombination zweier Bauaufgaben in einem Gebäude. Während das Gemeindezentrum notwendig im Erdgeschoß angeordnet ist, bleibt die Wohnnutzung in den Obergeschossen in dieser innenstädtischen Lage störungsfrei. Das so erreichte Bauvolumen führt zu einer idealen Symbiose, da es dem Gemeindezentrum eine ausreichende Erscheinungsform ermöglicht, das Grundstück selbst optimal ausnutzt und dem umgebenden Wohnquartier die notwendigen Begegnungsflächen bietet.

Mit der skulpturalen Erscheinung bietet der Baukörper dem umgebenden Quartier eine durchaus markante Orientierungsmöglichkeit. Unterstützt wird dies nicht zuletzt durch das Zitat eines Glockenturms, nur nebenher ist hier auch noch der ideale Ort, die Technik unterzubringen.

Der angebotene Außenbezug der altersgerechten Wohnungen überzeugt in der Konzeption. Diese sind grundsätzlich durchgesteckt organisiert. In innerstädtischer Lage bilden die zum Innenraum orientierten Loggien eine wirklich nutzbare Lösung, die darüber hinaus geeignet ist, das Gebäude nochmals differenzierter auftreten zu lassen.

Der detailliert durchgearbeitete Umgang mit der Backsteinfassade rundet den positiven Eindruck ab. Die plastische Ausführung einer Vorsatzschale stellt dabei nicht unerhebliche Anforderungen an Planer und Ausführende. En passant wird hier auch dem Auftraggeber Rechnung getragen, wenn der leicht eingezogene Eingangsbereich in die Zweigeschossigkeit des Anbaues überleitet und das Symbol des Kreuzes bescheiden aber um so nachdrücklicher den eigentlichen Auftrag zum Ausdruck bringt.
Loggien / Terrasse

Loggien / Terrasse

Straßenansicht "Das städtische Haus"

Straßenansicht "Das städtische Haus"

Nordansicht mit Eingangsportal zum Gemeindebereich

Nordansicht mit Eingangsportal zum Gemeindebereich

Eingangsportal

Eingangsportal

Hofansicht mit Loggien

Hofansicht mit Loggien

Hofansicht

Hofansicht

Innenhof

Innenhof

Gemeindesaal

Gemeindesaal

Eingangshalle Wohnen

Eingangshalle Wohnen