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Award / Auszeichnung | 07/2014

Auszeichnung „Vorbildliche Bauten“ im Land Hessen

Quartiersplatz „Am Hirtsrain“

DE-36037 Fulda, Brauhausstraße

Auszeichnung

MANN LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 07/2010
    Fertigstellung: 10/2011

Projektbeschreibung

Die räumliche Gliederung in Rasenfläche, Baumhain und Sandspielfläche schafft eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Anwohnergruppen.
Eine Muschelkalkmauer markiert den Platz und schirmt ihn von der angrenzenden Straße ab. Pflasterbeläge aus Muschelkalk im ‚römischen Verband‘ umfassen den Platzraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem neu gestalteten Quartiersplatz wird ein Stück Stadtraum für die Bewohner zurückgewonnen. Der zuvor wohl zugepflanzte gründerzeitliche Platz wird als grüner Stadtraum wieder Teil des städtischen Lebensraumes. Durch die Neuordnung der Stellplatzflächen für Autos bietet der Platz wieder Raum für wohnungsnahe Erholung, und schafft Angebote für nachbarschaftliche Aktivitäten und Kommunikation. Er stärkt somit das soziale Miteinander im Quartier.

Wegeführung und Zonierung der unterschiedlichen Nutzungen orientieren sich an der historischen Form, werden aber in eine moderne Formensprache übersetzt. Die Gliederung in unterschiedlich nutzbare Bereiche schafft gut gestaltete Teilräume für unterschiedliche Aktivitäten. Der Spielplatz fügt sich wie selbstverständlich in den grünen Platz ein mit sowohl bewegungsfördernden und anregenden wie auch gestalterisch ansprechenden Spielangeboten.

Die Ergänzung des vorhandenen Baumbestandes stellt den grünen Rahmen für den Platz wieder her und ist gleichzeitig Filter zu der angrenzenden gründerzeitlichen Wohnbebauung. Die hainartige Ergänzung mit Kirschen und Feldahornen in der Platzmitte schafft ein eigenes Raumerlebnis und vermittelt zwischen dem aktiveren, belebteren Platzbereich mit dem Spielplatz zu dem ruhigeren, beschaulicheren Platz mit der 3 Stufen tieferliegenden Rasenfläche.

Die Materialität ist der städtebaulichen Umgebung angemessen und schafft für vielfältige Nutzungen die passenden Flächenangebote. Die Muschelkalkmauer entlang der Von–Schildeck-Straße soll den Platzraum von dem Verkehrslärm der vielbefahrenen Straße abschirmen, gleichwohl wird dieser beruhigende und raumbildende Effekt durch eine Unterbrechung der Achse der Brauhausstraße in die Fuldaer Altstadt „erkauft“. Die Mauer wird in ihrer städtebaulichen Setzung hinterfragt, da sie auch eine wichtige Sichtbeziehung in die Innenstadt unterbricht.

Aufgrund der zurückhaltenden und unaufdringlichen Gestaltung, der angemessenen Materialität und der räumlichen Ausprägung, die vielfältige Nutzungen auf dem Platz ermöglicht, ist diese Platzgestaltung und ihre Umsetzung in guter handwerklicher Qualität vorbildlich. Dies gilt auch für den Planungsprozess mit Einbeziehung der Bürger in die Planung und Umsetzung.