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Mehrfachbeauftragung | 07/2013

Kinderhaus "Berta Benz"

2. Preis

PIA Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Berta Benz
Das Kinderhaus im Park

Städtebau
Der vorgeschlagene Baukörper versucht durch seine Stellung und Ausformung
den Herzogenriedpark nicht zu verstellen, sondern eine Akzentuierung
und Öffnung / Einladung zur Grünanlage zu bilden. Der zweigeschossige
Baukörper staffelt sich zum benachbarten Kinderhaus ab und
übernimmt so dessen Baukörperausbildung, die sich ebenfalls abstaffelt.
Beide Kinderhäuser stehen somit in einem gemeinsamen Wechselspiel
trotz unterschiedlicher Gestaltungsansätze.
Zwei „Bauklötze“ werden leicht versetzt aufeinander gestellt. Das Obergeschoss
übernimmt die Gebäudekante des benachbarten Kinderhauses
und dreht sich daher leicht von der August-Kuhn-Straße ab.
Die Ausbildung des Erdgeschosses orientiert sich an der vorhandenen
Topografi e und versucht den Baumstand soweit wie möglich zu erhalten.
Der vorhandene Solitärbaum akzentuiert einen großzügigen Eingangsbereich.
Insgesamt wird eine harmonische und angemessene städtebauliche
Einbindung bei einer hohen skulpturalen Wirkung des Baukörpers
angestrebt.
Das Versetzen der Bauklötze erzeugt eine sinnhafte Verzahnung
mit dem Außengelände und den Grünanlagen. Es entstehen
überdachte Außenbereiche im Erdgeschoss.

Organisation
Die Idee – die „kleine Stadt“
Das Raumprogramm wurde so interpretiert, dass man im Prinzip von
zwei gestapelten Kindergärten sprechen kann. Beide Funktionsbereiche
sind jedoch über die gemeinsame Eingangshalle und die durch Treppen
verknüpften „Spielstraßen“ verbunden.
Die Eingangshalle mit dem Essplatz und den entsprechenden Raumzonen
ist das zentrale Verbindungselement. Durch das Auskragen des Obergeschosses
ist der Eingang auch sehr gut erkennbar. Die Eingangshalle hat
über den Essplatz eine direkte Verbindung zum Außenbereich.
Die Gruppen- und Funktionsbereiche sind wie im Raumprogramm
gefordert ausgebildet. Die entwickelte Grundstruktur bietet jedoch eine
hohe Flexibilität. Raumzonen könnten jederzeit getauscht werden.
Das Kindergartengebäude könnte folglich zu einem späteren Zeitpunkt
eine andere Nutzung erhalten.

Kindgerechte Architektur
Der Kindergarten ist wohl nach dem Krankenhaus das erste öffentliche
Gebäude, das ein neuer Erdenbürger nutzt. Viele Studien haben
immer wieder gezeigt, dass gerade in der frühkindlichen Prägephase
alle Einfl üsse von außen maßgeblich für die Entwicklung des Kindes sind.
Wir müssen uns fragen, welche Art von Architektur ein Kind am besten
bei seiner Reifung unterstützt. Früher dachte man, dass Kinder am
liebsten bunte, wilde und unübersichtliche Räume mögen, also eine Art
riesiges Spielzeug. Die aktuellen pädagogischen Konzepte sehen aber
eher klare, einfache Strukturen. Das Bunte, Wilde trägt das Kind in sich
selbst. Die Räumlichkeiten sollen also eher ruhig und übersichtlich gestaltet
sein, um dem Kind Halt und Geborgenheit zu vermitteln.

Außenanlagen
Die Ausbildung der Außenanlagen sind für jedes pädagogische
Konzept von größter Bedeutung. Unser Architekten - Team hat in diesem
Bereich sehr große Erfahrung. Jenseits jeglicher „Katalog-Bestellwelten„
arbeiten wir analog zum Gebäude mit natürlichen Materialien.
Wir verwenden Robinienstämme und Natursteine.
Wir bauen gepfl asterte Wasserläufe mit Holzrinnen und Matschfeldern.
Die Bereiche für die Krabbler werden speziell ausgebildet.
Räumlich ist das Außengelände zwar zusammenhängend um das Gebäude
herum angelegt. Inhaltlich werden jedoch Schwerpunkte ausgebildet,
die fl ießend ineinander übergehen. Dem Eingangsbereich zugeordnet ist
eine große Freiterrasse. An diese gvrenzen die Bereiche für das „lautere“
Spielen. Die erdgeschossigen Kleinkind-Gruppenräumen besitzen einen
direkten Zugang zum entsprechend ausgebildeten Kleinkindbereich.
Den größeren Kindergartenkindern steht dann eine große zusammenhängende
Spielfl äche zu, die über eine attraktive Dachterrasse erschlossen
werden kann.