Award / Auszeichnung | 05/2014
Hugo-Häring-Auszeichnung 2014 BDA Kreisgruppe Stuttgart/Mittlerer Neckar
©David Franck
Mit seiner dunkle rhythmisierte Holzverkleidung tarnt sich das Gebäude im Hardtwald bei Tag und strahlt des Nachts geheimnisvoll durch die Bäume.
Erweiterung Karlsruher Institut für Technologie, Campus Süd
DE-76131 Karlsruhe, Engler-Bunte-Ring 15
Engere Wahl
Architektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Sport und Freizeit
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Projektgröße:
1.826m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2010
Fertigstellung: 01/2011
Projektbeschreibung
KIT Karlsruhe erhält ein architektonisches Schatzkästchen im Wald
Inmitten eines dichten, gewachsenen Waldstücks entstand auf dem Campus Süd des KIT, Karlsruher Institut für Technologie eine neue Dreifeldsporthalle für das Institut für Sportwissenschaften. Direkt neben dem Institutsgebäude gelegen und entlang einer der berühmten „Strahlen“ vom Karlsruher Schloss ersetzt diese das Bestandsgebäude aus dem Jahr 1956. Die neue Sporthalle fungiert durch ihre Lage als zurückhaltendes Bindeglied zwischen Campus und dem nördlichen Hardtwald.
Die naturschutzrechtlichen Aspekte waren somit für das Projekt von erheblicher Bedeutung. Durch die kompakte, energieoptimierte Bebauung wird der Eingriff in die Natur minimiert. Das Gebäude wurde um 1,00m abgesenkt dadurch konnte das Erscheinungsbild minimiert und der schützenswerten Baumbestand erhalten bleiben.
In seiner Grundform aufs Äußerste reduziert, nimmt die Hülle des Gebäudes Waldmotive auf. Seine dunkle rhythmisierte Holzverkleidung der Fassade steht im Kontrast zu den großzügigen Öffnungen, die wie Lichtungen im dunklen Wald wirken. Diese verglasten Elemente der Halle wurden in einem leicht reflektierenden Glas ausgeführt, sodass der umliegende Wald sich in der Fassade spiegelt. So tarnt sich das Gebäude bei Tag und strahlt des Nachts geheimnisvoll durch die Bäume.
Die Gestaltung im Innern dagegen setzt kräftige Farbakzente in gelb und grün grauen Betonflächen entgegen. Interessante Blickbezüge wurden gezielt durch Lufträume zwischen den Etagen inszeniert und verbinden so Entree und Sportbereiche mit dem Verwaltungsteil. Innenräume fließen so in einander über und in durch großflächige Verglasungen auch in den Außenraum.
Die Sporthalle, finanziert aus dem Konjunkturprogramm II, stand von Anfang an unter hohem Kosten- und Termindruck wurde aber von SEHW Architektur termingerecht und innerhalb des Kostenrahmens fertig gestellt.
Durch den Neubau kann die bisherige Sporthalle an anderer Stelle auf dem Campus aufgegeben werden und macht nach ihrem Abriss Platz für zwei neue Institutsgebäude des KIT und der Fraunhofer-Gesellschaft. Bei dem hierzu ausgelobten Realisierungswettbewerb gehörte SEHW Architektur ebenfalls zu den Preisträgern.
©David Franck
Schützenswerte Bäume, sowie ein Baum mit Heldbockkäfer-Besatz werden durch die Maßnahme nicht berührt.
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Das Baufeld der Sporthalle grenzt westlich und nördlich an naturschutzrechtlich sensible Gebiete an, hierbei vor allem relevant ist das westliche Natura-2000 Areal „Hardtwald“.
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Alle drei Sportfelder können über das Foyer und den Flur separat, oder auch zusammengeschaltet und durch die zentralen Zugänge erreicht werden.
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Die Gestaltung im Innern setzt kräftige Farbakzente in gelb und grün grauen Betonflächen entgegen.
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Innenräume fließen durch großzügige Öffnungen und Lufträume in einander und in den Außenraum.
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Alle Bereiche werden weitestgehend natürlich be- und entlüftet.
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Im Hallenbereich ist ebenfalls ein Pfosten-Riegel-System vorgesehen, welche die Halle gleichmäßig belichtet und großzügige Aus- und Einblicke in die Sporthallenfelder erlaubt.
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Interessante Blickbezüge wurden gezielt durch Lufträume zwischen den Etagen inszeniert und verbinden so Entree und Sportbereiche mit dem Verwaltungsteil.
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Im Obergeschoss befinden sich weitere Umkleide und Sanitärräume, Übungsleiterräume, ein Raum für Sportmotorische Tests, ein Beratungsraum sowie der Haustechnikraum.
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Das Gebäude erhält eine Verkleidung aus hinterlüfteten, horizontal angeordneten Holzbrettern, die in ihre Breite variieren. Die Verkleidung aus unbehandeltem Lärchenholz dient vor den Fenstern als Sonnen- und Blendschutz, integriert das Gebäude in seine Waldlage und bildet ein lang anhaltendes, wartungsarmes Fassadensystem.
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Im geschlossenen Zustand wirkt die Fassade tagsüber als einheitliche Hülle mit Schattierungen; bei Dunkelheit dominiert das durchscheinende Licht.
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So wechselseitig wie der Wald mit seinen changierenden Farben und Lichtspielen, so abwechslungsreich gestaltet sich auch die Fassade.
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Durch die kompakte, energieoptimierte Bebauung wird der Eingriff in die Natur minimiert. Das Gebäude wurde um einen Meter abgesenkt; dadurch konnte das Erscheinungsbild minimiert und der schützenswerten Baumbestand erhalten bleiben.