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Award / Auszeichnung | 08/2014

Kitapreis NRW 2014

Kindertagesstätte "Im Kamp"

DE-50859 Köln-Widdersdorf, Im Kamp 18

Auszeichnung

3pass Architekten Stadtplaner Part mbB

Architektur

Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

Bauherren

LILL + SPARLA Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Zur weiteren Versorgung des Stadtgebietes Köln-Widdersdorf mit dringend benötigten Kitaplätzen wurde die Errichtung eines Neubaus erforderlich. Dieser konnte am Ortsrand von Widdersdorf auf der Grundstücksfläche nördlich eines vorhandenen abgängigen
Kindergartens mit weitem Blick in die freie Landschaft realisiert werden.

Der alte Kindergarten blieb während der Neubauphase in Betrieb; nach dessen Fertigstellung konnte er abgerissen werden. Wo vorher die alte Kita stand, spielen nun Kinder im Freien.

Das Gebäude auf polygonalem Grundriss gliedert sich in drei Bereiche: einem nach Norden orientierten eingeschossigem Gebäudeteil mit Funktions- und Nebenräumen und einem nach Süden ausgerichteten zweigeschossigem Baukörper mit Gruppenräumen und integrierten überdachten Fluchttreppen. Beide Teile verbindet eine hohe durchgehend erlebbare und helle Halle. Räumliche Großzügigkeit und vor allem ausreichend Platz zum Spielen bietet diese Halle auch beim schlechtem Wetter. Grünlich durchgefärbter strapazierbarer Sichtbeton bestimmt die Atmosphäre der zweigeschossigen Halle im Inneren. Die Gruppen- und sonstigen Räume sind dagegen farblich hell und neutral gehalten.
Nach außen wirkt die Kita mit ihrer grauen Putzfassade und weiß abgesetzten Fensterleibungen ruhig und unaufdringlich, wodurch sie sich gut in die bestehende
Einfamilienhausbebauung einfügt. Nur die Kuben mit farbigen Gläsern - wie Augen in die Fassade gefügt - deuten auf die Besonderheit des Hauses und seiner Bewohner. Der massive Baukörper erhält außerdem durch gefaltete Dachflächen und geneigte Wandkonturen fröhlichdynamische Proportionen. Integrative Nutzbarkeit wird durch durchgehend barrierefreie Bauweise und zusätzliche Einrichtungen für behinderte Kinder erreicht. Ganz niedrig angeordnete und mit Holz ausgekleidete Spieleerker stellen in den Gruppenräumen höhlenartige Rückzugsbereiche speziell für kleine Kinder dar. Sie sind mit fünf unterschiedlich farbigen Gläsern versehen; jede Gruppe hat eine eigene Farbe, die ihr eigene Identität und Namen verleiht, so dass die Kinder sie leicht auffinden und
wieder erkennen können. Die Farbsetzungen werden an den Wänden der Garderoben wiederholt . Diese Elemente sind kindgerecht und dabei doch zurückhaltend und nicht kitschig.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der zweigeschossige Gebäuderiegel bildet städtebaulich sinnvoll den Abschluss eines Wohngebietes zur offenen Landschaft. Seine expressive Gestaltung führt zu einer eindeutigen Adressbildung und ermöglicht die Identifikation mit dem Ort. Dies gilt umso mehr, als die Fassaden in kindgerechtem Maßstab ohne Rückgriff auf Stereotype gestaltet sind. Die zweigeschossige zentrale Erschließungszone bietet zahlreiche Blickbeziehungen und ist aufgrund ihrer räumlichen Großzügigkeit auch zum Spielen gut nutzbar. Die Verwendung von hellgrün durchgefärbtem Beton in Verbindung mit Parkettfußboden vermittelt eine gleichermaßen hochwertige wie robuste Atmosphäre. Die nuancierten grundrisslichen Abweichungen vom rechten Winkel und das leicht aufgefaltete Dach tragen ebenso zur Attraktivität der Innenräume bei. Positiv beurteilt wird auch die unmittelbare Anbindung der Gruppenräume im Obergeschoss an den Außenspielbereich durch die beiden Fluchttreppen, deren markante Eingänge neben den Fensterkojen der Gruppenräume prägende Elemente der Fassade darstellen. Das Projekt zeigt, dass ein ausführlicher Planungsprozess, die Entscheidung für hochwertige Materialien und eine sorgfältige Detaillierung beste Voraussetzung für nachhaltige Architektur darstellen.