Beispielhaftes Bauen Ortenaukreis 2008-2014

Neubau Multiplexkino „Forum“ in Offenburg


Der Standort des Kinoneubaus befindet sich an einem der wichtigsten verkehrlichen Knotenpunkte, im Übergang zur Offenburger Innenstadt.
Die Klarheit der Gebäudestruktur, die Staffelung der Gebäudehöhen, die Inszenierung der Zugänge und die Zurückhaltung in den gewählten Materialitäten prägen das äußere Erscheinungsbild des Baukörpers.
Das Gebäude spielt mit unterschiedlichen Perspektiven. Auf der einen Seite wird mit dem spektakulär in den Straßenraum auskragenden Premiersaal die Maßstäblichkeit der Stadteinfahrt gesucht, auf der anderen Seite integriert sich das Gebäude mit dem transparenten Foyer und dem über der Verglasung schwebenden Vordach in den Grünbereich zum Bürger- und Zwingerpark.
Die Fassade ist als grobe, eingefärbte Putzfassade mit einem vertikalen Besenstrich bearbeitet und mit einem leichten Goldanstrich veredelt. Die großen geschlossenen Fassadenflächen reagieren in ihrer Tiefenwirkung auf wechselnde Sonneneinstrahlung und können über zusätzliche Beleuchtungen bei Tag und bei Nacht unterschiedlichst inszeniert werden.
Der Vorbereich zur Hauptstraße führt unter das Vordach und leitet die Besucher in das großzügige Foyer.
Das Foyer stellt eine geschützte Erweiterung des öffentlichen Raumes dar. Bei einer Besucherfrequenz von jährlich ca. 400.000 Zuschauern wird es zu einem belebten Ort der Begegnung und des Austausches.

Durch die großzügigen Verglasungen bleibt im Foyer und der Lounge der direkte Kontakt zum städtischen Geschehen, zum Ort, zum Wetter erhalten.
8 Kinosäle werden ebenerdig aus dem Foyer erschlossen, dem Premieresaal im OG ist ein separater Galeriebereich vorgelagert, an den auch die Kinoverwaltung angeschlossen ist.
Die gradlinige Architektursprache und das gewählte Farb- und Beleuchtungskonzept leiten und orientieren den Besucher.
Die Anordnung des über einen Aufzug direkt mit dem Foyer verbundenen Parkdecks im UG nutzt die leichte Hanglage des Grundstücks zur offenen Parkierung mit ebenerdiger Zufahrt. Über dem konventionell betonierten Parkdeck wurde das Kino aufgrund einer verkürzten Bauphase als verkleideter Stahlskelettbau erstellt. Sämtliche Säle können rückgebaut, d.h. das Gebäude könnte in seiner Nutzung verändert werden.