Beispielhaften Bauen in der Stadt Freiburg

Das Objekt war als Wirtschaftsgebäude eines Küfers im Hinterhof der Blockrandbebauung an der Basler Straße entstanden. Zwischen den imposanten Gebäuden des alten Pfarrhauses und der Gewerbeschule tristete es über Jahre ein Dasein als Lagergebäude und wurde im Innenhof vom Grün überwuchert. Nachdem in den Nachbarschaften straßen- und hofständige Bebauungen in den letzten Jahren nach und nach ersetzt oder saniert wurden, stand auch die alte Küferei zum Abriss. Die neuen Besitzer wollten den Charme des alten Gebäudes in seinem idyllischen Kontext erhalten und moderne Stadtwohnungen implantieren. Das Gebäude wurde entsprechend seiner bestehenden Tragstrukturvertikal in 3 Einheiten mit je 4 Ebenen unterteilt. Für die hochwertigen Wohnungen sollte Wohnen und Arbeiten in Loft ähnlicher Atmosphäre ermöglicht werden.

Der Erhalt des ehemaligen Küfergebäudes als eines der wohl letzten dieser Art in Freiburg ist in seiner Rauheit als Bereicherung erlebbar. Im Kontrast dazu steht der sorgfältig ausgeführte Innenausbau mit auf Sichtbeton und weißen, glatten Wandflächen reduzierten Materialien. Das alte Mauerwerk wird so im Inneren zur "Handwerks-Kunst". Die geschickte Anordnung der Grundrisse ermöglicht drei Wohnungen mit jeweils unterschiedlichen Qualitäten. Besonders reizvoll ist die Wiederverwendung und Weiterentwicklung der Holzstruktur im Dachgeschoss zu beweglichen Elementen und als Sichtschutz vor großzügigen Verglasungen. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie vorhandene Baustruktur in ihrem Kontext qualitätvoll neue Nutzungen aufnehmen kann und dabei Geschichte ein Stück sichtbar bleibt.