Auszeichnung guter Bauten 2014 BDA Wuppertal

Das Gebäude befindet sich in der Innenstadt von Wuppertal-Elberfeld und wird von 3 Straßen eingerahmt. Im Süden verläuft die Kirchstraße, der Wall im Osten und nördlich der Turmhof. Kirchstraße und Turmhof sind Fußgängerzone, am Wall befinden sich Haltestellen für den öffentlichen Personennahverkehr.
Es wurde von Emil Fahrenkamp in Zusammenarbeit mit Georg Schäfer als Kaufhaus Michel geplant und 1929 bis 1930 errichtet. Verursacht durch Kriegsschäden und wechselnde Nutzeranforderungen gab es in den Jahren seit der Errichtung diverse Umbauten. Letzte Nutzer waren die Kaufhauskette Sinn Leffers bis zum Frühjahr 2009 und das Textilfachgeschäft Hirschfeld bis Anfang 2010.
Im Februar 2010 wurde mit der genehmigungsfreien Demontage/Entsorgung der anlagentechnischen Komponenten sowie der nicht konstruktiven Entkernung/Entsorgung im Innenbereich des Hauses begonnen.

Wie sich nach der Entkernung gezeigt hat, weist das Gebäude in Teilbereichen Füllkörper-Rippendecken auf (mit Hohlkammerziegeln als Füllkörper), deren Zustand die Anforderungen an Tragfähigkeit und konstruktiven Brandschutz nicht erfüllen. Diese Ziegeldeckenbereiche werden im Zuge der Baumaßnahme durch Spannbeton-Hohlplattendecken ersetzt.

Im 1.UG entstehen Lagerfläche, vom EG bis einschließlich 2.OG befinden sich Verkaufsflächen und im 3.OG bis 5.OG sind Praxis- und Büroflächen vorgesehen

Die Verkaufsflächen EG bis 2.OG werden künftig durch einen zentral angeordneten Gebäudeeingang vom Wall aus erschlossen. Die vertikale Erschließung erfolgt über Fahrtreppen und einen Aufzug mit behindertengerechter Ausstattung.

Im 6.OG und 7.OG befinden sich die Technikräume

Im Treppenhaus an der Kirchstraße befinden sich 2 Aufzüge (ein Lastenaufzug und ein Personenaufzug – siehe Anlage).

Die Erneuerung der Fassade hat zum Ziel das Originalerscheinungsbild der Entstehung wieder herzustellen. Es ist ein heller Travertin zum Einsatz gekommen, der entsprechend der Ursprungsfassade mit liegenden Plattenformaten verlegt wird.
Die Fensterelementprofile wurden in sehr schmalen Profilbreiten hergestellt, um dem Erscheinungsbild der Originalprofile in den Ansichtsbreiten möglichst nahe zu kommen. Die Verglasung wird nach den Anforderungen aus der Wärmeschutzverordnung (EnEV 2009) ausgeführt. Den heute anerkannten Regeln der Technik entsprechend werden die Natursteinplatten als hinterlüftete Fassade mit erforderlicher Wärmedämmung ausgeführt. Diese Konstruktion gewährleistet, dass die Tragkonstruktion des Gebäudes sowohl durch Feuchtigkeit von außen geschützt wird, als auch Kondensatausfall durch Dampfdiffusion von innen vermieden wird.

Abschließend kann gesagt werden, dass die Erneuerung der Fassade zum Ziel hat das Erscheinungsbild aus der Entstehungszeit des Gebäudes wieder herzustellen unter Erfüllung der derzeit geltenden Normen und Vorschriften.
Das 5.Obergeschoss, das bisher nicht gedämmt ist wird im Umfang der Baumaßnahme mit Dämmung gemäß EnEV 2009 und DIN 4108 versehen.