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Award / Auszeichnung | 10/2014

11. Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung

Werkhaus

DE-17268 Gerswalde

Auszeichnung

Preisgeld: 5.000 EUR

Thomas Kröger Architekten GmbH

Architektur

Gerhard Schütze Interiors

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Das ursprünglich im Jahre 1987 als Schlosserei und Schmiede errichtete Gebäude wurde für einen Tischler umgebaut. Das überformte Bauwerk ist in 3 Teile gegliedert: Werkstatt, Wirtschaft und Wohnen, wobei der Mittelteil komplett neu errichtet wurde, um als 2-geschossiges Bauwerk zwischen der großen Werkhalle und des eingeschossigen Wohnbereichs zu vermitteln. Hierfür wurde eine neue Holzkonstruktion vom Bauherrn selbst errichtet, die in Anlehnung an den einfachen Nagelbrettbindern der bestehenden Dächer als Brettbinder aus heimischem Kiefernholz gefertigt ist. Die filigranen, unsymmetrisch abgewinkelten Rahmenbinder dienen als raumbildende Elemente im zentralen „Showroom“. Die neue Haut aus gelochtem Wellblech zieht sich über Dach und Außenwände aller Bauteile. Die Giebelseiten sind im Kontrast dazu mit einer unbesäumten Stülpschalung verkleidet.

Die Überformung des recht einfachen Werkhofs überzeugt in vieler Hinsicht. Durch die minimalistische Fassaden- und Dachgestaltung, mit ihrer ungewöhnlichen Werkstoffmischung, wird aus der heterogenen Zusammenstellung aus Bestand und Neubau, Werkstatt, Wohnen und Repräsentationsbereiche eine Einheit gebildet. Die einfache, sanft abgerundete Form fügt sich angemessen in die flache Hügellandschaft der Uckermark ein. Der neue Mitteltrakt schafft es, die beiden anderen Bauteile wie selbstverständlich zu verbinden und dabei räumliche Komplexität und Spannung zu erzeugen. Der gelungene Einsatz von recht einfachen Materialien und Mitteln im Dialog zwischen Architektur und Konstruktion wird vom Preisgericht gewürdigt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude wurde ursprünglich in den 1980er Jahren als Schlosserei und Schmiede mit Verwaltungsbereich einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft in der Uckermark errichtet und nun zu einer Tischler-Werkstatt mit Wohn- und Wirtschaftsteil umgebaut. Durch eine neue Außenhaut fügt sich das Haus in die flache Hügellandschaft der Umgebung ein. Die gelungene Interpretation des Um- und Weiterbauens eines alltäglichen Gebäudes, der spannungsreiche Bezug zwischen neu geschaffenen Innenräumen und der Landschaft sowie die sparsame und gestalterisch gelungene Verwendung der eingesetzten Materialien machen das Werkhaus zu einem wichtigen Beitrag für die Baukultur im ländlichen Raum.