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Award / Auszeichnung | 09/2014

Auszeichnung guter Bauten 2014 BDA Ostwestfalen-Lippe

Weisser Kubus

Weisser Kubus

Theater Gütersloh

DE-33330 Gütersloh, Barkeystraße 15

Anerkennung

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

Stadt Gütersloh

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    13.250m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 03/2010

Projektbeschreibung

Im Zentrum von Gütersloh ist nach knapp zweijähriger Bauzeit das neue Stadttheater mit neuem Theaterplatz entstanden. Der Theaterbau bindet das Industriedenkmal eines historischen, als Jugendcafe genutzten Wasserturms, einer vorhandene Stadthalle über den neu gestalteten Theaterplatz zu einem neuen städtischen Kulturraum zusammen. Das Theater bietet im Grossen Saal Raum für 534 Zuschauer. Darüber hinaus verfügt es über vielfältige Spielstätten wie „Studiobühne“, fünfgeschossig bespielbare „Foyerterrassen“, eine „Clubgarage“ und eine „Skylobby“ mit Blick über die Stadt. Die Bereiche werden über einen zwanzig Meter hohen Luftraum, der bei Nacht über ein 1000qm großes Foyerfenster in den Stadtraum strahlt, zusammengefasst. Nach außen präsentiert sich der Neubau als „White Cube“ und vermittelt das Thema „Theater“ in seiner dreiseitigen, geheimnisvollen Geschlossenheit. Unterbrochen wird der Baukörper lediglich durch zwei den Maßstab sprengende, in den Aussen- und Platzraum hinauskragende kubische Bauteile, die die Studiobühne und die Hinterbühne beherbergen. Eine frei auskragende Wendeltreppe schwingt sich im Foyer weithin sichtbar bis hinauf in das fünfte Obergeschoss und verstärkt die theatralische Rauminszenierung des weissen Foyerraumes. Konträr dazu sind der „Grosse Saal“ und die „Studiobühne“ als schwarze geheimnisvolle Innenräume ausgebildet. Die Konzeption des vertikalen weißen Theaterkubus lässt in der Schichtung der Nutzungen den typischen „Bühnenturm“ aus der Theatertypologie im Inneren unsichtbar verschwinden und schafft damit eine neue, zukunftweisende kompakte Theatergestalt im Stadtraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Inmitten einer heterogenen Umgebung tritt das neue Theater als selbstbewusster Stadtbaustein auf. Es wirkt als Initialzündung für die Weiterentwicklung des Umfelds. Das Konzept des „vertikalen Theaters“ ohne nach außen sichtbaren Bühnenturm ist eine interessante typologische Neuerung im Theaterbau. Der Versuch, den kompakten Bau durch Auskragungen mit dem Stadtraum zu verzahnen, wird positiv bewertet.
Die außergewöhnliche Stärke des Projekts liegt jedoch in der innenräumlichen Gestaltung. Die Erschließung der verschiedenen Ebenen und Zugänge zum Theatersaal über eine in den Foyerraum eingestellte Treppenskulptur bringt spannende und interessante Blickbeziehungen im Innern und durch die großzügige Glasfassade auch nach außen zur Stadt mit sich.
Der angenehm kompakte Theatersaal bietet gute visuelle und akustische Bedingungen. Die Studiobühne in der Auskragung über dem Eingang zu positionieren, entspricht konsequent dem Konzept des vertikalen Theaters und trägt ebenso zur Bespielung des gesamten Hauses bei wie die attraktive Sky-Bar mit Dachterrasse im obersten Geschoss. Das neue Theater Gütersloh stellt einen beachtenswerten Beitrag zum Theaterbau dar, dessen Stärken vor allem in der innenräumlichen Konzeption und in der Raumgestaltung liegen.
Weisse Welten

Weisse Welten

Foyer

Foyer

Grosser Saal

Grosser Saal

Skylobby

Skylobby