modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 09/2014

Auszeichnung guter Bauten 2014 BDA Ostwestfalen-Lippe

Wohnquartier Albert-Schweizer-Straße

DE-33613 Bielefeld, Jöllenbecker Straße 129

Anerkennung

BKS Architekten GmbH

Architektur

Baugenossenschaft Freie Scholle

Bauherren

Höke Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro Koch & Friedrich

TGA-Fachplanung

Ingenieurbüro Diekmann

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Die Wohnungsbaugenossenschaft „Freie Scholle eG“ in
Bielefeld unterhält über 5.000 Wohnungen in der Stadt.
Neben historischen Quartieren sind Wohnungsbauten
aus sämtlichen Jahrzehnten seit der Gründung im
Jahre 1911 in ihrem Bestand. Man ist sehr bestrebt,
gerade die Bauten aus der Nachkriegszeit mit
nicht mehr zeitgemäßen Wohnungen in moderne
umzuwandeln. Die aus den 1960er Jahren stammenden
3-4 geschossigen Bestandsbauten an der Albert-
Schweitzer Straße entsprachen nicht mehr dem Stand
der Technik, sodass ein Großteil der Wohnungen nicht
mehr vermietbar war.
Mit dem Stadtumbau Albert-Schweitzer-Straße
entstand an dieser wichtigen städtebaulichen
Nahtstelle Bielefelds ein neues Wohnquartier.
Vier Gebäuderiegel mit gefalteten Dächern sind
hintereinander aufgereiht und staffeln sich von einer
5-Geschossigkeit entlang der Hauptverkehrsachse
Jöllenbecker Straße in das kleinteilige Wohnquartier
herab. Durch eingefriedete Wohnhöfe verzahnen sich
die Gebäude und damit der städtische Raum mit den
Grünfläche der Umgebung, wodurch ein stimmiges
Gesamtensemble entsteht.
Fassadenknicke geben den Baumassen eine
angemessene Maßstäblichkeit und erzeugen
ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten.
Diese neue Backsteinarchitektur dominiert
straßenraumübergreifend ebenfalls das neu sanierte
Verwaltungsgebäude der Freien Scholle eG und bildet
so eine markante Torsituation zum Wohnquartier
der Genossenschaft. Erklärtes Ziel des Bauherrn
war eine identifikationsschaffende, nachhaltige
Architektursprache, die durch das Fassadenmaterial
Klinker einen langlebigen, verbindlichen Charakter
ausstrahlt.
Entlang der Jöllenbecker Straße wurden neben
Wohnungen auch Geschäfts- und Gewerbeflächen
geschaffen, wodurch entlang der stärker frequentierten
Hauptstraße eine typisch städtische, gemischte
Nutzung entsteht.
Sämtliche Bauwerke sind barrierefrei erschlossen und
entsprechen der aktuell geltenden DIN 18040 Teil 2.
Aufzüge, Rampen und ebenerdige Zugänge schaffen
schwellenlose Zugänge zu allen Gebäudeteilen. In
den vier Häusern entstand ein bunter Wohnungsmix
verschiedenster Größen, Ausrichtungen und
Ausprägungen mit dem Ziel, nachhaltig vermietbaren
und bezahlbaren Wohnraum zu erzeugen. Dem
Gedanken des genossenschaftlichen Wohnen folgend,
hatten die Bewohner die Möglichkeit ihre Wohnungen
bezüglich Wohnungsaufteilung und Ausstattung
individuell mit zu gestalten.
Um den gemeinschaftlichen Gedanken zu stärken,
verfügt das Quartier über einen Nachbarschaftstreff.
Gemeinsame Aktivitäten sollen den Zusammenhalt
der Nachbarschaft stärken und den Gedanken der
Selbstverwaltung implizieren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Bauvorhaben ersetzt eine nicht mehr zeitgemäße Wohnbebauung aus den 60er Jahren. Anders als die fünf Vorgängerbauten bildet die neue Gruppe aus vier geknickten Gebäuderiegeln ein lebendiges Stadtquartier, das den Bewohnern ein vielfältiges Angebot macht. An der Hauptverkehrsachse Jöllenbecker Straße gibt es zwei Gewerbegeschosse für Läden, Bank und Büros, die dort die städtische Mischung ergänzen. Entlang der Albert-Schweitzer-Straße staffelt sich das Ensemble von fünf auf drei Geschosse herab. Eine ruhigere Wohnsituation ist entstanden, mit begrünten Wohnhöfen, die untereinander in Verbindung stehen. Die Mischung aus verschiedenen Wohnungstypen und –größen wird auch durch die abwechslungsreiche Fassadengliederung zum Ausdruck gebracht. Dass hier ein atmosphärisch angenehmes Quartier mit genossenschaftlichem Wohnen und einem Zusammengehörigkeitsgefühl entstand, ist nicht nur dem Nachbarschaftstreff und der Selbstverwaltung zu verdanken, sondern sicher auch der attraktiven Gestaltung mit warm wirkenden, kontrastreichen Backsteinfassaden, die dem Quartier eine besondere Qualität verleiht.