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Einladungswettbewerb | 10/2014

Umgestaltung der Pauluskirche Resse zu einem Gemeindezentrum

Pauluskirche Resse / Querschnitt

Pauluskirche Resse / Querschnitt

1. Preis

KEGGENHOFF | PARTNER

Architektur

Erläuterungstext

Entsprechend den Wünschen der Gemeinde mehr räumliche Flexibilität zu erhalten, werden innerhalb des Gottesdienstraums in symmetrischer Anordnung zwei einläufig gestaltete, mobile, hölzerne Treppenkörper als „Raum im Raum“ integriert. Ihr Volumen schafft gleichermaßen Raum für Funktionen als auch eine zeitgemäße Ästhetik. Die Möglichkeit der variablen Raumteilung und das damit verbundene Öffnen und Schließen ermöglicht eine Vielzahl von Bestuhlungsoptionen und Raumzusammenhängen. Deren Struktur baut logisch aufeinander auf, ermöglicht eine parallele Raumnutzung und achtet jederzeit den Gottesdienstraum in seiner weitläufigen Ursprünglichkeit. Die vorhandenen historischen Verglasungen werden harmonisch integriert und bleiben Gestaltungsmittelpunk, dessen Farbspiel durch die neue Beleuchtungsplanung optimal zur Geltung kommt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch sein klares innenarchitektonisches Gesamtkonzept, das Anbauten an die Kirche konsequent vermeidet und das Kircheninnere mit einer schlüssigen, vielschichtigen Erschließung und zahlreichen gut ausgearbeiteten Detaillösungen für die zukünftigen Nutzungen weiterentwickelt. Von den Vorhallen mit richtiger Orientierung zum Kirchplatz und Nutzung als Foyer und denkbarem kleinen Kirchencafé mit entsprechender, sehr funktionaler Anordnung der Küche, einer Ausnutzung der Dunkelzone unter der Orgelempore für Lagerräume neben vielfältigen weiteren Abstellmöglichkeiten, der Zugänglichkeit und Anordnung eines „autark“ möglichen Jugendbereiches bis hin zur Transparenz im Kirchraum in Verbindung mit einem gestalterisch prägnanten aber respektvollen Festeinbau der als „Möbel“ aufgefasst werden kann, entspricht vieles den Wünschen der Kirchengemeinde. Begrüßt wird, dass der Gottesdienstraum erhalten bleibt und dennoch viele wechselseitig nutzbare Veränderungsmöglichkeiten zulässt. Die vorgeschlagene transparente Gestaltung der Emporenbrüstungen wird anerkannt, da sie die Emporen besser einbezieht und die Lichtführung in den Gesamtraum verbessert. Die Vorschläge zur Bestuhlung und der im Bereich der Festeinbauten konsequent verbliebenen Kirchenbänke sind stimmig.

Vermisst wird allerdings ein Konzept für die Kirchenfenster in den Seitenschiffen, da hier Veränderungen zur Verbesserung der natürlichen Belichtung und Belüftung für notwendig gehalten werden. Die WC-Anlage im Obergeschoss wird wegen der ungünstigen Erreichbarkeit und des baulichen Aufwandes kritisch beurteilt; hier müsste geprüft werden, ob die vorhandenen und geplanten WC-Räume im Erdgeschoss ausreichend sind und welche zusätzliche Möglichkeiten hier gegebenenfalls geschaffen werden können.
Das durch den Kücheneinbau entfernte zweite Treppenhaus könnte aus Brandschutzgründen problematisch sein; Kompensationen im Zusammenhang mit den geplanten Emporennutzungen müssten geprüft werden. Die Angebote für den Außenbereich sind, wenn auch nicht direkt gefordert, reizvoll und gut vorstellbar. Im Vergleich aller Arbeiten hält der Entwurf die Vorgaben des Raumprogramms am besten ein; er stellt insgesamt einen hervorragenden Beitrag zur komplexen und schwierigen Aufgabe dar.

Stellungnahme der Denkmalpflege:
Der Entwurf kommt ohne Anbauten und äußere Veränderungen an den Fassaden aus. Ausdrücklich begrüßt wird aus denkmalpflegerischer Sicht der Erhalt des äußeren Erscheinungsbildes der Hauptfassade. Im Inneren beinhaltet der Entwurf eine grundsätzliche, umfassende Überformung des Kirchenraumes. Der Einbau der Treppenanlage und der Umbau der Emporenbrüstungen im Hauptschiff stellen aus denkmalpflegerischer Sicht eine wesentliche Veränderung für das ursprüngliche, historische Erscheinungsbild dar. Die gestalterische Ausführung der Treppenanlage bedarf im Ausführungsfall einer engen Abstimmung mit den Denkmalbehörden, ebenso wie die Umgestaltung der Orgelempore und der Emporenbrüstungen. Der geplante Eingriff bedeutet einen Verlust an historischer Bausubstanz, die Bestandteil der ursprünglichen Raumbildung ist und daher einer Bewertung nach denkmalpflegerischen Kriterien unterzogen werden muss.
Pauluskirche Resse / Konzept KEGGENHOFF I PARTNER

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