ZV Bauherrenpreis 2014

Die Volksschule Schattendorf braucht einen Zubau um eine zeitgemäße Nachmittagsbetreuung inkl. Turnsaal anbieten zu können. Unser Ziel planerseitig ist es, dies nicht nur räumlich so anzubieten, dass die Kinder gerne in der Schule bleiben, sondern mit geringen Eingriffen das gesamte Gebäude auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen. Durch das Potential für außerschulische Nutzungen soll ein Wert für alle entstehen.
Der neue Haupteingang erzeugt eine verbindende Aula zwischen Bestand und Zubau. Durch das Anheben des Turnsaals entsteht ein überdeckter Freiraum, der als Freiklasse oder einfach zum geschützten Spielen im Freien herangezogen werden kann. Die Kinder können hier auch überdeckt warten und spielen, bis die Schule öffnet oder sie nach dem Unterricht abgeholt werden.
In der gegenüber der Umgebung leicht erhöht liegenden Aula (=Niveau ehem. Direktorszimmer) kommen alle inneren Wege zusammen. Sie wird nun als zentrale Garderobe genutzt, wodurch im Bestand eine zusätzliche Klasse entstehen kann. Die Aula ist mit einer begleitenden Bank zur Straße geöffnet, erhält aber auch Licht von oben und hat Blickverbindung zu den verschiedenen Ebenen des Neubaus. Die durch den Anbau nun innenliegenden Fenster des Werkraums werden zu Vitrinen Richtung Aula umfunktioniert, der Werkraum öffnet sich zur Straße. Auch das Lehrerzimmer im 1. OG öffnet die Blindfenster des Bestands zur Straße und nutzt die durch den Anbau obsoleten Fensteröffnungen als Verbindung zum Direktorzimmer und zur Nachmittagsbetreuung.
Generell könnte durch kalkuliert geöffnete Verbindungen die gegenwärtige Pädagogik im Bestand baulich unterstützt werden!
Die ehem. Kaffeeküche der Lehrer wird zur allgemeinen Verbindung zur Nachmittagsbetreuung. Lehrer und Schüler nutzen eine gemeinsame Küche. Der gesamte Bereich der Nachmittagsbetreuung kann als Pausenraum und für außerschulische Veranstaltungen genutzt werden. Der Lift ist so gesetzt, dass er alle Ebenen, auch den 1.Stock Bestand, behindertengerecht erschließt.
Die WCs des Bestands und der Abgang in den Keller bleiben erhalten. An dieses Stiegenhaus anbindend geht es hinauf zum neuen Turnsaal. Umkleiden, Waschgelegenheiten, WCs und Lehrergarderobe sowie der Geräteraum sind hier im minimalen Ausmaß geplant. Der Gang davor bietet interessante Blickbeziehungen und die eine oder andere Bank zum zusammenwarten. Im Turnsaal können die Kinder durch die erhöhte Lage durch ein langgestrecktes Fenster in der richtigen Höhe weit über den Ort sehen. Auch hier ist es das Ziel durch einen angenehmen Raum die Freude der Kinder an Bewegung zu unterstützen. Die Abendturner nutzen nur diesen Bereich der Erschließung, der Rest der Schule ist für sie nicht zugänglich.
Vom Zwischengeschoß aus führt eine Treppe hinauf mitten in die Nachmittagsbetreuung. Bestandsseitig liegt die Küche mit dem Essbereich für Schüler und Lehrer. Der Betreuungsraum hat Sichtkontakt zum Turnen und ist nach Westen mit einem Liegefenster großzügig geöffnet. Direkt am Betreuungsraum liegt ostorientiert der Lernraum, er hat eine Nische für speziellen Förderunterricht, Lernen in Kleingruppen. Daneben ein Abstellraum bzw. für Lernbehelfe. Inwieweit Lernraum und Betreuungsraum bei Bedarf zusammenlegbar sein sollen, ist zu überlegen.

Fertigstellung 2013: Durch den Einsatz von Bauherrenschaft und Architekten konnte trotz Kostendrucks alles Wesentliche umgesetzt werden.