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Award / Auszeichnung | 09/2014

Auszeichnung guter Bauten 2014 des BDA Dortmund Hamm Unna

DoC Medical Center

DE-44137 Dortmund, Kampstraße 45

Anerkennung

Eller + Eller Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gesundheitswesen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2011
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Eller + Eller Architekten

DoC Medical Center, Dortmund
Umnutzung der denkmalgeschützten ehemaligen WestLB
2011-2014

Bauherr Lanber GmbH, Marl
BGF 21.800 m²

Das Gebäude der ehemaligen WestLB befindet sich in der Dortmunder Innenstadt. Der Gebäudekomplex wurde Mitte der 1970er Jahre vom Architekten Prof. Harald Deilmann entworfen und wurde als erstes Objekt der 1970er Jahre in Dortmund unter Denkmalschutz gestellt. Charakteristisch für das Gebäude ist die horizontale Gliederung, die von vertikalen Technikelementen durchdrungen wird. Diese Struktur blieb bei der Sanierung erhalten. Das Gebäude ist fest im Dortmunder Stadtbild verankert und erfährt eine sehr positive Bürgerzustimmung. Insofern war es ein wichtiges Anliegen, das äußere Erscheinungsbild zu erhalten und das Gebäude nur inhaltlich zu erneuern. Das ehemalige Bankgebäude wurde nun zu einem hochmodernen Ärztezentrum mit Praxen in den Obergeschossen sowie Shops und Gastronomie im Erdgeschoss umgebaut.

Die wichtigste Veränderung betrifft die innere Organisation. Das Gebäude wird nicht mehr als verschlos-senes Bankgebäude wahrgenommen, sondern als Haus der Gesundheit: offen, einladend, hell. Auch im Inneren wird das Haus nun als mehrgeschossiges Gebäude erfahrbar, indem mehrere Ebenen über ein helles, Tageslicht durchflutetes Atrium verbunden werden.
Die vorhandene innere Passage und die ehemalige Kassenhalle wurden behutsam in einen neuen zentralen Innenraum umgewandelt und erweitert. Eine neu integrierte zentrale Wendeltreppe schafft Verbindungen mit den Wartebereichen in den Obergeschossen. Die raumgreifende Freitreppe wirkt skulptural und identitätsstiftend in dem großzügigen Atrium und dient als Verbindung, Blickfang und Aussichtspunkt.

Der Denkmalschutz bedingte eine weitgehende Erhaltung nicht nur des äußeren Erscheinungsbildes, sondern auch der zeittypischen Konstruktionsweisen. Insbesondere die energetische Sanierung der geschoss-hohen Aluminium-Elementfassade mit ihrer außen liegenden Tragstruktur bildete daher eine der Kernaufgaben. Erhalten werden dabei die charakteristischen und zeittypischen Gestaltungselemente wie die baubronzefarbenen Aluminiumoberflächen, die goldbedampften Sonnenschutzgläser und die prägenden weißen Betonbrüstungsbänder der Dachterrassen und Balkone sowie die
vier ‚Türme‘ der Treppenkerne und Technikbauwerke.

Alle notwendigen neuen Fassadenelemente zur Raumbildung der neuen Eingangshalle ordnen sich dienend unter und treten gestalterisch bewusst in den Hintergrund. Die innere Organisation orientiert sich an einem zentralen Erschließungsweg zwischen den beiden Haupttreppenhäusern. Bis zu 37 Praxiseinheiten für verschiedene Fachsparten sind um das Atrium angeordnet. Wegebeziehungen zwischen den Praxen sind für Besucher sofort erkennbar und einladend gestaltet. In den öffentlich zugänglichen Bereichen orientiert sich die gewählte Formensprache, wenngleich neu interpretiert, an Bestandselementen. Durch zahlreiche Blickbeziehungen nach außen wirkt das Atrium sehr hell. Die Terrassen, die früher nicht nutzbar waren, werden als begrünte Dachgärten den Patienten zugänglich gemacht.

Notwendige Eingriffe in das Gebäude-Äußere sind gestalterisch dezent geblieben und ordnen sich den denkmalpflegerischen Zielen unter. Die Umwandlung der ehemaligen Passage und Kassenhalle in einen Atrium-Innenraum stellt eine spürbare, aber nach aber außen kaum wahrnehmbare Veränderung des Gebäude dar. Der Erhalt der Fassadenkonstruktion bei gleichzeitiger Anpassung an heutige technische und wärmedämmtechnische Standards als große technische Herausforderung wurde sehr gut umgesetzt worden. Die sehr enge Zusammenarbeit der Architekten mit den Denkmalbehörden hat zu einem bei Stadt, Bürgern und Nutzern hochgelobten Ergebnis geführt. Das DoC wurde von der Stadt Dortmund Anfang 2014 als Denkmal des Monats ausgezeichnet.